• 12. Oktober 2014 · 17:06 Uhr

Sutil gelangweilt: "Einsame Runden bei schönem Wetter"

Erneut verlässt Sauber eine Rennstrecke ohne Punkte auf dem Konto, doch beim ereignislosen Russland-Grand-Prix gab es für die Piloten nichts zu gewinnen

(Motorsport-Total.com) - Der Russland-Grand-Prix war für viele eine recht ereignislose Vorstellung. Es plätscherte so vor sich hin und viel gab es nicht zu erleben, was vor allem den hinteren Fahrern nicht geholfen hat. Ohne Zwischenfälle waren auch bei Sauber die Plätze 15 und 16 mit einer Runde Rückstand gebucht. Die Top 10 sind für Esteban Gutierrez und Adrian Sutil so nicht zu erreichen.

"Es gab wenige Highlights", muss auch Adrian Sutil eingestehen, der zumindest für den einzigen Schreckmoment sorgte, als er nach einem Kampf mit Romain Grosjean fast in der Mauer landete. "Beim ersten Mal hat es nicht geklappt, da hat er mich berührt und ich habe mich gedreht. Dann habe ich den Abstand innerhalb von ein paar Runden wieder zugefahren und es nochmal probiert - dann ging es in Kurve 2 gut", berichtet der Gräfelfinger.

Und sonst so? "Das war das einzige Highlight, sonst war es ein ziemlich einsames Rennen. Ich habe einsam meine Runden bei schönem Wetter gedreht. Jetzt stehen wir da, wo wir immer stehen. Wir müssen weiter auf einen Punkt hoffen. Das Team hat trotzdem alles gegeben. Wir haben zwei unterschiedliche Strategien gewählt und haben eigentlich auf ein Safety-Car gehofft, was leider nicht gekommen ist."

Riskante Strategie geht nicht auf

"Mit dem Start auf der mittleren Reifenmischung haben wir uns durchaus für eine risikoreiche Strategie entschieden. Uns war bewusst, dass diese ein wenig langsamer sein wird, falls keine Safety-Car-Phase kommen sollte. Und so war es dann leider auch. Dennoch hat viel gefehlt, um aus eigener Kraft in die Punkteränge zu fahren. Bei den noch ausstehenden Rennen müssen wir weiterhin unser Bestes geben", reflektiert der Deutsche.

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Esteban Gutierrez konnte zumindest zeitweise in guter Position fahren Zoom Download

16 Sekunden vor Sutil landete diesmal Teamkollege Esteban Gutierrez. Der Mexikaner fuhr ein beherztes Rennen und lag aufgrund seiner Strategie lange gut im Rennen. "Es war ein einwandfreies Rennen mit einer interessanten ersten Hälfte. Während des ersten Stints haben wir auf eine Safety-Car-Phase spekuliert, was der Grund dafür war, dass ich relativ lange draußen blieb. Für die Strategie war es sicherlich nicht ideal, zumal wir gehofft haben, daraus einen Vorteil zu ziehen. Die erhoffte Safety-Car-Phase blieb allerdings aus."

"Alles in allem denke ich, dass die Reifen gut funktioniert haben, und das Fahren auch Spaß gemacht hat", so Gutierrez weiter. "Das Rennen dann auf Platz 15 zu beenden ist natürlich frustrierend, nachdem eigentlich alles nahezu sehr gut funktioniert hat. Nun müssen wir bis zum Ende der Saison weiterkämpfen, und darauf hoffen, eine Chance auf Punkte zu bekommen."

Realistisches Ergebnis

Auch Teamchefin Monisha Kaltenborn bläst ins gleiche Horn: "Wir sind ins Rennen gegangen wissend, dass es für uns unter normalen Bedingungen sehr schwierig werden würde. Wir haben uns deshalb für eine Strategie entschieden, die uns bei einer Safety-Car-Phase entgegengekommen wäre. Das ist jedoch nicht aufgegangen, entsprechend konnten wir in den Kampf um Punkte nicht eingreifen."

Giampaolo Dall'Ara, Leitender Ingenieur an der Rennstrecke, ergänzt: "Auf der technischen Seite lief alles nach Plan. Die Fahrer lieferten solide Leistungen ab, und auch die Mannschaft arbeitete gut. Daran gibt es nichts auszusetzen. Wir hatten uns für eine unterschiedliche Strategie der beiden Piloten entschieden, die zudem vom Zeitpunkt der Boxenstopps von der Norm abwich."

"Basierend auf unserer gegenwärtigen Performance rechneten wir uns so die besten Chancen aus, falls es zu einer Safety-Car-Phase kommen sollte. Aber weil das Rennen ohne spezielle Zwischenfälle ablief, konnten wir davon nicht profitieren. Am Ende schaute das heraus, was wir im Moment realistisch erwarten können", so Dall'Ara abschließend. Drei Rennen bleiben Sauber noch, um die ersten Zähler der Saison einzufahren.

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