Toro Rosso: Kwjat kann wieder überzeugen
Daniil Kwjat bewegt sich in Austin im oberen Top-10-Bereich - Jean-Eric Vergne mit Eingewöhnungs-Schwierigkeiten - Verstappen bekommt Geldstrafe
(Motorsport-Total.com) - Befindet sich Toro Rosso in der Endphase der Saison noch einmal in einem Aufwind? Rookie Daniil Kwjat konnte zumindest, ähnlich wie schon beim Qualifying zu seinem Heimrennen in Sotschi, auch am Freitag in Austin wieder mit einer starken Leistung auf sich aufmerksam machen. Auch Nachwuchs-Talent Max Verstappen setzte am Vormittag eine Top-10-Zeit. Nur Jean-Eric Vergne leidet noch ein wenig unter Anlaufschwierigkeiten. Das Team ist aber zuversichtlich, ein gutes Wochenende zum Grand Prix der USA vor sich zu haben.
"Es war ein recht normaler Freitag für uns", gibt sich Kwjat gewohnt cool. Dabei hat der junge Russe einen relativ beeindruckenden Wochenendauftakt hinter sich. Mit einer Zeit von 1:40.887 Minuten erarbeitete er sich Rang vier im ersten Freien Training. Zwar lag er damit 0,946 Sekunden hinter der Bestzeit, aber nur die Mercedes-Piloten und Jenson Button im McLaren waren schneller.
Auch am Nachmittag gelang ihm mit 1:40.631 Minuten eine gute Zeit, die ihn als Siebtschnellsten auszeichnete und bei den Longruns kam er mit 1:44.5 ebenfalls unter die ersten Zehn. "Wir müssen die Charakteristik der Strecke verstehen und das optimale Setting finden, wie immer am Freitag und Samstag", bleibt er aber gelassen. "Jetzt haben wir ein paar Hausaufgaben bis morgen zu erledige, was wir normalerweise immer gut hinbekommen. Hoffentlich können wir also noch etwas finden, um unsere Performance noch mehr zu steigern."
Verstappens zweiter Streich
Neben Kwjat lenkte am Vormittag auch Verstappen wieder den STR9, das zweite Mal seit seinem Debüt in Japan. Mit einer Zeit von 1:41.785 Minuten schlug er sich dabei auch nicht schlecht, blieb allerdings 0,898 Sekunden hinter der Zeit seines russischen Kollegen. Schneller war er nur in der Boxengasse unterwegs. Wegen einer Geschwindigkeits-Überschreitung von 19,3 km/h muss der Teenager 1.000 Euro blechen.
"Der größte Unterschied zwischen hier und Japan war das Reifenverhalten", so Verstappen. "In Suzuka war die erste Runde die schnellste und man konnte sich danach unmöglich verbessern, hier dauert es seine Zeit, bis man eine Runde hinbekommt. Aber für mich sind solche Unterschiede gut und ich lerne jedes Mal etwas, wenn ich im Auto sitze. Heute habe ich auch versucht, Runde für Runde das Reifenverhalten besser zu verstehen. Ich würde sagen, dass die Reifen hier eine Hauptrolle spielen. Das Auto war aber generell gut, wie man auch an Daniils Leistung gesehen hat."
Verstappen hatte das Cockpit von Vergne übernommen, der am Nachmittag dann zu seinem Einsatz kam. Mit einer Zeit von 1:41.110 Minuten gelang ihm dabei aber nur die elftschnellste Zeit, 0,479 Sekunden hinter Kwjat. Bei den Longruns lag er mit seinem Teamkollegen gleichauf.
Vergne noch nicht ganz zufrieden
"Wir müssen noch immer etwas finden, um die Reifen besser zum Laufen zu bekommen, denn das ist hier sehr wichtig", so der Franzose. "Auf den Prime-Reifen war die Leistung des Autos nicht schlecht, aber wir müssen uns auf den Option-Reifen noch verbessern. Der Longrun sah gut aus und obwohl ich das erste Freie Training verpasst habe, denke ich, dass mit nur ein paar kleinen Veränderungen eine Verbesserung für morgen möglich ist."
Chefingenieur Phil Charles ist zufrieden mit der Leistung der drei zum Einsatz gekommenen Fahrer: "Max hatte ein ordentliches erstes Freies Training mit einer soliden Performance auf solch einer schwierigen Strecke. Daniil hat im zweiten Freien Training ein paar Heckflügel-Einstellungen getestet, wovon wir einiges Interessantes lernen konnten. Bei JEV haben wir eine Zeit gebraucht, um in am Nachmittag zu integrieren, da er am Vormittag ja ausgesetzt hatte. Ich denke, er ist nicht ganz zufrieden mit der Balance des Autos, aber er hat einen guten Job gemacht."
Und auch technisch verlief der Freitag für das Team einwandfrei, wie Renault-Supportchef Ricardo Penteado zu berichten weiß: "Daniil hat heut Morgen mal wieder den Ton angegeben und wir hoffen nun, dass wir das in eine gute Pace fürs Rennen umwandeln können. Alle drei Fahrer haben viele Runde absolvieren können und es gab bei keinem von ihnen ein Problem mit der Antriebseinheit. Unsere vorangegangene Simulations-Arbeit war sehr genau, deshalb gab es keine Überraschung, obwohl der Circuit oft he Americas eine recht große Herausforderung für die Antriebseinheiten ist."