• 04. September 2014 · 22:25 Uhr

Piloten erwarten kaum Topspeed-Steigerung in Monza

Was unter den Fans heiß diskutiert wurde ist unter den Piloten kaum ein Thema - Höhere Geschwindigkeiten in Monza ja, große Veränderung nein

(Motorsport-Total.com) - Das Autodromo Nazionale di Monza wird von Fahrern und Fans gleichermaßen geliebt. Der Austragungsort des Grand Prix' von Italien bietet Historie, Atmosphäre und Motorsportspannung zugleich. Die Strecke in der Lombardei ist aber auch als Hochgeschwindigkeitskurs bekannt und mit der 2014er-Generation der Formel-1-Boliden versprechen sich nicht wenige neue Topwerte auf dem Tachometer.

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Welchen Topspeed können die Fahrer in diesem Jahr in Monza erreichen? Zoom Download

Weniger Abtrieb, höheres Drehmoment - die Chancen stehen in dieser Saison nicht schlecht, dass die Topgeschwindigkeiten im Vergleich zu den vergangen Jahren auch in Monza wieder ansteigen werden. Doch die Fahrer, die sich auf den Kurs teilweise schon im Simulator vorbereitet haben, nehmen den Speed-Fanatikern ein wenig den Wind aus den Segeln.

"Es wird erwartet, dass es mehr wird, aber ich denke nicht, dass es sehr viel mehr wird", meint etwas Sauber-Pilot Esteban Gutierrez. "Der Rekord wird mit 371 km/h von Kimi gehalten und mein Topspeed lag im vergangenen Jahr bei 341 km/h. Ich denke, da wird es in diesem Jahr keinen großen Unterschied geben. Auch da wird das Energiemanagement einen Einfluss haben. Man wird vielleicht ein höheres Drehmoment haben, aber die Topgeschwindigkeit werden nicht bedeuten höher ausfallen."

Räikkönen: "Das bedeutet mir nichts"

Rekordhalter Räikkönen kann sich für eine Geschwindigkeits-Steigerung sogar nur wenig begeistern: "Ich habe nicht mal in den vergangenen Rennen geschaut, ob wir auf den Geraden schneller waren als in der Vergangenheit. Für mich fühlt es sich auf den meisten Strecken nicht viel schneller an. 20 km/h hin oder her sind nicht so wichtig, solange jeder ungefähr auf dem gleichen Niveau fährt. Dann macht es ja keinen Unterschied. Nein, das bedeutet mir nichts. Du spürst bei 350 oder 370 km/h eigentlich keinen Unterschied. Es ist einfach nur eine Zahl."

Ein Topspeed von 360 km/h ist der Traum der Fans, Team-Simulatoren sollen jedoch lediglich Höchstwerte bis zu 355 km/h berechnet haben. "Ich schätze, wir werden ein wenig schneller sein, aber ich weiß nicht, wie viel", meint Lotus-Pilot Romain Grosjean. "Ich habe schon vorher darüber nachgedacht - ohne Lotus-Simulation - und gedacht, dass 360 möglich wären. Das ist mir aber auch egal." Sauber-Pilot Adrian Sutil fügt hinzu: "Das hängt vom Abtrieb ab. Ich denke nicht, dass alle wie früher ganz nach unten gehen werden. Ich rechne mit 340 bis 350 km/h."


Fotos: Großer Preis von Italien


Weniger um die Höchstgeschwindigkeit an sich, als vielmehr um den Umgang mit den Boliden bei Vollgas sorgen sich hingegen Force-India-Fahrer Nico Hülkenberg und Williams-Pilot Felipe Massa. "Das Bremsen ist hier immer eine hohe Herausforderung", so Hülkenberg. "Vor allem hier, denn die Topspeeds werden höher als in der Vergangenheit. Wir haben weniger Abtrieb, aber mehr Gewicht. Die Bremszonen werden also länger und es wird schwieriger, das Limit zu finden und spät zu bremsen. Und wenn man 20, 30 km/h mehr hat, das merkt man schon. Es ist einfach schneller."

"Wie es sein wird, weiß ich noch nicht", äußert sich Massa. "Dazu kann ich erst am Freitag etwas sagen. Hier kommen wir aber immer mit einem hohen Tempo an den Kurven an. Wir haben weniger Abtrieb und müssen uns zu Beginn erst einmal an die heftigen Bremszonen gewöhnen. Du hast weniger Grip und musst erst verstehen, wie sich das Auto unter diesen Bedingungen verhält. Das braucht ein paar Runden. Danach kannst du normal fahren. Aber seltsam ist es für uns Fahrer nicht. Monza hat einfach nur eine andere Charakteristik. Das ist alles."

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