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Qualifying: Bahn frei für Rosberg nach Hamilton-Crash
Souveräne Pole-Position für Nico Rosberg in Hockenheim, Lewis Hamilton nach schwerem Unfall unverletzt - Valtteri Bottas wieder erster Mercedes-Verfolger
(Motorsport-Total.com) - Nico Rosberg macht den nächsten Schritt in Richtung Heimsieg: Der Mercedes-Pilot sicherte sich im Qualifying zum Grand Prix von Deutschland (Formel 1 live im Ticker) mit einer souveränen Leistung die Pole-Position und ist damit nun klarer Favorit auf die 25 Punkte, die morgen in Hockenheim für Platz eins vergeben werden. Denn sein schärfster Rivale Lewis Hamilton baute bereits in Q1 einen schweren Unfall.
"Es geht ihm gut", gibt Mercedes-Sportchef Toto Wolff Entwarnung. "Er hat sich die Knie angeschlagen, das tut ihm ein bisschen weh. Er wird eine Massage brauchen und ein bisschen gutes Zureden, aber dann kommt das wieder in Ordnung." Hamilton war beim Anbremsen der Sachs-Kurve die (brandneu eingebaute) Bremsscheibe rechts vorne geplatzt. Als er nach dem heftigen Einschlag schwer atmend funkte, er sei okay, war die Erleichterung groß, denn zunächst war er nicht selbst aus dem Wrack gestiegen.
Somit war der Weg frei für Rosberg, der in der Folge nichts mehr anbrennen ließ, in allen drei Segmenten Schnellster war und schon nach knapp fünf Minuten in Q3 eine überragende Bestzeit von 1:16.540 Minuten in den Asphalt hämmerte. Daran bissen sich alle anderen die Zähne aus, auch wenn Valtteri Bottas (Williams) noch näher kam, als den Silberpfeilen lieb war, und seinen Rückstand von 0,517 auf 0,219 Sekunden verkürzte.
Bottas: Vorsprung bei der letzten Zwischenzeit
"Als Valtteri nach der zweiten Zwischenzeit sogar Vorsprung hatte, hofften wir insgeheim schon ein bisschen", gesteht Co-Teamchefin Claire Williams und freut sich über ein hervorragendes Ergebnis, denn Felipe Massa landete als Dritter ebenfalls mitten in der Weltspitze. "Ich hatte Schwierigkeiten, eine saubere Runde hinzubekommen", klagt der Brasilianer. "Die Reifen war nicht optimal und das Auto lief nicht perfekt, um alle Sektoren ideal zu fahren."
Ganz anders Bottas: "In meiner letzten Runde habe ich keine Fehler gemacht. Es war eine sehr gute Runde, in der ich alles aus dem Auto rausholen konnte", jubelt der Finne. Und ein bisschen bedeutet das, dass es zum ersten Mal in der Geschichte der Formel 1 eine rein finnische erste Startreihe gibt, denn Rosberg ist wegen Papa Keke zumindest zur Hälfte Finne. Für ihn stehen die Karten nun gut: "In Hockenheim kann es nur eine Erwartung geben", lächelt Sportchef Wolff selbstbewusst.
"Es freut mich sehr, hier beim Heim-Grand-Prix auf der Pole zu starten", jubelt Rosberg. "Das ist richtig cool gelaufen heute, mein Auto lag wieder fantastisch. Es scheint so, dass wir trotzdem die Schnellsten sind, obwohl alle Teams das FRIC-System, das ein großer Bestandteil des Autos war, an diesem Wochenende ausbauen mussten. Das ist sehr wichtig, super zu sehen. Ich hätte mich aber gefreut, wenn es ein offener Kampf mit Lewis gewesen wäre."
Rosberg-Zitterpartie im ersten Qualifying
Dabei hatte er in Q1 zittern müssen, denn erst leistete er sich zwei Ausrutscher, sodass er zum Zeitpunkt des Hamilton-Crashs noch keine Zeit hatte, und bei der danach erzielten Bestzeit war er in der Zielkurve mit allen vier Rädern außerhalb der Streckenbegrenzung. Die Rennleitung griff aber - wie bei mehreren anderen Betroffenen auch - nicht ein. Ansonsten hätte Mercedes ausgerechnet beim Heimspiel in Hockenheim eine ordentliche Bruchlandung erlitten...
Zweitbester Deutscher wurde hinter Rosberg, den beiden Williams, Überraschungsmann Kevin Magnussen (Vierter mit neuem McLaren-Flügel) und Teamkollege Daniel Ricciardo Sebastian Vettel. Der Red-Bull-Pilot verlor eine Sekunde auf die Spitze und startet damit als Sechster in den Grand Prix von Deutschland. Im teaminternen Qualifying-Duell liegt er bereits mit 3:7 im Rückstand. Diesmal war er um drei Zehntelsekunden langsamer als Ricciardo.
Vettel hofft insgeheim auf ersten Hockenheim-Sieg
"Im letzten Anlauf hatte ich einen Quersteher in der ersten Kurve", berichtet Vettel, der in Hockenheim noch nie gewonnen hat. "Dann sind die Reifen einfach einen Tick zu warm, was sich dann durch die letzte Runde zieht." Für das Rennen ist er aber optimistisch: "Morgen ist alles drin. Unter normalen Umständen wissen wir, dass wir uns schwer tun, die Mercedes ganz vorne zu knacken. Aber der Grundspeed ist da - und der ist im Rennen konstanter als auf einer Runde."
Fernando Alonso (+1,109) konnte im Ferrari nicht überzeugen und wurde Siebter, blieb aber immerhin vor Teamkollege Kimi Räikkönen. Den Finnen hatte es als Zwölfter schon in Q2 erwischt. Ein weiteres Q2-Opfer war Jenson Button (McLaren), der von Sergio Perez in letzter Minute aus den Top 10 geschmissen wurde. Force India brachte damit beide Autos ins dritte Qualifying, musste dort aber mit den letzten beiden Plätzen, noch hinter Daniil Kwjat (Toro Rosso), Vorlieb nehmen.
Pech hatte Adrian Sutil, der es nach starken Trainingsleistungen im entscheidenden Moment nicht auf den Punkt brachte. "Schade, denn unser Auto hat an diesem Wochenende eigentlich ganz gut gepasst", ärgert sich der Sauber-Pilot. "Wir haben einen klaren Aufwärtstrend gesehen, waren immer in den Top 10." Letztendlich war die schlechte Vorbereitung schuld: Hybridprobleme im Vormittagstraining, daher schlechte Balance im Qualifying.