Red Bull vor Monza: "Perfekte Runde beinahe unmöglich"
Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo freuen sich auf den anspruchsvollen Kurs in Italien, die verrückten Fans und das gute Essen
(Motorsport-Total.com) - Auf der Hochgeschwindigkeits-Strecke Spa gewann beim Grand Prix von Belgien ein Red Bull, vor einem Mercedes, auch wenn dies durch die Kollision der Silberpfeile begünstigt wurde. Auf der Hochgeschwindigkeits-Strecke Monza wollen Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo die Lücke zum WM-anführenden Team nun wieder ein wenig schließen und dabei Tradition, Herausforderung und Atmosphäre genießen.
"Italien hat eine Menge zu bieten: gutes Essen, nette Plätze und ich glaube, deswegen findet man auch viele Deutsche im Urlaub an den Stränden dort", so Vettel. "Als ich jünger war habe ich viel Zeit beim Kartfahren in Italien verbracht. Da habe ich viele Orte kennengelernt, wie den Gardasee, Napoli, den Norden Italiens und Parma, wo es eine sehr gute Kart-Strecke gibt. In Italien ist der Leven im Kart recht hoch, weil es dort viele Hersteller gibt. Ich habe noch ein paar Freunde aus meiner Kartzeit und bei Toro Rosso in Italien. Es ist also immer schön, dorthin zurückzukehren."
Zurückkehren möchte der noch amtierende Weltmeister auch wieder in den Kampf um die Spitze. Nach vielversprechenden Start von Platz drei in Spa und sogar einen Angriff auf den führenden Lewis Hamilton, kam am Ende wieder nur Platz fünf für den Heppenheimer heraus, während Teamkollege Ricciardo vom Siegertreppchen winkte. Doch Vettel gibt sich kämpferisch und wird es in Monza auf ein Neues versuchen.
Was Monza auszeichnet
Vom Podium spricht auch Ricciardo schon wieder. Dort stand er in diesem Jahr immerhin schon sechs Mal (sieben Mal, rechnet man Melbourne mit, wo er nachträglich disqualifiziert wurde), drei Mal nun schon ganz oben. Das Siegertreppchen in Monza ist ja aber ein ganz besonderes, wie Vieles, für das der schnellste Kurs des Kalenders steht.
"Ich stehe nicht wirklich auf lange Geraden", so Ricciardo. "Die finde ich etwas langweilig im Vergleich zum Rasen durch eine Abfolge anspruchsvoller Kurven. Aber in Monza ist das anders. Wenn man an diesen Bäumen und den gewaltigen Zuschauermengen vorbeischießt, treibt das einem den Puls in die Höhe. Die Fans in Monza sind außerdem verrückt. Es wimmelt dort natürlich von Ferrari-Fans, aber in den vergangenen Jahren waren sie auch immer sehr nett zu mir. Ich würde zu gerne die Möglichkeit bekommen, auf diesem tollen Podium zu stehen, um das noch einmal herauszufinden."
Bevor es allerdings auf das Podest über den Tifosi geht, müssen sich die Fahrer erst einmal auf der 5,793 Kilometer langen Strecke beweisen. "Der Kurs hat brutale Beschleunigungspunkte", so Vettel. "Er ist besonders hart auf den Bremsen und auch die Reifen werden besonders beansprucht, vor allem in den schnellen Kurven, wie der Curva Grande und Parabolica. Es ist in Monza extrem schwierig eine gute Runde hinzubekommen, weil es beinahe unmöglich ist, jede Kurve und jede Schikane exakt so hinzubekommen, wie man es möchte."
"Die größten Herausforderungen in Monza sind heutzutage die Bremszonen", fügt Riccardo hinzu. "Die erste Schikane ist das beste Beispiel dafür. Man erreicht die erste Schikane mit der höchsten Geschwindigkeit, die ein Formel-1-Auto das Jahr über erreichen kann und man bremst in eine der engsten Kurven hinein, die man das ganze Jahr über hat. Zusätzlich macht man das ganze auch noch mit dem geringsten Abtrieb des Jahres, was bedeutet, dass das Auto mehr rutscht und langsamer zu stoppen ist. Man kann es sich nicht leisten, von der Bremse zu gehen, aber ebenso wenig will man Zeit damit verlieren, zulange auf dem Pedal zu bleiben."