Nur ein Punkt in Ungarn - McLaren verliert weiter an Boden
McLaren kann die Patzer der Konkurrenz in Ungarn nicht nutzen und verspielt durch eigene Fehler die Gelegenheit, in der WM einen Sprung nach vorne zu machen
(Motorsport-Total.com) - Es wäre so viel mehr drin gewesen für McLaren in Ungarn, doch irgendwie meinte es der Regengott an diesem Wochenende nicht gut mit dem Team aus Woking. Im Qualifying flog zunächst Kevin Magnussen auf nasser Strecke ab, im Rennen verzockte sich das Team dann bei Jenson Buttons Reifenwahl, weil der erwartete Regen ausblieb. Dabei lag die Möglichkeit, sich den fünften Platz in der Konstrukteurs-WM zu holen, quasi auf dem Silbertablett.
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Jenson Button wurde nach einer falschen Reifenwahl am Ende nur Zehnter Zoom Download
Durch den Doppelausfall der beiden Force Indias hätten McLaren bereits drei Zähler gereicht, um an dem Team um Nico Hülkenberg und Sergio Perez vorbeizuziehen. Am Ende holte man durch Buttons zehnten Platz aber nur einen einzigen Zähler, Magnussen ging als Zwölfter leer aus. Auch die leichte Williams-Schwäche, die so wenig Punkte holten wie seit dem Rennen in Kanada nicht mehr, konnte man so nicht ausnutzen.
"Für die Fans freut es mich, dass es so ein aufregendes Rennen war, aber für uns war es ein harter Nachmittag. Wir haben heute nicht die richtigen Entscheidungen getroffen", erklärt Button und ergänzt: "Die ersten Runden im Regen waren großartig. Ich kam bis auf Rang fünf nach vorne, was keine schlechte Position für uns war, aber danach ging alles den Bach runter."
"Mussten das Risiko eingehen"
"Als die Strecke abtrocknete, dachten wir, dass es wieder regnen würde. Leider waren wir die einzigen, die das dachten", sagt Button, der auf einen weiteren Satz Intermediates wechselte, während sich die Konkurrenten - korrekterweise - für Slicks entschieden. "Wir gewinnen als Team und verlieren als Team und wir werden das schnell hinter uns lassen", sagt der Brite, der seinem Team keine Vorwürfe für die Fehleinschätzung macht.
Teamkollege Magnussen ergänzt: "Heute haben wir nicht das Beste herausgeholt, aber weil ich aus der Box starten musste, denke ich nicht, dass ich zu viel Zeit verloren habe, weil ich auf den Intermediates blieb, als alle anderen in die Box kamen und Slicks aufzogen. Ich weiß, dass es ein Risiko war, auf mehr Regen zu warten, aber ich denke, dieses Risiko mussten wir eingehen."
"Ich denke nicht, dass die Dinge mit einer anderen Strategie sonderlich anders gelaufen wären, aber wir müssen uns mit den Ingenieuren und Strategen hinsetzen und das diskutieren." Rennleiter Eric Boullier fügt hinzu: "Wir haben hart gearbeitet, um aus den schwierigen Bedingungen zu Rennbeginn das Beste zu machen. Leider lief es nicht gut für uns. Das ist frustrierend, aber so ist es im Rennsport eben - manchmal passiert so etwas."
Boullier lobt seine Fahrer
"Wenn die Dinge anders gelaufen wären, dann hätten wir vielleicht einen guten Nachmittag gehabt - aber das zählt hier nicht. Wir müssen aus dieser Erfahrung lernen und weitermachen. Wir haben heute unser Bestes gegeben, aber es hat nicht funktioniert. Das ist schade für Jenson und Kevin, denn beide sind bei den schwierigen Bedingungen sehr gut gefahren."
In der Weltmeisterschaft hilft McLaren das allerdings nicht. Mit 97 Zählern liegt man nicht nur weiterhin an sechster Position hinter Force India (98 Punkte), Williams (135) hat den Vorsprung ebenfalls wieder vergrößert und auch Ferrari (142) scheint nach dem zweiten Platz von Fernando Alonso so schnell nicht mehr einzuholen zu sein.