Ricciardo: Mercedes-Unfall wenig überraschend
Daniel Ricciardo profitierte bei seinem Sieg in Belgien vom Mercedes-Unfall in der zweiten Runde - Vor Lob kann er sich trotzdem kaum retten
(Motorsport-Total.com) - Als Daniel Ricciardo von Platz fünf aus in den Großen Preis von Belgien startete, schienen die beiden Mercedes von Nico Rosberg und Lewis Hamilton noch als in weiter Ferne. Anderthalb Runden später fuhren sich die Silberpfeile allerdings gegenseitig ins Auto, was den Grundstein für den dritten Grand-Prix-Sieg des Australiers legte. Dass Ricciardo früher oder später vom verbitterten Stallduell bei Mercedes profitieren würde, war für ihn nur eine Frage der Zeit.
"Du siehst das, und es überrascht dich eigentlich nicht wirklich, denn die beiden sind so nah beisammen mit ihrer Pace und sie kämpfen schließlich um die WM", erklärt Ricciardo gegenüber 'RTL'. "Da gibt keiner die Position auf, und es ist kaum vermeidbar, dass man sich mal berührt. Heute ist Lewis dann eben rausgeflogen, Nico hatte anschließend ebenfalls Probleme." Trotzdem habe der WM-Dritte außer dem Resultat nicht allzu viel von dem Zwischenfall mitbekommen.
Etwas überraschender war für den Red-Bull-Piloten hingegen sein Sieg in Spa geworden, den ihm aufgrund der Streckeneigenschaften vorher kaum jemand zugetraut hätte: "Es ist schon verrückt. Ich hatte vorher gedacht, ein dritter Platz wäre durchaus möglich - im Kampf mit Seb, Fernando und Bottas. Aber als die Mercedes dann schon in den ersten Runden das Problem hatten, war der Sieg tatsächlich in Reichweite. Als ich an Seb und Fernando vorbei war und merkte, dass ich die Pace hatte, habe ich wirklich Runde für Runde versucht, die Zielzeit zu erreichen. So hat es geklappt."
Lob von Mercedes
Dass Ricciardo erneut seinen Teamkollegen Sebastian Vettel schlagen konnte, obwohl dieser zwei Startplätze weiter vorn gestanden hatte, liege vor allem am Auto: "Ich denke, man kann schon sagen, dass ich mich wohler fühle im Auto. Ich habe vielleicht auch ein bisschen mehr Verständnis für das Auto." Andererseits habe Vettel weder am Freitag noch am Samstag wirklich Erfahrungswerte sammeln können: "Er musste bei den Longruns ein bisschen mehr pokern beim Setup des Autos und wusste auch nicht, wie sich die Reifen im Rennen entwickeln. Ich fühle mich gut im Auto, habe das Selbstvertrauen und kann mich auf mich selbst konzentrieren."
Auch Lauda erkennt die Schwierigkeiten beim viermaligen Weltmeister: "Dieses Auto wird ihm nicht gerecht. Er fühlt sich nicht wohl drin. Er hat gesagt, am Freitag ging es halbwegs, heute rutscht er dann wieder herum. Der kriegt dieses Auto nicht in den Griff. Ricciardo kann es, er nicht. Das ist sein Problem." Surer zeigt sich überrascht vom Rennausgang: "Ich hätte hier auf jeden Fall Sebastian Vettel auf der Liste gehabt. Aber ihm hat wohl das Training gefehlt, das er am Freitag wegen seinen Motorproblemen nicht fahren konnte. Dadurch hatte er nicht die perfekte Abstimmung."