• 11. Oktober 2014 · 11:04 Uhr

Sotschi-Abschlusstraining: Hamilton wieder an der Spitze

Lewis Hamilton (Mercedes) untermauert seine Favoritenstellung in Russland auch im dritten Freien Training: Erst Bestzeit, dann Dreher - Williams dreht richtig auf

(Motorsport-Total.com) - Wer soll Lewis Hamilton schlagen? Diese Frage stellt sich nach dem dritten Freien Training zum Grand Prix von Russland. Bei herrlich sonnigen Bedingungen in Sotschi war der WM-Leader auch am Samstagmorgen nicht zu schlagen. Der Mercedes-Star absolvierte die 5,8 Kilometer lange Runde auf den Olympiagelände in 1:38.726 Minuten und verwies seinen Teamkollegen Nico Rosberg (+0,290 Sekunden) auf Rang zwei.

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Lewis Hamilton konnte sich eine weitere Bestzeit notieren lassen Zoom Download

Hamilton spulte in den ersten 45 Minuten der Session zunächst noch einige Vergleichsfahrten mit einem "monkey seat" - also dem Zusatzflügel über den Auspuff-Endrohr - durch. Als er kurz vor dem Ende die weichen Soft-Reifen aufziehen ließ, gab es für den Briten kein Halten mehr. Im ersten Versuch setzte er sich um eine Sekunde vom Rest der Formel-1-Welt ab. Rosberg konnte den Rückstand erst spät verkürzen.

Für Hamilton wäre sogar noch mehr möglich gewesen. Wenige Minuten vor dem Ende des Trainings wollte der aktuelle WM-Führende eine zweite schnelle Runde auf den Softs realisieren. Er verbesserte seinen eigenen Bestwert bis zum Ende des zweiten Sektors, verabschiedete sich aber in der vorletzten Kurve in einen wilden Dreher. "Das macht er häufiger, dass er das Limit mal so richtig austestet", meint Formel-1-Experte Marc Surer.

Hinter den beiden Mercedes konnte sich Williams ordentlich in Position bringen. Das Team aus Grove war am Freitag offenbar mit mehr Benzin unterwegs. Am Samstagmorgen kamen Valtteri Bottas (3./+0,371) und Felipe Massa (5./+1,228) gut auf Tempo. Vor allem bei den Topspeeds (332 km/h) sind die beiden Williams kaum zu packen. Das könnte im Rennen auf der teils schnellen Strecke mit zwei DRS-Zonen ein erheblicher Vorteil werden.

Vibrationen nerven Vettel

Stark verbessert zeigte sich Red Bull - allerdings nur auf der Ricciardo-Seite der Garage. Der Australier war im dritten Freien Training mit einem Rückstand von 1,029 Sekunden auf Platz vier. "Daniel scheint viel glücklicher zu sein und kann dem Auto am Kurveneingang mehr vertrauen. Die Rundenzeiten kommen", freut sich Red-Bull-Teamchef Christian Horner bei 'Sky Sports F1' über deutliche Fortschritte im Vergleich zum Freitag.

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Musste sein Auto mit Aufhängungsschaden abstellen: Kevin Magnussen Zoom Download

"Sebastian hat nicht ganz dieses Gefühl, auch weil er in dieser Session große Vibrationen beim Anbremsen gehabt hat. Ich denke, wenn wir das aussortiert haben, dann wird auch er an Speed zulegen", so Horner. Vettel kämpfte weiterhin mit seinem RB10, musste vor allem beim Anbremsen von Kurve 13 immer wieder in die Auslaufzone. Am Ende standen für den Champion ein erheblicher Rückstand von 1,612 Sekunden und Rang zehn zu Buche.

Ebenfalls auf dem Niveau von Red Bull bewegten sich das Schwesterteam Toro Rosso mit Daniil Kwjat (6.) und Jean-Eric Vergne (9.) sowie die Ferraris von Kimi Räikkönen (7.) und Fernando Alonso (8.). Beim Spanier gab es zu Beginn der Session technische Probleme. Alonso konnte erst verspätet auf die Strecke gehen. Noch größere Sorgen hatte man bei McLaren. Das Team aus Woking hatte am Freitag geglänzt, blieb am Samstagmorgen aber sehr matt.


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Jenson Button (11./+1,629) konnte das Tempo vom Freitag nicht mehr gehen, Teamkollege Kevin Magnussen (17./+3,710) musste seinen Wagen frühzeitig abstellen. Der Däne beschädigte sich die hintere Aufhängung bei einem Ritt über die Randsteine. Zur Bergung des havarierten McLaren wurden vorübergehend rote Flaggen geschwenkt. Schlecht für Magnussen: Das Getriebe wurde beschädigt und muss getauscht werden. Er wird in der Startaufstellung um fünf Plätze nach hinten versetzt.

Für die weiteren deutschen Formel-1-Fahrer brachte der Samstagmorgen solide Ergebnisse. Nico Hülkenberg (12./Force India) darf auf einen Einzug in die Top 10 im Qualifying hoffen, Adrian Sutil (14./Sauber) lang nicht weit hinter den Force Indias. Pech hatten auch Max Chilton (Marussia) und Pastor Maldonado (Lotus), deren Autos während der Session wegen technischer Probleme die meiste Zeit in der Garage stehen blieben.

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