Pirelli: In Silverstone auf der sicheren Seite

Nach dem Reifendebakel im Vorjahr waren die Pirellis im Grand Prix von Großbritannien 2014 kein Thema - Beim Test beginnt die Zukunft mit 18-Zöllnern

(Motorsport-Total.com) - Pirelli hat sich 2014 auf die sichere Seite begeben. Die Erinnerungen an den britischen Grand Prix 2013, als den Piloten reihenweise bei teils gefährlich hohem Tempo die Reifen um die Ohren flogen, waren vor dem Start in das Wochenende in Silverstone noch sehr präsent, spielten aber im Rennen überhaupt keine Rolle mehr. Die beiden härtesten Mischungen von Pirelli hielten durch und ermöglichten einigen Piloten äußerst lange Stints.

Daniel Ricciardo fuhr sich mit nur einem Boxenstopp auf das Podest

"Der Restart gleich zu Beginn des Rennens hatte natürlich Auswirkungen auf die Reifentaktik. Einige Fahrer haben die Strategie kurzerhand verändert. Man konnte unterschiedliche Ansätze sehen", sagt Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery. "Die meisten wechselten zum Restart auf die härteren Reifen, aber beispielsweise Fernando Alonso ging auf den Option, der pro Runde etwa eine Sekunde schneller war. Auch im weiteren Verlauf des Rennens gab es immer wieder unterschiedliche Herangehensweisen."

"Auch wenn Silverstone die Strecke ist, wo die höchsten Lateralkräfte einwirken, konnten sieben Piloten aus den Top 10 mit nur einem Boxenstopp durchfahren. Das sagt einiges über die Haltbarkeit der Reifen aus", freut sich Hembery. "Auch Lewis Hamilton hätte wahrscheinlich mit nur einem Stopp durchkommen können." Die Wahl der Mischungen kam allerdings nicht überall gleichermaßen gut an. Viele Piloten empfanden die harte Mischung der Prime-Reifen als problematisch, weil sie kaum auf Temperatur zu bekommen war.

"Ich bin immer für Sicherheit, möchte aber auch, dass man immer ans Limit geht", sagt Force-India-Vizeteamchef Robert Fernley. "Eigentlich sind die Mischungen in diesem Jahr durchweg zu hart." Hembery blickt derweil bereits nach vorn: "Jetzt freuen wir uns auf den Test in der kommenden Woche, wo wir erstmals sehen werden, wie ein 18-Zoll-Rad an einem Formel-1-Auto aussieht. Es wird bestimmt interessant sein, die Reaktionen der Menschen darauf zu hören."