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Hülkenberg: "Learning by doing" im zweiten Valencia
Im Oldschool-Style will sich Nico Hülkenberg an die Grenzen von Sotschi tasten, das nicht mit Spa oder Suzuka vergleichbar sei - Hält man McLaren in Schach?
(Motorsport-Total.com) - Auch wenn es nach den Vorkommnissen von Suzuka schwerfällt, so haben die Formel-1-Piloten eine Woche später wieder einen Job zu erledigen. Doch ausgerechnet jetzt kommt mit Sotschi eine Strecke, die für alle Fahrer absolutes Neuland darstellt. Doch auch am Schwarzen Meer gibt es für den Sieger 25 Punkte zu vergeben, und niemand kann es sich leisten wertvolle Punkte liegenzulassen.
© xpbimages.com
Der Trackwalk als erste Berührung: "Hülk" tastet sich langsam an Sotschi heran Zoom Download
Vor allem nicht Force India: Das Team von Vijay Mallya kämpft derzeit gegen McLaren um Rang fünf bei den Konstrukteuren und hat aktuell gerade einmal einen mageren Zähler Vorsprung vor dem britischen Traditionsrennstall. Mit dem guten Ergebnis von Suzuka hat Jenson Button den Druck auf Force India erhöht, McLaren scheint aktuell die besseren Karten zu haben. "Es sieht so aus, als hätten sie ein wenig Performance ans Auto gebracht", hat auch Nico Hülkenberg erkannt.
"Im Moment sind sie ein wenig schneller, aber wir liegen immer noch einen Punkt vor ihnen", sagt er weiter und sieht daher noch alle Chancen für sein Team: "Definitiv haben wir die Chance, sie zu schlagen. Vor uns liegen noch vier Rennen, und es kann in jede Richtung gehen. Aber wir versuchen alles, um vorne zu bleiben." In welche Richtung das Pendel in Sotschi ausschlagen wird, kann aktuell aber noch niemand einschätzen.
Zwar gibt das Layout einige Anhaltspunkte wieder, doch wie es im Endeffekt aussehen wird, das vermag niemand zu beurteilen. Auch Hülkenberg rätselt noch, ob die Strecke im Olympiapark dem Force India entgegenkommen könnte: "Das ist schwierig zu sagen, wenn man noch keine Runde gefahren ist. Wir hatten noch keine Simulator-Vorbereitung sondern sind einfach heute Morgen auf der Strecke gelaufen", erklärt er.
Fotostrecke: Track-Run in Sotschi
Vor dem Start: Safety-Car-Fahrer Bernd Mayländer stretcht noch kurz seine Muskeln durch, dann kann's losgehen mit dem "Track-Run" in Sotschi, gemeinsam mit Chefredakteur Christian Nimmervoll. 5,853 Kilometer auf der Strecke im Olympiapark liegen vor uns. Fotostrecke
"Die Strecke erinnert mich vom Look stark an Valencia. Sie ist ziemlich schnell, hat viele mittelschnelle Kurven. Wir werden sehen, wie gut wir hier zurechtkommen werden. Aber wie üblich werden wir versuchen, am Sonntag Punkte einzufahren", so das Ziel des Emmerichers. Gehindert werden könnte Hülkenberg durch eine Strafversetzung um fünf Plätze, nachdem das Getriebe an seinem Boliden gewechselt werden musste.
Doch ansonsten freut sich der Force-India-Pilot schon mal auf ein Oldschool-Wochenende. Denn wie in kleineren Klassen gilt es in Sotschi, die Strecke wieder durch "learning by doing" zu erkunden - etwas, das es in Zeiten hochmoderner Simulatoren eigentlich in der Königsklasse nicht mehr gibt. Doch im Simulator saß der 27-Jährige vor Sotschi nicht, und auch ein Videostudium oder ein Videospiel gab es für ihn nicht.
Doch wie übt man den Kurs dann? "So wie man es sein ganzes Leben lang gemacht hat, bevor man in die Formel 1 kam: einfach rausfahren und lernen", grinst er. "Man muss Runde für Runde gucken, 'Okay, hier war es so, hier kann ich ein bisschen später bremsen, hier muss ich früher einlenken...' Es ist so, wie ich es in der GP2 oder der Formel 3 auch gemacht habe, das ist auch kein Problem", sagt er.
Aber natürlich hat er sich vorher eingehend mit dem russischen Kurs beschäftigt. Besonders aufgefallen ist ihm, dass der Weg in die erste Anbremszone nach dem Start ziemlich weit ist - und dass die langgezogene Kurve 3 ziemlich interessant werden könnte. Ansonsten habe Sotschi aber mit Klassikern wie Spa oder Suzuka überhaupt nichts gemein: "Es ist auch relativ flach, topfeben", hebt es ihn anscheinend nicht so sehr an. Ein abschließendes Urteil will er sich für morgen aufheben: "Die Strecke sieht okay aus, da kann man nichts Negatives sagen. Wie sie dann vom Fluss her beim Fahren wirkt, ist immer noch eine andere Geschichte."