Hamilton vor Rosberg, aber: Mercedes-Vorsprung schmilzt
Acht Autos innerhalb einer Sekunde: Die Konkurrenz rückt in Ungarn näher an Mercedes heran - Lewis Hamilton nur noch knapp schneller als Nico Rosberg
(Motorsport-Total.com) - Drittes Freies Training, dritte Bestzeit für Lewis Hamilton: Der Mercedes-Pilot setzte sich in der Session am Samstagmorgen in 1:24.048 Minuten an die Spitze des Klassements und untermauerte damit seine Favoritenstellung für das bevorstehende Qualifying zum Grand Prix von Ungarn (Formel 1 live im Ticker).
© xpbimages.com
Lewis Hamilton zeigt der Konkurrenz in Budapest weiterhin nur den Auspuff Zoom Download
Allerdings hatte Mercedes diesmal etwas mehr zu kämpfen als noch gestern. Zu Beginn der Session klagten beide Fahrer über Probleme mit den Bremstemperaturen - Hamilton hinten links, Nico Rosberg vorne. Allerdings ging das mehreren Piloten so, zum Beispiel auch Daniel Ricciardo (Red Bull). Auch brachte Hamilton zunächst keine saubere Runde zustande, sodass lange Zeit kein Mercedes in Führung lag. Das ist in der Formel-1-Saison 2014 selten.
Letztendlich reichte Hamilton eine ordentliche Runde auf den weicheren Reifen, um die Bestzeit zu holen. Rosberg leistete sich auf seiner ersten schnellen Runde einen Fahrfehler, der rund drei Zehntelsekunden kostete, konnte aber erstaunlicherweise mit dem gleichen Reifensatz zwei weitere persönliche Bestzeiten erzielen und kam so noch bis auf 0,047 Sekunden an seinen Teamkollegen heran. Heute Nachmittag ist also für Spannung gesorgt.
Positives Wochenende für Vettel
"Best of the Rest" war neuerlich Sebastian Vettel, diesmal nur noch mit 0,407 Sekunden Rückstand. "Seb scheint mit dem Auto glücklich zu sein, auf jeden Fall glücklicher als bisher in diesem Jahr. Ich bin gespannt, was ihm heute Nachmittag gelingt", meint Red-Bull-Teamchef Christian Horner. Ricciardo folgte unmittelbar dahinter auf P4, zwei Zehntelsekunden hinter Vettel. Auch das wird an diesem Wochenende langsam zum Trend.
Die Reifenbelastung in Budapest
Beim Grand Prix von Ungarn kommt es vor allem auf gute Traktion und mechanischen Grip an. Weitere Formel-1-Videos
Noch vor den beiden Ferraris, die mit 0,721 (Fernando Alonso) beziehungsweise 0,770 Sekunden Rückstand (Kimi Räikkönen) Sechster und Siebter wurden, reihte sich Valtteri Bottas (+0,637) als Fünfter ein. Das ist insofern überraschend, als man Williams auf dem kurvenreichen Hungaroring nicht unbedingt auf dem Zettel hatte und Teamkollege Felipe Massa (+1,183) nicht über Rang elf hinaus kam.
Hülkenberg weit von den Top 10 entfernt
Kevin Magnussen (+0,819) behauptete sich auf Platz acht als McLaren-Speerspitze an diesem Wochenende, was aber auch daran liegen mag, dass Jenson Button (12./+1,420) mit dem Handling kämpft. Stark die Toro Rossos (beide in den Top 10), weniger stark hingegen die beiden übrigen Deutschen: Adrian Sutil (Sauber/+1,886) 15., Nico Hülkenberg (Force India/+1,987) 17. - aber immerhin beide schneller als ihre Teamkollegen.
Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Ungarn
Erstmals wird ein Grand Prix von Ungarn bereits 1936 ausgetragen. Am 21. Juni verfolgen rund 100.000 Zuschauer das Rennen auf einer engen, verwinkelten Strecke im Nepliget-Park in Budapest. Alle Mercedes-Fahrzeuge fallen aus und Alfa-Romeo-Pilot Nuvolari gewinnt souverän vor den Fahrern der Auto Union. Der Lauf zählte damals allerdings noch nicht zur ausgetragenen Europameisterschaft. Erst 50 Jahre später wurde es ein offizieller Lauf der Formel-1-Weltmeisterschaft. Fotostrecke
Die mäßige Pace von Hülkenberg ist auch schnell erklärt: "Nico hatte ein Problem, auf seiner schnellen Runde hatte er ein Hydraulikleck", sagt Force-India-Betriebsdirektor Otmar Szafnauer. Außerdem war der stärker werdende Wind für Hülkenbergs Setup nicht hilfreich. Gegen Ende der Session zogen ein paar Wolken auf, die Streckentemperatur kletterte dennoch wieder auf bis zu 49 Grad Celsius.