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Kwjat: Wenn das Heimspiel zur Nebensache wird
Daniil Kwjat feiert in Russland sein erstes Heimspiel, doch so richtig freuen kann er sich nicht darauf: Zu präsent sind die Gedanken an Jules Bianchi
(Motorsport-Total.com) - Für Daniil Kwjat sollte das Rennen von Sotschi eigentlich der aufregendste und beste Grand Prix des Jahres sein, doch die Vorkommnisse von Suzuka haben dem jungen Russen die Vorfreude auf das Heimspiel gründlich verdorben. Dementsprechend zwiegespalten geht er in das bevorstehende Wochenende: "Ich habe ziemlich gemischte Gefühle, wenn man die Atmosphäre hier sieht", erklärt der Toro-Rosso-Pilot.
"Unsere Gedanken sind immer noch bei den Geschehnissen aus Japan, und ich denke, es wird noch eine Weile so bleiben." Doch während auf der einen Seite Trauer herrscht, hat für Kwjat gerade eine aufregende Zeit angefangen. Nicht nur, dass er in Suzuka als neuer Red-Bull-Pilot vorgestellt wurde, an diesem Wochenende darf er auch sein erstes Heimrennen bestreiten: "Für mich ist es ein besonderer Moment, das erste Mal in Russland zu fahren", sagt er.
"Ich freue mich über das, was ich hier sehe: Eine große Struktur und eine große Strecke. Vor zehn Jahren, als ich meine Karriere begonnen habe, hätten wir von so etwas nicht einmal träumen können - und jetzt ist es Realität." Innerhalb von wenigen Monaten wurde das Projekt am Schwarzen Meer aus dem Boden gestampft. Das größte Land der Erde hat nun einen eigenen Grand Prix - und im kommenden Jahr einen Fahrer in einem Topteam.
Die diesjährigen Schlagzeilen in Sotschi gelten allerdings hauptsächlich Jules Bianchi. Doch wie heißt es so schön: Die Show muss weitergehen. Das sieht auch Kwjat so: "Wir sind hier, um zu fahren. Am Ende ist es unser Job, und wir werden damit weitermachen, was wir schon lange Zeit getan haben", erklärt der Russe. Das wäre sicherlich auch im Sinne von Jules Bianchi.