Surer: Bianchi-Unfall hinter Safety-Car umso tragischer
Ex-Formel-1-Fahrer Marc Surer kann sich den Unfall von Jules Bianchi noch nicht gänzlich erklären, schließlich wurden zumindest gelbe Flaggen geschwenkt
(Motorsport-Total.com) - Nach dem Großen Preis von Japan interessiert nur ein Thema: Der Unfall von Jules Bianchi. Der Marussia-Pilot ist offenbar von der Strecke abgekommen und mit einem Bergungsfahrzeug kollidiert, mit dem gerade das Auto von Adrian Sutil abtransportiert werden sollte. Informationen sind aktuell Mangelware, der neueste Stand besagt aber, dass sich Bianchi bewusstlos auf dem Landweg ins Krankenhaus befindet.
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Marc Surer erinnert sich an Zeiten, in denen Unfälle seltener glimpflich ausgingen Zoom Download
'Sky'-Experte Marc Surer kennt das unangenehme Gefühl, das derzeit im Paddock vorherrscht: "Früher war es ja leider öfter der Fall, dass man nach dem Rennen etwas gedrückt war, weil einer verunfallt war. Heute hat man sich daran gewöhnt, dass nach einem Abflug nicht viel passiert. Deswegen konnte ich mir auch nicht vorstellen, dass es um Adrian Sutil geht, weil sein Unfall ja eigentlich nicht so heftig war."
"Aber dass der Jules Bianchi während einer Safety-Car-Phase in einen Abschleppwagen fliegt, das ist natürlich ein sehr, sehr dummer Unfall", bedauert Surer, der davon ausgeht, dass das Safety-Car zum Zeitpunkt des Abflugs bereits auf der Strecke war. "Sobald es rausgeht, gibt es Sektorgeschwindigkeiten, die ein Fahrer einhalten muss. Das heißt, er kann noch relativ zügig fahren, wenn er seine Reifen wechseln will."
Grundsätzlich gelte in dem Moment aber auch, dass nur noch gewisse Geschwindigkeit gefahren werden dürfen. "Das leuchtet bei ihm im Cockpit auf, wenn das Safety-Car draußen ist. Dass er dann trotzdem einen Unfall hat, ist umso tragischer. Vielleicht war er unaufmerksam. Da bekommst du gesagt, das Safety-Car kommt, und schon bist du auf dem Randstein", vermutet Surer eine kleine Unkonzentriertheit beim Franzosen.