Hamilton auf dem Podium: "Schadensbegrenzung"
Lewis Hamilton fährt auf dem Hungaroring aus der Boxengasse startend bis auf Platz drei: Dreher in Runde eins und Kampf mit Ricciardo, Alonso, Rosberg am Schluss
(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton kämpfte beim Grand Prix von Ungarn tatsächlich um den Sieg. In der Schlussphase des von zwei Safety-Car-Phasen gekennzeichneten Rennens lag der aus der Boxengasse gestartete Mercedes-Pilot, der sich in Runde eins auf feuchter Piste einen Dreher geleistet hatte, hinter Fernando Alonso (Ferrari) auf Platz zwei.
Doch statt eine Schlussattacke auf Alonso zu setzen, musste sich Hamilton drei Runden vor Schluss nach hinten orientieren: Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo machte mit frischeren Reifen mächtig Druck und setzte sich in den Kurven zwei und drei schließlich spektakulär durch.
Nur eine Runde später machte Ricciardo in Kurve eins auch mit Alonso kurzen Prozess, zog innen vorbei und fuhr zum Sieg. Alonso und Hamilton machten daraufhin Platz zwei unter sich aus, wobei der Brite in der letzten Runde erneut mehr nach hinten als nach vorn schauen musste: Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg kam in Riesenschritten näher.
Alonso rettete immerhin Platz zwei ins Ziel, Hamilton selbst knapp den dritten Platz vor Teamkollege Rosberg. "Es war ein ziemlich verrücktes Wochenende. Vielen Dank an das Team für die guten Boxenstopps und die hervorragende Strategie. Es hätte ein noch viel besseres Wochenende werden können, aber wir müssen zufrieden sein", so Hamilton.
Von Martin Brundle, der diesmal die Interviews auf dem Podium durchführte, auf den Dreher in der ersten Runde angesprochen, entgegnet Hamilton: "Die Bremsen waren sehr, sehr kalt, blockierten und ich verlor das Auto. Ich konnte anschließend aber noch Schadensbegrenzung betreiben." In der Tat: Im Kampf um den WM-Titel verkürzte Hamilton seinen Rückstand auf Rosberg auf elf Punkte. Wer hätte das nach dem Feuer im Qualifying am Samstag gedacht?