• 15. Juli 2014 · 15:30 Uhr

Tilke: Hockenheim-Umbau war Notlösung

Rennstreckenarchitekt Hermann Tilke verrät, dass man das alte Hockenheim-Layout eigentlich bewahren wollte und warum der Umbau von Restriktionen geprägt war

(Motorsport-Total.com) - 2014 findet der Grand Prix von Deutschland auf dem Hockenheimring statt - zum letzten Mal? Das ist ist nicht ausgeschlossen, denn Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und der Nürburgring haben bekanntgegeben, dass man sich von 2015 bis 2019 auf eine Austragung des Rennens in der Eifel geeinigt hat. Davon will man aber in Baden-Württemberg nichts wissen, wo man auf den Vertrag für die Jahre 2016 und 2018 pocht.

Foto zur News: Tilke: Hockenheim-Umbau war Notlösung

Der Hockenheimring musste auf engstem Raum gebaut werden Zoom Download

Für Hockenheim wäre der Verlust des Grand Prix bitter, denn die Strecke wurde erst vor 13 Jahren großflächig umgebaut. Eine nicht unumstrittene Aktion, denn viele Formel-1-Fans trauern den einzigartigen Geraden im Wald nach, während sich das aktuelle Layout nicht gravierend von anderen Rennstrecken abhebt.

Eigentlich wollte man alte Strecke breiter machen

Doch warum mussten die Waldpassagen eigentlich sterben? Das Asphaltband war zu schmal, es gab in den Schikanen nicht viel Platz für Auslaufzonen und die Zuschauerkapazität war begrenzt, weil kein Platz für Tribünen verfügbar war. Ursprünglich hatte man sogar angedacht, das alte Layout einfach breiter zu machen, doch das erwies sich nicht als gangbarer Weg.

"Der Hockenheimring war eine schnelle Strecke mit langen Geraden", blickt Rennstreckenarchitekt Hermann Tilke, der für das neue Layout verantwortlich zeichnet, gegenüber 'Formula1.com' zurück. "Es war etwas besonderes, weil dieses Layout so selten war, wir wollten also so viel wie möglich von der alten Strecke bewahren. Die ursprüngliche Idee war es, die bestehende Strecke einfach breiter zu machen, um sie an die aktuellen Sicherheitsbedingungen anzupassen, doch diese Idee erwies sich schließlich als undurchführbar."

Beim Umbau musste man zahlreichen Restriktionen gerecht werden: Es durften kaum Wälder gerodet werden, wodurch Tilke in seinem Plänen räumlich begrenzt wurde, zudem musste der Umbau innerhalb von nur eines Jahres abgeschlossen werden. "Es war der Auftrag, etwas Neues am alten Schauplatz zu bauen, es für die Zuschauer zugänglicher und interessanter zu machen, ohne die Wälder in Mitleidenschaft zu ziehen", erzählt der Aachener.

Wettlauf gegen die Zeit

Dabei griff er auch auf die Meinung von Michael Schumacher zurück, der Tilke in Sicherheitsbelangen beriet. Der Rekord-Weltmeister hatte übrigens auch beim Umbau der NGK-Schikane auf dem Nürburgring seine Finger im Spiel. Eines der Ziele beim Umbau der Strecke war es, den Charakter des alten Hockenheimrings nicht komplett zu verlieren - deshalb ließ man das Motodrom unberührt, die Parabolika-Vollgaspassage sollte an die alten Geraden erinnern.

Und es gelang, die Zuschauerkapazität deutlich zu erhöhen, wie Tilke verrät: "Es gab eine Erhöhung der Kapazität um 37.000 Zuschauer." Der Umbau wurde tatsächlich rechtzeitig fertig, und Schumacher gewann die erste Ausgabe des Rennens auf dem neuen Streckenlayout. Es war bis zum Schluss eine Zitterpartie gewesen.

"Natürlich gab es ein paar unerwartete Vorkommnisse, wie es bei jedem Bauprojekt der Fall ist", erinnert sich Tilke. "Leider war das Erdreich in einigen Gebieten sehr schlecht, wir mussten also Ersatzlösungen finden. Auch das Wetter war teilweise schlecht, was uns zeitlich unter Druck setzte. Dennoch konnten wir vom Zeitplan nicht abrücken."

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Aston Martin: Alle F1-Autos seit 1991, von Jordan über Force India & Co.
Aston Martin: Alle F1-Autos seit 1991, von Jordan über Force India & Co.
Foto zur News: Die Formel-1-Autos 2025
Die Formel-1-Autos 2025

Foto zur News: Formel-1-Autos 2025: Aston Martin AMR25
Formel-1-Autos 2025: Aston Martin AMR25

Foto zur News: Formel 1 2025: Der Aston Martin AMR25 von Alonso und Stroll
Formel 1 2025: Der Aston Martin AMR25 von Alonso und Stroll

Foto zur News: Formel 1 2025: Der Racing Bulls VCARB 02 von Hadjar und Tsunoda
Formel 1 2025: Der Racing Bulls VCARB 02 von Hadjar und Tsunoda
Anzeige Die perfekte Belohnung nach einer schnellen Runde!
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Das war der F1-Launch in London 2025!
Das war der F1-Launch in London 2025!
Foto zur News: Die neuen Autos 2025: McLaren & Williams
Die neuen Autos 2025: McLaren & Williams

Foto zur News: Warum Mick 2025 auf dem Podium stehen könnte
Warum Mick 2025 auf dem Podium stehen könnte

Foto zur News: Verstappen Rekord und Karrieren wackeln! | Thesen zur F1 2025
Verstappen Rekord und Karrieren wackeln! | Thesen zur F1 2025
Formel-1-Quiz

Welches Team hat in der Formel 1 die höchste Siegquote bei mindestens 20 Starts?

 
formel-1-countdown
Anzeige InsideEVs