Pirelli begeistert: Reifenpoker sorgt für Mega-Spannung
Pirellis Motorsportchef Paul Hembery hatte beim heutigen Rennen in Budapest viel Spaß und betont, wie sehr die Reifen ein Rennen spannend machen können
(Motorsport-Total.com) - Das Rennen hat Fahrern und Fans heute ein wahres Feinschmeckermenü aufgetischt, und Pirelli war dabei das Salz in der Suppe. Verschiedene Reifenstrategien haben ein actiongeladenes Rennen am Hungaroring noch spannungsreicher gemacht, und am Ende haben Red Bull und Daniel Ricciardo die richtigen Karten aus ihrer Pokerhand gespielt. "Das heutige Rennen hat gezeigt, wie die Reifenstrategie einem Rennen helfen kann", freut sich Pirellis Motorsportchef Paul Hembery nach dem Grand Prix.
"Wenn man Regen und Safety-Car bekommt, dann macht es das Rennen spektakulär. Ich denke, wir haben ein absolut wundervolles Rennen erlebt, das von allem etwas hatte", ergänzt der Brite gegenüber 'Motorsport-Total.com' und zeigt, dass auch er das Rennen in vollen Zügen genossen hat. Schon vor dem Start wurde es für den Reifenhersteller spannend, weil sich Teams und Fahrer entscheiden mussten, welchen Regenreifen sie aufziehen wollen.
Doch die unterschiedlichen Strategien kamen erst nach Einsatz des ersten Safety-Cars zum Tragen. Während einige Piloten auf Intermediates geblieben sind, wechselten andere bereits auf die Trockenreifen. Die unklare Wettersituation ließ alle Teams zu diesem Zeitpunkt noch im Trüben fischen. Doch schnell wurde klar: "McLaren hat sich etwas verspekuliert, weil sie auf Intermediates geblieben sind und kein Regen mehr kam."
Am Ende ging es nur noch darum, wer welchen Trockenreifen zu welchem Zeitpunkt fuhr, was für enorme Spannung sorgte: "Mit der unterschiedlichen Reifennutzung hatten wir ein paar dramatische Aufholmomente", merkt Hembery an. "Nico (Rosberg; Anm. d. Red.) hat zum Beispiel am Ende zwei bis drei Sekunden pro Runde gutgemacht, und auch Dani (Ricciardo; Anm d. Red.) kam mit Riesenschritten zu seinem beeindruckenden Sieg. Red Bull hat das Rennen gut gemanagt und die richtigen Entscheidungen getroffen."
Doch die Strategien der Teams haben Pirelli doch phasenweise mächtig überrascht: "Mich hat die lange Nutzung der Medium-Reifen etwas überrascht, die wir so nicht erwartet haben", erklärt Hembery. "Wir hatten in unseren Simulationen berechnet, dass man lange auf den Softs bleiben würde. Aber nach Analyse der Longruns haben wir gesehen, dass der Soft für die meisten Teams die bessere Wahl war."
Und so bleibt dem Motorsportchef das letzte Fazit des heutigen Tages, das besagt, dass Pirelli seiner Bestimmung heute sehr nah gekommen ist: "Der Auftrag, den uns der Promoter und die Teams 2011 gegeben haben, als wir in den Sport kamen, gilt immer noch, und das heutige Resultat hat gezeigt, wie Reifen und Strategie helfen können, aufregende Rennen zu schaffen."