Vettel: "Die letzten Runden waren sehr abenteuerlich"
WM-Titelverteidiger Sebastian Vettel wähnt sich und Red Bull nach dem zweiten Platz in Singapur "auf dem richtigen Weg" und zeigt sich sehr zufrieden
(Motorsport-Total.com) - "Der zweite Platz war das Beste, was heute drin war", sagt Sebastian Vettel nach dem Großen Preis von Singapur. Und damit trifft der Red-Bull-Pilot vollkommen ins Schwarze. Denn gegen Lewis Hamilton im Mercedes war beim Formel-1-Nachtrennen kein Kraut gewachsen. Selbst eine Safety-Car-Phase warf den neuen WM-Spitzenreiter nicht aus der Bahn - Hamilton siegte souverän.
Ähnlich souverän brachte Vettel seinen Red Bull über die Distanz in Singapur. Und ganz nebenbei fuhr der Deutsche damit sein bisher bestes Saisonergebnis ein. "Es war ein spannendes Rennen", sagt Vettel in einer ersten Reaktion. "Wir können zufrieden sein. Gerade nach dem verpatzten Freitag, wo wir nicht viel fahren konnten, war es ein gutes Rennen. Der Speed war da. Wir sind auf dem richtigen Weg."
Ganz danach sah es schon beim Start aus, den Vettel als "ganz gut" beschreibt. Er hielt sich nämlich seinen Teamkollegen Daniel Ricciardo vom Hals. "Dann wurde es aber ziemlich eng", meint Vettel. Der Grund: Von der Außenbahn kam Fernando Alonso im Ferrari angeschossen. "Er ist reingestochen wie ein Kamikaze", sagt Vettel. Prompt missglückte das Bremsmanöver und Alonso rauschte geradeaus.
Kurz darauf richtete sich Vettel an zweiter Stelle hinter Hamilton ein. "Im ersten Abschnitt des Rennens war ich gut unterwegs. Solange die Reifen noch einigermaßen gehalten haben, habe ich mich gut gefühlt. Als dann die Hinterreifen abgebaut haben, hat man gesehen, dass wir abreißen lassen mussten." Mit bereits gebrauchten Pneus habe man einen gewissen Kompromiss eingehen müssen.
Großer Preis von Singapur - Sonntag
Lewis Hamilton (Mercedes), Sebastian Vettel (Red Bull) und Daniel Ricciardo (Red Bull) Galerie
Und aus taktischen Gründen ging es dann sogar noch einen Platz zurück: "Strategisch mussten wir zwischendurch einen Platz an Fernando herschenken. Wir haben die härteren Reifen gewählt, was im Falle einer Safety-Car-Phase sehr riskant war. Dann kam das Safety-Car. Das war nicht ideal. Denn ich hatte nicht gedacht, dass wir bis zum Ende durchfahren könnten", gesteht Vettel nach dem Rennen.
Per Funk äußerte der viermalige Weltmeister seine Zweifel. Und es wurde kritisch: "Die letzten Runden waren sehr abenteuerlich", meint Vettel und fügt hinzu: "Ich war dann nur noch bei 80 Prozent und habe geschaut, dass die Reifen irgendwie bis zum Schluss mitmachen. Hintenraus hatte ich dann auch ein paar Probleme, mich gegen Daniel zu verteidigen. Auch Fernando hat Druck gemacht."