Williams geht im Regen baden: "Es fehlt uns an Grip"
Die Williams-Piloten kommen im nassen Suzuka nicht gut zurecht und beenden das Rennen trotz guter Ausgangsposition nur auf den Plätzen sechs und sieben
(Motorsport-Total.com) - Mit den Startplätzen drei und vier hatten die Williams-Piloten Valtteri Bottas und Felipe Massa beim Großen Preis von Japan in Suzuka gute Ausgangspositionen, doch der Regen machte beiden einen Strich durch die Rechnung. Im Regenrennen der Formel 1 war der FW36 bei weitem nicht so konkurrenzfähig wie noch im trockenen Qualifying, ein ums andere Mal wurden Bottas und Massa von Konkurrenten überholt. Beim wegen des Unfalls von Jules Bianchi (Marussia) vorzeitig abgebrochenen Rennen wurden die Williams-Fahrer letztlich auf den Positionen sechs (Bottas) und sieben (Massa) gewertet.
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Valtteri Bottas und Felipe Massa kämpften im Regen auf verlorenem Posten Zoom Download
Doch das sportliche Geschehen rückte auch beim Team aus Grove angesichts des Unfalls von Bianchi in den Hintergrund. "Unsere größte Sorge gilt dem Wohlergehen von Jules, wir hoffen, dass alles okay ist. Unsere Gedanken sind bei Jules, seiner Familie, seinen Freunden und dem Marussia-Team", sagt Chefingenieur Rob Smedley. Auch Bottas ("Ich hoffe, dass Jules nach dem Unfall okay ist und es nichts Ernstes ist") und Massa ("Ich denke vor allem an Jules und hoffe, dass er okay ist") sind im Gedanken bei ihrem verunglückten Kollegen.
Das Rennergebnis bewertet Bottas als erfolgreiche Schadensbegrenzung. "Wenigstens haben wir noch ein paar Punkte", sagt der Finne. "Für mehr als das war das Auto heute im Nassen einfach nicht schnell genug. Wir haben mit der Strategie das Beste aus der Situation gemacht. Von daher haben wir einen guten Job gemacht." Ähnlich sieht es auch Smedley: "Im Rennen haben wir eine gute Strategie gewählt und sind dadurch auf ordentlichen Positionen angekommen", so der Brite.
Vor allem die beiden Red Bull von Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo fuhren auf Intermediates ohne große Mühe an den beiden Williams vorbei und überholten sie sogar außen in der Kurve. "Die Red Bull waren heute für uns zu schnell. Vor allem auf den Intermediates hatte ich keine Chance, mich zu wehren", muss Massa eingestehen. Da sich auch noch Jenson Button (McLaren) dank seines frühen Wechsels von Regenreifen auf Intermediates vor den beiden Williams platzierte, wurden die Top 5 verpasst.
Im Regen konnte der Vorteil des FW 36 auf den Geraden die Nachteile in den Kurven nicht ausgleichen. "Unter diesen Bedingungen sind die Kurven für uns etwas zu lang. Wir sind zu langsam in den Kurven und sind in diesem Bereich im Vergleich zu Mercedes und Red Bull nicht stark genug", konstatiert Bottas. "Es fehlt uns an Grip, was im Nassen noch mehr zum tragen kommt."
Der Finne hofft jedoch darauf, dass sich Williams schon am kommenden Wochenende beim ersten Großen Preis von Russland in Sotschi wieder stärker zurückmeldet - sofern der Wettergott mitspielt. "Russland sollte uns besser liegen, und dort sollte es normalerweise auch trocken sein", so Bottas.