• 27. Oktober 2014 · 18:06 Uhr

Pirelli hat gelernt: Eine Nummer weicher in Austin

In den vergangenen Jahren kamen die meisten Piloten in Austin jeweils mit einem Boxenstopp über die Runden, weswegen Pirelli nun eine Stufe weicher geht

(Motorsport-Total.com) - Der erst 2012 eröffnete Circuit of the Americas in Austin (Texas) gehört zu den neueren Strecken im aktuellen Formel 1-Kalender. Erstmals nominierte Pirelli für diesen Kurs die Kombination aus mittelharter und weicher Mischung. In den beiden Jahren zuvor hatte der Reifenhersteller die Fahrer jeweils mit den harten und den mittelharten Slicks ausgestattet.

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Der softe Reifen wird in diesem Jahr erstmals mit nach Austin genommen Zoom Download

Die diesjährige Nominierung entspricht den vielfältigen Anforderungen des Kurses, der mit drei lange Geraden sowie einigen technisch anspruchsvolle Kurven aufwartet. Dazu gehören neben der langen Kurve 1 - eine Haarnadelkurve, die hohe Mengen an Energie durch die Reifen jagt - schnelle Richtungswechsel, die an Silverstone oder Suzuka erinnern.

Mit 20 Kurven und beeindruckenden Höhenunterschieden gönnt der Kurs den Fahrern keine Verschnaufpause, sondern hält eine ganze Anzahl weiterer Herausforderungen für sie bereit. So befindet sich die erste Bremszone nach dem Start in einer Bergauf-Passage, was es für die Fahrer sehr schwierig macht, hier den richtigen Bremspunkt zu erwischen. Aus dieser insgesamt recht anspruchsvollen Kombination resultiert ein aufregendes Streckenlayout, das Fahrer wie Fans gleichermaßen schätzen.

Der Große Preis der USA eröffnet zudem die letzte Back-to-Back-Rennwoche des Jahres: Unmittelbar nach dem Rennen in Austin bricht der Formel-1-Tross nach Interlagos in Brasilien auf. Dort werden die Teams dann ebenfalls mit Medium und Soft an den Start gehen. "Wie für jeden Automotive-Zulieferer sind die USA auch für Pirelli ein Schlüsselmarkt. Daher freuen wir uns sehr, wieder nach Austin zu kommen", sagt Pirellis Motorsportchef Paul Hembery. "In dieser großartigen Stadt kann man viel Spaß haben und fantastische Rennen fahren."

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Paul Hembery rechnet in Texas mit einem klassischen Zweistopprennen Zoom Download

"Die Oberfläche der Strecke ist mittlerweile drei Jahre alt. Sie ist inzwischen sozusagen gereift und sollte theoretisch gesehen nun mehr Grip bieten als in den Vorjahren. Die Kombination aus Mediums und weichen Slicks spricht für ein Zwei-Stopp-Rennen. Genaueres werden wir allerdings erst wissen, wenn wir unsere Prognose mit den Daten des Freien Trainings abgeglichen haben", so der Brite weiter.

"Vom Wetter wird viel abhängen, aber obwohl das Rennen im November stattfindet, sind hier warme oder auch wechselhafte Witterungsverhältnisse keine Ausnahme. Daher wird der hitzebedingte Reifenverschleiß eine wichtige Rolle spielen. In welchem Maß er in Kombination mit der neuen Generation der Formel-1-Autos den Abrieb und den allgemeinen Leistungsabbau der Reifen beeinflusst - und somit natürlich auch die Rennstrategie - können wir im Detail allerdings erst vor Ort herausfinden."

Mit der etwas aggressiveren Reifenwahl reagiert Pirelli auch auf die Erfahrungen aus der Vergangenheit: "In den beiden ersten Jahren war hier eine Einstoppstrategie erfolgreich. Das rührte nicht zuletzt auch daher, dass die Rennen in den USA relativ spät in der Saison stattfinden. In den vielen Rennen zuvor haben die Teams gelernt, wie sie das Meiste aus den Reifen herausholen können", erklärt Hembery.


Pirelli in Austin

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Der Reifenhersteller erklärt die Herausforderungen auf dem Kurs des Grand Prix der USA Weitere Formel-1-Videos

Pirelli-Berater Jean Alesi kennt den Kurs aus eigener Erfahrung nicht, hat sich aber dennoch mit dem CotA beschäftigt: "Austin ist vor allem für die Fahrer ein aufregender Kurs. Er bietet sehr gute Möglichkeiten für Attacken und Überholmanöver, zum Beispiel in der Bremszone zu Kurve 1. Aber auch in anderen Kurvenkombinationen sind verschiedene Linien möglich", erklärt der Franzose.

"Zahlreiche Überhol-Möglichkeiten sorgen zumeist für einen spannenden, guten Grand Prix. Dieser Kurs ist weit davon entfernt, langweilig zu sein. Auch die Temperaturschwankungen sind ein wichtiger Faktor. In den vergangenen zwei Jahren war es am Morgen zunächst immer sehr frisch und zu Beginn des Qualifyings dann richtig warm. Daher wird es sicher eine zusätzliche Herausforderung für die Fahrer und Teams sein, die Reifen schnell in das optimale Arbeitsfenster zu bekommen", so Alesi abschließend.

Die Anforderungen der Strecke an die Reifen

Auf den drei langen Geraden kühlen die Reifen etwas ab. Das kann sich in den Bremszonen als kritisch erweisen. Denn bei der Einfahrt in die schnellen Kurven müssen die Reifen zügig wieder auf hohe Temperaturen kommen, um genügend Grip aufbauen zu können.

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Der sanfte Asphalt auf der Strecke sorgt für geringen Reifenverschleiß Zoom Download

Der Medium-Reifen hat ein schmaleres Einsatzfenster und liefert selbst bei niedrigeren Temperaturen eine optimale Performance. Der weiche Slick hingegen hat ein breiteres Einsatzfenster und ist für höhere Temperaturen ausgelegt. Im vergangenen Jahr schwankten die Streckentemperaturen während des Rennwochenendes zwischen 18 und 37 Grad Celsius.

Der Mix aus Geraden und Kurven erfordert einen Kompromiss beim Abtrieb. Daher kommt dem mechanischen Grip der Reifen eine besondere Bedeutung zu. In der langen Kurve 1, bei den schnellen Richtungswechseln zu Beginn einer Runde sowie in Kurve 11 werden die Reifen enorm belastet. Die Fahrer beginnen zu bremsen, während das Auto in die Kurve einbiegt. Dadurch entsteht eine ungleichmäßige Verteilung der auf das Gummi wirkenden Kräfte.

Im vergangenen Jahr gewann Sebastian Vettel (Red Bull) mit einer Einstoppstrategie. Er startete auf den Mediums und wechselte in Runde 27 auf die harten Reifen. Die zwölf Bestplatzierten kamen jeweils nur einmal in die Box.

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