• 20. Juli 2014 · 17:43 Uhr

Bärenstarker Bottas lässt Hamilton verzweifeln

Williams-Pilot Valtteri Bottas feiert in Hockenheim seinen dritten Podestrang in Serie - Beobachten, Analysieren, Zurechtlegen: Lewis Hamilton bezwungen

(Motorsport-Total.com) - Valtteri Bottas ist die große Trumpfkarte von Williams. Der junge Finne erreichte im Grand Prix von Deutschland in Hockenheim einen starken zweiten Rang und verhalf Williams somit zum Sprung auf Platz drei der Konstrukteurswertung. Bottas bot im letzten Stint des Rennens eine kaltschnäuzige Fahrweise und hielt den großen Favoriten Lewis Hamilton (Mercedes) überraschend hinter sich. "Es war wieder eine tadellose Leistung, seine Performance war extrem stark", lobt Claire Williams bei 'Sky'.

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Valtteri Bottas hielt den Mercedes von Lewis Hamilton geschickt hinter sich Zoom Download

"Am Ende musste er auf seine Reifen achten, von hinten kam Lewis ganz schnell näher", berichtet die stellvertretende Williams-Teamchefin. Per Funk hatte man dem Finnen gesagt, er könne Hamilton ruhig ziehen lassen, Rang drei sei auch in Ordnung. "Valtteri hat es aber geschafft, ihn hinter sich zu halten. Eigentlich unglaublich, dass Lewis nicht vorbeigekommen ist. Wir hatten das eigentlich für unabwendbar gehalten - trotzdem ist es nicht passiert."

Im Mercedes-Boxenfunk hatte man Bottas kaum als Hindernis auf dem Weg zu einem möglichen Doppelerfolg der Silberpfeile beim Heimspiel gehalten. Der Williams-Pilot sei ein "easy catch" (zu Deutsch: "leichte Beute"), so die Ansage an Hamilton vor dem Start in dessen letzten Stint. 17 Runden später hatte sich der Brite jedoch die Zähne am Williams ausgebissen, sich dabei den linken Vorderreifen derart ruiniert, dass im Finale kein ernsthafter Angriff mehr möglich war.

Blick nach hinten, vorausschauendes Fahren

"Ich habe im Rückspiegel gesehen, dass er an seinem linken Vorderrad Graining hatte. Es war also klar, dass es für ihn in den letzten beiden Kurven Probleme geben würde", schildert Bottas. "Diese Kurven habe ich immer genutzt, um wieder eine Lücke zu schaffen - in den ersten beiden Ecken ebenso. Wenn er im letzten Sektor nahe dran war, so war mir das komplett egal. Dort kommt man sowieso nicht vorbei. Ich habe mich nur auf die wichtigen Stellen konzentriert."

"Es war am Ende wirklich knapp gegen Lewis. Es ist schon super, dass ich einen der Mercedes hinter mir halten konnte", sagt der 24-Jährige nach seinem 41. Grand-Prix-Einsatz. "Vor dem Rennen hatten wir gehofft, dass wir etwas näher an den Mercedes dran sein könnten, aber es gab keine Chance, Nico zu halten. So gesehen haben wir das absolute Maximum herausgeholt. Es ist toll, dreimal hintereinander auf dem Podest zu stehen. Aber wir wollen noch mehr, es geht noch mehr", so die Kampfansage.


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"Leider hatte Felipe wieder Pech. So haben wir nicht ganz so viele Punkte mitnehmen können. Aber bei uns ist alles auf dem richtigen Weg. Das ist schön zu sehen", fasst Bottas die Situation im Team zusammen. "Vor dem Rennen hat Rob Smedley im Meeting gesagt, dass wir nach dem Grand Prix in der WM-Wertung vor Ferrari stehen wollen. Genau das haben wir erreicht. Da wollen wir uns auch in Budapest halten, wo es aber schwieriger für uns werden könnte."

"Die Strecke in Ungarn ist komplett anders, aber unser Auto ist mittlerweile überall gut. Das war auch genau unser Ziel. Wir wollten mit unserem Auto nicht mehr nur auf einigen Streckenarten schnell sein. Leider gibt es dort nur relativ kurze Geraden. Dort werden wir die Vorteile des Mercedes-Antriebs nicht ganz so gut ausspielen können", meint Claire Williams vor dem ersten Schluck Martini am Sonntag. "Platz zwei für Valtteri, in der Konstrukteurs-WM haben wir Ferrari überholt - ist doch klar, dass wir sehr zufrieden sind."

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