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Lotus: Nichts erwartet, nichts bekommen
Ohne die FRIC-Aufhängung hatte Lotus vor dem Qualifying keine großen Hoffnungen auf ein gutes Resultat, das am Ende auch ausblieb: Chance durch Regen?
(Motorsport-Total.com) - Das Verbot der FRIC-Aufhängung hat besonders im Lager von Lotus für Stirnrunzeln gesorgt. Das Team aus Enstone war wohl der Rennstall, der die verbundene Radaufhängung am längsten gefahren ist, und dürfte daher unter der Direktive der FIA am meisten leiden. Im Qualifying von Hockenheim haben sich die Befürchtungen von Lotus auch bestätigt: Für Romain Grosjean und Pastor Maldonado blieben nur die Ränge 15 und 18 übrig.
"Wir haben vor dem Qualifying gesagt, dass wir einen guten Job gemacht haben, wenn wir in Q2 kommen, und das haben wir geschafft", lobt Grosjean zumindest die heutige Leistung, die angesichts der Umstände recht ansprechend gewesen sein dürfte. "Man kann nur nehmen, was man hat, und sein Bestes geben. Ich denke, wir hätten Gutierrez auch schlagen können, aber in der letzten Kurve habe ich das Heck ein wenig verloren, weil ich 110 Prozent gegeben habe."
Der Franzose weiß, dass mit dem Ausbau von FRIC nicht mehr drin gewesen ist. "Lotus hat es länger genutzt als alle anderen Teams. Ich weiß nicht, ob es jetzt sieben oder acht Jahre im Auto ist. Alle Entwicklungen wurden um eine bestimmte Fahrhöhe gemacht - und plötzlich baut man FRIC aus und kommt aus dem Fenster heraus. Es hat uns eine Menge gekostet. Das Auto ist nicht unfahrbar, es ist nicht wie Tag und Nacht, aber uns fehlt Abtrieb", sagt er.
Auch Teamkollege Maldonado bläst ins gleiche Horn: "Wir arbeiten daran, ein wenig Performance zurückzubekommen, die wir von den Veränderungen an der Aufhängung verloren haben. Ich denke, wir können die Pace zurückgewinnen, doch es beeinträchtigt uns mit Sicherheit", so der Venezolaner, der allerdings auch keinen wirklich glücklichen Samstag erlebte. "Es war ein schlechtes Qualifying", gibt er unumwunden zu.
Denn neben FRIC hinderte ihn vor allem Lewis Hamilton an einer besseren Position. Dessen Unfall kam Maldonado nämlich ziemlich ungelegen: "Zum Zeitpunkt der Roten Flagge war ich drauf und dran, meine Rundenzeiten zu verbessern", ärgert er sich und fügt an, dass er danach zwar noch einen Versuch hatte - den habe er aber selbst in Kurve 1 in den Sand gesetzt: "Ich bin ein wenig weit rausgekommen und habe zwei Räder auf das künstliche Gras gebracht. Ich habe dadurch so viel Zeit verloren", hadert er.
Doch auch Maldonado weiß, dass im Optimalfall nicht mehr so viel mehr möglich gewesen wäre. "Ich schätze, Platz 15 wäre realistisch gewesen heute. Romain ist 15. geworden, das zeigt das Potenzial", sagt der Venezolaner, der für morgen allerdings noch gute Chancen auf ein gutes Ergebnis sieht. "Das Rennen morgen ist lang und könnte sehr hart werden, aber wir geben wie immer Gas, um das bestmögliche Ergebnis herauszuholen", sagt er.
Erhöhen würden sich die Chancen sicherlich, wenn der ein oder andere Regenschauer dem Hockenheimring einen Besuch abstatten würde. "Ein paar Schauer wären super für uns", nickt Maldonado. "Im Nassen sind wir recht konkurrenzfähig. Der Motor hat dann keinen so großen Einfluss." Auch Teamkollege Grosjean hätte gegen ein paar Tropfen nichts einzuwenden: "Ein nasses Rennen könnte bei uns nicht viel kaputtmachen, da wir eh weit hinten sind", so der Franzose.
"Egal wie es kommt, wir nehmen es. Die Performance sollte im Rennen besser sein, selbst mit einem trockenen Rennen können wir Punkte anvisieren. Wenn die Dinge anders kommen, warum nicht?" Ohne den Regen bleibt Lotus die Hoffnung auf die Reifen, die schon beim heutigen GP2-Rennen nach kurzer Zeit in die Knie gingen - dabei fuhren die Nachwuchspiloten eine Stufe härter.
Chefingenieur Alan Permane macht sich für sein Team keine Sorgen: "Das Wetter war in den vergangenen beiden Tagen sehr heiß, und wir sind mit den beiden weichsten Mischungen gefahren. Wir hatten keine besonderen Sorgen mit diesen Reifen und sind uns bewusst, dass sich das Wetter ändern kann."