• 07. September 2014 · 16:55 Uhr

Einfach vorbeigezogen - Ricciardo schlägt Vettel erneut

Bei Daniel Ricciardos Überholmarathon beim Grand Prix von Italien muss auch Teamkollege Sebastian Vettel wieder dran glauben

(Motorsport-Total.com) - Zum sechsten Mal qualifizierte sich Sebastian Vettel in diesem Jahr vor Daniel Ricciardo. Zum zehnten Mal kam der Australier nun vor dem noch amtierenden Weltmeister ins Ziel. Im teaminternen Duell bei Red Bull zeigt Ricciardo beim Grand Prix von Italien einmal mehr, wer in dieser Saison die Nase vorn hat. Es mögen nur die Plätze fünf und sechs in Monza geworden sein, aber das Teamduell des Rennens ging an Red Bull.

Vettel war von Startplatz acht aus vielversprechend ins Rennen gegangen, lag nach der ersten Runde schon auf Platz fünf und konnte sich durch einen frühen Boxenstopp sogar Rang vier sichern. Ricciardo fiel dagegen von Startplatz neun aus auf Rang 13 zurück, startete von da aber eine beeindruckende Aufholjagd mit vielen spektakulären Überholmanövern.

"Man muss für so etwas schon großes Vertrauen in das Auto haben", beschreibt Ricciardo gegenüber 'Sky', wie er an seinen Kollegen vorbeiziehen konnte. "Ich habe gemerkt, dass das Auto heute beim Bremsen sehr stark war, habe gesehen, dass die Autos vor mir nicht in der Lage waren, so spät zu bremsen. Da wusste ich, dass wenn ich nah genug ran komme, ich wenigsten den Versuch wagen könnte. Wenn ich es dann versucht habe, hat es meist hingehauen."

"Hätte nicht gedacht, dass er es mir so leicht macht"

Der Australier kam erst in der 26. Runde, als einer der Letzten an die Box und startete mit frischen Reifen erneute Angriffe auf die vor ihn fahrenden Konkurrenten. Nachdem er sich innerhalb von vier Runden Jenson Button, Sergio Perez und Kevin Magnussen geschnappt hatte, schloss er auf Vettel auf, dessen Reifen sieben Runden älter waren.

"Als ich auf ihn aufgeschlossen habe, dachte ich, er würde sich verteidigen", zeigt sich Ricciardo von dem Zweikampf der Teamkollegen überrascht. "Ich hätte nicht gedacht, dass er es mir leicht macht. Aber wir haben hart und sauber gekämpft und so sollte ein Rennen laufen."

"Beim ersten Versuch habe ich natürlich versucht, dagegenzuhalten", erklärt Vettel gegenüber 'RTL', "aber ich hatte dann noch im dritten und vierten Gang durchdrehende Räder, wo er schon wieder voll auf dem Gas stand. Deswegen hat es nicht viel Sinn gemacht, da noch großartig dagegenzuhalten. Wir waren ziemlich früh an der Box und am Ende war es einfach sehr rutschig. Die Hinterräder haben sich verabschiedet."

Vettel kämpfte einmal mehr mit stumpfen Waffen gegen seinen aufstrebenden Nebenmann und ist Ricciardo noch immer so weit unterlegen, dass es nicht einmal das Team für nötig hält, in das Duell einzugreifen. "Vor dem Rennen hat das Team gesagt 'Ihr startet nebeneinander, wir werden euch fahren lassen, aber seid vorsichtig'", so Ricciardo. "Während des Rennens meinten sie dann 'Wir werden es dich versuchen lassen, bring das Auto nur in einem Stück nach Hause'."

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