Caterham: Kobayashi darf beim Heimspiel ran
Kamui Kobayashis Wunsch wird von Caterham erfüllt: Der Japaner sitzt in Suzuka im Auto - Am Freitagvormittag kommt erneut Roberto Merhi zum Zug
(Motorsport-Total.com) - Lange musste Kamui Kobayashi zittern, ob er bei seinem Heimrennen in Suzuka mit von der Partie sein würde. Nun hat der Japaner Gewissheit. Caterham hat ihn neben Marcus Ericsson als Stammfahrer für den am Wochenende anstehenden Grand Prix im Land der aufgehenden Sonne benannt. Im ersten Freien Training am Freitag wird zudem Roberto Merhi die Chance erhalten, Runden zu drehen. Für den Spanier wird es der zweite Einsatz als Freitagstester, nachdem er in Monza erstmals fahren durfte.
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Zur Freude der Fans: Kamui Kobayashi sitzt auch in Suzuka im Caterham-Cockpit Zoom Download
Für die auch in diesem Jahr zahlreich zu erwartenden Fans an der Rennstrecke ist aber die Nachricht, dass Kobayashi fährt, die entscheidende. "Ich freue mich sehr darauf, in Suzuka vor meinen heimischen Fans anzutreten. Darauf habe ich über ein Jahr gewartet", sagt Kobayashi. Um genau zu sein, deren zwei Jahre, denn im vergangenen Jahr war der Japaner nicht in der Formel 1 unterwegs. In der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC), wo er 2013 fuhr, ist Fuji der Austragungsort für das Japan-Gastspiel.
Bei seinem bisher letzten Suzuka-Auftritt fuhr Kobayashi, damals noch im Sauber, zur Freude der Fans aufs Podium. Doch das ist nicht die einzige gute Erinnerung, die der 28-jährige Lokalmatador mit seinem Heim-Grand-Prix verbindet: "Japan und Suzuka haben von Beginn an einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen. Dort fuhr ich im Jahr 2009 mein erstes Freies Training als Formel-1-Pilot und dort stand ich im Jahr 2012 zum ersten Mal auf dem Podest."
Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Japan
Der erste Grand Prix von Japan findet am 24. Oktober 1976 in Fuji statt. Im denkwürdigen Regenrennen holt sich Mario Andretti (Lotus) den Sieg. Die Schlagzeilen beherrscht aber das Titelduell zwischen James Hunt (McLaren) und Niki Lauda (Ferrari). Der Brite holt sich den Titel, als der Österreicher seinen Boliden abstellt, ehe der Zweikampf auf der Strecke begonnen hat. Er will nach seinem schweren Nürburgring-Unfall im gleichen Jahr sein Leben nicht riskieren, stellt ab und verbietet dem Team, einen technischen Defekt als Ausfallgrund zu propagieren. Fotostrecke
"In diesem Jahr kehre ich dank der Unterstützung meiner Fans zurück", spricht Kobayashi auf das im Anschluss an seinen Rausschmiss bei Sauber lancierte Spendenprogramm an und hält fest: "Das bedeutet mir sehr viel. Ich kann mich nur noch einmal herzlich bei allen bedanken. In das kommende Wochenende gehe ich mit nichts anderem als einem guten Gefühl. Leider muss ich zugeben, in diesem Jahr nicht um einen Podestplatz kämpfen zu können, aber ich werde mein Bestes geben, um meine Fans mit einer starken Vorstellung glücklich zu machen. Ich freue mich schon sehr darauf, sie alle zu sehen", so der Caterham-Pilot.
Ericsson mit guten Erinnerungen an Japan
Auch Ericsson hat gute Erinnerungen an Japan. Im Jahr 2009 gewann er die Japanische Formel-3-Meisterschaft und war damit der erste Schwede, dem dies gelang. "Ich kann es kaum erwarten, erstmals mit einem Formel-1-Boliden in diesem Land anzutreten. Suzuka ist eine meiner Lieblingsstrecken. Während meiner Formel-3-Zeit fuhr ich dort auf die Pole-Position, drehte die schnellste Rennrunde und gewann das Rennen. Es ist also eine Strecke, die ich sehr gut kenne", sagt der Skandinavier.
Sportlich gesehen wird Ericsson mit dem Caterham CT05 freilich nicht an seine Husarenritte aus Formel-3-Zeiten anknüpfen können. Der Schwede hofft aber, im Rennen wie schon in Singapur vor beiden Marussia ins Ziel zu kommen: "Wir wollen uns vor unseren Hauptgegnern behaupten. Die guten Ergebnisse verleihen mir mehr Zuversicht. Bei den nächsten fünf Rennen wollen wir sicherstellen, dass wir den Schwung aufrechterhalten."
Derweil freut sich Freitagstester Merhi nach seiner Premiere in Monza nun auf "die nächste Möglichkeit, 90 Minuten im Auto zu verbringen". Anders als noch vor vier Wochen muss der Spanier diesmal nicht bei Null beginnen, zumindest nicht, was das Auto betrifft. "Ich gehe davon aus, schneller auf Tempo zu kommen. In Japan war ich bisher allerdings noch nie unterwegs, also muss ich zunächst einmal die Strecke lernen. Doch ich kann den Freitag schon jetzt kaum erwarten. Auf einer so tollen Rennstrecke wie Suzuka zu fahren, ist für mich ein Traum, der wahr wird", bekennt Merhi.