Toro Rosso beim Heimspiel: Gut sind nur die Erinnerungen
Bei Toro Rosso weiß man um die eigenen Schwächen, die das Rennen von Monza zu einer schwierigen Angelegenheit machen werden - Wichtigster GP für das Team
(Motorsport-Total.com) - Kommt Toro Rosso nach Monza, dann denkt man automatisch an die Saison 2008, als Sebastian Vettel im strömenden Regen seinen ersten Formel-1-Sieg im Königlichen Park einfahren konnte. Für Toro Rosso wird das Rennen auf der italienischen Traditionsstrecke immer etwas Besonderes bleiben, da man dort eben jenen größten Teamerfolg der Geschichte einfahren konnte.
Doch das ist mittlerweile sechs Jahre her. Aktuell ist das Team weit von einer Wiederholung der Ereignisse entfernt und wäre wohl mit ein paar Punkten beim Heimrennen schon zufrieden. In den vergangenen vier Rennen gab es immerhin dreimal Punkte für das Team von Franz Tost, doch besser als Rang neun schnitt man dabei nie ab. Jetzt kommt man nach Italien, wo man in den vergangen drei Jahren zweimal auf Rang sieben fahren konnte.
Auch Jean-Eric Vergne kommt mit guten Erinnerungen in den Königlichen Park. Zwar konnte er in einem Formel-1-Boliden noch nie die Zielflagge sehen, doch in der Renault-World-Serie konnte er 2011 hier triumphieren. Er ist schon gespannt auf das Rennen: "Es ist das Heimrennen für uns bei Toro Rosso, und ich freue mich wirklich auf das Wochenende, weil es immer großartig ist, vor den Tifosi zu performen, die diesen Grand Prix so besonders machen", erzählt er.
Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Italien
"Bella Italia" hat in 67 Jahren Formel-1-Geschichte kein einziges Mal gefehlt. Der erste Italien-Grand-Prix überhaupt wird aber nicht im königlichen Park ausgetragen, sondern am 4. September 1921 im unweit gelegen Brescia. Schon ein Jahr später findet der Motorsport seine neue Heimat im Autodromo Nazionale, wo Pietro Bordino (im Bild) mit einem FIAT für den von den Tifosi umjubelten Premierenerfolg sorgt. Damals trauriger Motorsport-Alltag: Am Vortag verunglückt der Deutsche Gregor Kuhn tödlich. Fotostrecke
Doch das sollte es mit guten Vorzeichen auch schon gewesen sein: "Ich denke, dass es ein schwieriges Rennen für uns werden könnte, da man hier viel Power benötigt und die Geraden nur so langfliegen muss, was in diesem Jahr vielleicht nicht zu unseren größten Stärken gehört", so der Franzose. "Wir werden trotzdem unser Bestes geben, um ein gutes Heimrennen zu haben. Ich liebe die Atmosphäre hier."
Auch Teamkollege Daniil Kwjat gerät ins Schwärmen, wenn er an die Strecke von Monza denkt: "Ich mag Monza wirklich. Für mich war es eine besondere Strecke, da ich hier einige große Siege und Podiumsplatzierungen eingefahren habe", erzählt der Russe. So holte er beispielsweise im vergangenen Jahr die Plätze eins und zwei in der GP3-Serie und legte vor dem letzten Saisonevent den Grundstein für den späteren Titelgewinn.
Doch in dieser Saison darf Kwjat den Kurs mit einem richtigen Formel-1-Auto befahren: "Die Strecke ist besonders für Rookies sehr herausfordernd, da es ein anspruchsvoller und schneller Kurs ist. Mir hat es immer Spaß gemacht, in den Juniorkategorien hier zu fahren, und ich hoffe, dass es auch in der Formel 1 der Fall sein wird", erklärt der Rookie, der sich aber vor allem auf das Drumherum freut.
"Ich habe weite Teile meines Lebens in Italien verbracht, daher wird es cool werden, in vertrauter Atmosphäre zu fahren", sagt er. "Natürlich ist es auch das Heimrennen von Toro Rosso, was eines der ohnehin schon Highlights im Formel-1-Kalender noch etwas mehr besonders macht."