Pannen-Rennen bei McLaren: Magnussen von Hitze gepeinigt
Jenson Button fiel mit Technikdefekt aus, doch seinen McLaren-Teamkollegen Kevin Magnussen traf es noch härter: Er musste wegen Verbrennungen behandelt werden
(Motorsport-Total.com) - Dass der Große Preis von Singapur 2014 ein wahres Hitzerennen werden würde, war jedem im Fahrerlager der Formel 1 bewusst. Doch McLaren-Pilot Kevin Magnussen absolvierte eine regelrechte Höllenfahrt: Während des Rennens überhitzte sein Auto dramatisch, sodass das Wasser in seiner Trinkflasche fast kochte und auch sein Sitz immer heißer wurde. Am Ende war der junge Däne völlig bedient.
Nachdem er sich auf Platz zehn ins Ziel gerettet hatte, gab er bei seinen Medienrunden nur ganz knappe Antworten. So sehr hatte das Rennen an ihm und seinem Körper gezehrt. Mehr noch: Der McLaren-Fahrer wurde in Singapur sogar wegen Brandverletzungen behandelt. "Mein Sitz war unheimlich heiß. Warum, das wissen wir nicht, aber es hat die Sache extrem unbequem gemacht", meint er.
"Ohne diese Probleme hätte ich sicher besser abgeschnitten als Platz zehn. Es war wirklich schlimm. Doch wir haben es überstanden. Und immerhin nehme ich einen Punkt mit. Auch wenn es hätte besser sein können", sagt Magnussen, der während der Safety-Car-Phase die Arme aus seinem McLaren-Cockpit reckte, um wenigstens etwas Fahrtwind abzubekommen. Es half nur bedingt.
McLaren begeistert vom Durchhaltewillen Magnussens
McLaren-Rennleiter Eric Boullier leidet mit seinem Piloten. Er sagt: "Kevin hatte einen zermürbenden Nachmittag. Anders kann man es nicht ausdrücken. Erst ließen seine Reifen so sehr nach, dass wir ihn von zwei auf drei Stopps umpolen mussten. Und dann litt er auch noch unter Schmerzen, als sein Auto überhitzte. Deshalb musste er seine Arme hochhalten. Erst den einen, dann den anderen."
"Er tat das, um kühlende Luft durch seine Ärmel in den Rennanzug zu leiten. All das hat zusätzliche Schmerzen bei ihm verursacht. Zum Schluss hat er aber noch einen Punkt gerettet. Das ist nicht sehr versöhnlich, unterstreicht aber Kevins Kampfgeist. Dazu gratuliere ich ihm", meint Boullier, der von einem "harten Schlag" spricht, dass Magnussens Teamkollege Jenson Button nicht über die Distanz kam.
"Jenson musste nach einer cleveren Zweistopp-Strategie aufgeben. Nach einem zweistündigen Rennen bei so großer Hitze und so viel Luftfeuchtigkeit ist all dies natürlich extrem enttäuschend", so Boullier weiter. Auch Button selbst war ordentlich bedient: "Der Motor ging aus, einfach so. Leider just in dem Moment, als wir Einstellungen verwendeten, mit denen wir bis zum Ende des Rennens hätten fahren können."
McLaren verliert Position an Force India
"Wir waren also schon konservativ unterwegs, weil wir wussten, dass Bottas' Reifen nachlassen würden. So kam es ja dann auch", sagt Button und fügt etwas genervt hinzu: "Wir konnten aber kein Kapital daraus schlagen, weil das Auto zu dem Zeitpunkt schon am Streckenrand stand. Ich denke, wir hätten Felipe noch eingeholt. Aber ich weiß es nicht. Wir haben das Ziel ja nicht erreicht. Das war unglücklich."
Übrigens auch im Hinblick auf die Formel-1-Gesamtwertung. Denn während McLaren aufgrund der technischen Probleme an beiden Autos einige Punkte hat liegenlassen und nur einen Zähler holte, hat die direkte Konkurrenz von Force India gleich acht Punkte eingefahren. Damit ist das indisch-britische Team am britischen Traditionsrennstall vorbeigezogen. McLaren belegt jetzt nur noch die sechste Position.