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Marussia: Aufhängungsdefekt bei Chilton?
Max Chilton beendet Marussias schwieriges Rennwochenende in Sotschi schon in Runde elf - Das Team ist froh, nach Hause fahren zu können
(Motorsport-Total.com) - Mit der emotionalen Unterstützung der gesamten Formel-1-Gesellschaft und den Gedanken bei dem nach seinem schweren Unfall in Japan noch immer um sein Leben kämpfenden Jules Bianchi, ging Marussia beim Grand Prix von Russland mit nur einem Auto an den Start. Max Chilton startete das Rennen in Sotschi von Platz 20 aus, kam dann aber nicht über die elfte Runde hinaus. Das Team vermutet einen Aufhängungsschaden und ist jetzt erst einmal froh, in den drei Wochen bis zum nächsten Rennen in Austin zu Hause durchschnaufen zu können.
"Wir hatten einen guten Start und sind recht früh von dem Medium-Reifen auf den Soft gewechselt, weil wir wussten, dass wir auf dem Prime nicht so gut sein würden", so Chilton nach dem Grand Prix. "In Runde neun bemerkte ich ein Problem mit dem linken Vorderreifen und es ging nicht weg, also kam ich an die Box, damit sich das Team das anschauen konnte. Es war schließlich etwas, was wir nicht so schnell lösen konnten, weswegen es das Beste war, dieses schwierige Wochenende zu beenden."
Chilton hatte sich am Samstag als 21. qualifiziert, konnte trotz eigenem Getriebewechsel aber einen Platz weiter vorne starten, da Pastor Maldonado ebenfalls eine Grid-Strafe bekam.
Was Chilton vorne spürte, war hinten das Problem
Chefingenieur Dave Greenwood erklärt, wie der Plan für das Rennen aussah: "Da wir vom Ende der Startaufstellung aus ins Rennen gegangen sind und wegen der Reifencharakteristik an diesem Wochenende, wollten wie von der Strategie her so wenig wie möglich auf dem Prime-Reifen fahren. Wir haben sogar in Betracht gezogen, schon in Runde eins zu wechseln, haben Max dann aber bis Runde vier draußen gelassen."
"Auf den Option-Reifen konnte er bessere Fortschritte machen, doch als er in Kurve eins ein Problem feststellte, hielten wir es für besser, das Auto wieder reinzuholen, damit wir das untersuchen konnten", so Greenwood weiter. "Wir fanden dann heraus, dass es eigentlich ein Problem am rechten Hinterrad war und haben beschlossen, ihn aus dem Rennen genommen."
Sportdirektor Graeme Lowdon hat eine Vermutung, woher das Problem rühren könnte: "Er spürte vorne eine starke Vibration und sagte über Funk 'Ich kann nicht sagen, was das Problem ist'. Und dann war es eigentlich ein Problem am Hinterreifen, wahrscheinlich ein grundlegender Defekt. Wir haben hier ja schon mehrere Probleme mit der Aufhängung gesehen, bei Magnussen zum Beispiel."
Gerührt von der Unterstüzung
Für das Team bedeutete dies ein frühes Ende eines schwierigen Wochenendes nach den tragischen Ereignissen in Suzuka. "Nach einer unheimlich harten Woche für alle im Team hätten wir ein besseres Rennen verdient gehabt", so Chilton. "Es war absolut kein einfacher Tag und jeder musste sich zusammenreißen, damit wir es in die Startaufstellung schaffen konnten. Als wir dort waren, war es natürlich sehr emotional mit der Unterstützung für Jules. Ich glaube das Team, der Sport und all die Fans haben ihn wirklich stolz gemacht."
Bevor das Rennen gestartet wurde, hatten sich die Fahrerkollegen vor der Startaufstellung versammelt, um Bianchi eine Geste der Unterstützung zu übermitteln. "Was das Team jetzt braucht, ist nach Hause zu fahren, um von ihren Familien und den Kollegen in der Fabrik unterstützt zu werden", sagt Chilton. "Wir müssen irgendwie versuchen, die Kraft zu finden, um weitermachen, was im Moment schwer vorstellbar ist."
"Das war nicht das Rennergebnis, das wir uns erhofft hatten", meint auch Greenwood. "Ich finde aber, dass wir stolz darauf sein können, wie wir dieses Wochenende überstanden haben. Von der enormen Unterstützung der gesamten Formel-1-Gemeinde wurden wir unheimlich ermutigt und sind dafür sehr dankbar. Wir hoffen, dass das auch Jules' Familie in dieser schwierigen Zeit ein wenig helfen konnte. Irgendwann werden wir wieder nach vorne und auf die verbleibenden Rennen schauen müssen. Jetzt sind wir aber erst einmal glücklich, dass wir nach Hause Fahren können."