Pechvogel Button: Comeback des "Reifenflüsterers"
Der McLaren-Star war auf dem besten Weg zu WM-Punkten, als ihm die Technik einen Strich durch die Rechnung machte - Jonathan Neale lobt Strategie
(Motorsport-Total.com) - Chaosrennen waren in der Vergangenheit immer ein gefundenes Fressen für Jenson Button. Klar, dass der routinierte Strategiefuchs auch am Sonntag beim Singapur-Grand-Prix in seinem Element war, als die Lage unübersichtlich wurde. Dass die zum Greifen nahen WM-Zähler ausblieben, war am Ende nur der Technik geschuldet. "Jenson ist ein wirklich tolles Rennen gefahren", lobt Jonathan Neale. Der McLaren-Geschäftsführer feiert die Rückkehr des "Reifenflüsterers".
Schließlich schaffte es Button, Ökonomie mit Speed zu verbinden: "Er hat bei vernünftigem Tempo - fast das beste im ganzen Feld - nicht zu viel Reifenabbau auf den superweichen Pneus zu beklagen gehabt", erinnert sich Neale an den ersten Stint. Buttons Qualitäten wurden auch auf einem 17 Runden langen Mitteldurchgang auf den weichen Reifen deutlich, der durch den Einsatz des Safety-Cars drei Umläufe vor dem geplanten Ende unterbrochen wurde.
Insgesamt ein glücklicher Zufall für den Ex-Weltmeister, der in Sachen Tempo zu diesem Zeitpunkt die Erwartungen nicht ganz erfüllte. "Da kann man aber auch gewaltig Pech haben", bemerkt Neale über den Zeitpunkt der Safety-Car-Phase. Anschließend war Button in guter Ausgangsposition, weil er seinen zweiten Satz der weichen Mischung hinter dem Führungsfahrzeug schonen konnte und abgesehen von Jean-Eric Vergne auf Rang elf keine besser bereiften Piloten hinter ihm waren.
Doch die Technik machte ihm auf Position sieben liegend einen Strich durch die Rechnung. Offenbar versagte die Lichtmaschine, woraufhin das Auto in Eigeninitiative einen Systemneustart initiierte. Anschließend streikte auch die Hydraulik und das Aus neun Runden vor Schluss war besiegelt, die Punkteränge ohne weiteren Boxenstopp vor Augen. "Das ist eine bittere Enttäuschung", bilanziert Neale. "Die Strategie schien richtig zu sein."