Training: Williams-Fiasko zum Auftakt in Silverstone
Bestzeit für Nico Rosberg und Mercedes, aber keine große Susie-Show: Ausgerechnet Williams schlittert beim Heimspiel in Silverstone in ein Fiasko
(Motorsport-Total.com) - Es hätte die große Show der Susie Wolff werden sollen, aber stattdessen wurde das erste Freie Training beim Heim-Grand-Prix in Silverstone (Formel 1 live im Ticker) für Williams zu einem wahren Fiasko. Denn binnen weniger Minuten verlor das britische Team beide Autos: erst Wolff mit einem Motorschaden (Öldruck), dann Felipe Massa wegen eines Fahrfehlers.
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Susie Wolff hatte sich ihr erstes Formel-1-Training sicher anders vorgestellt Zoom Download
"Ich kam auf den Randstein und habe das Auto verloren", so Massa zerknirscht, nachdem er an den applaudierenden Fans vorbei zurück an die Box marschiert war. Weil die Boxeneinfahrt blockiert war, musste die Session unterbrochen werden - was wiederum für die Streckenposten die Chance war, das kurz zuvor gestrandete Wolff-Auto zurückzubringen. So kam es dann zum traurigen Bild, dass beide Williams-Boliden nebeneinander auf LKW-Ladeflächen standen und entladen werden mussten.
"Es war ein Problem mit dem Öldruck", berichtet die 31-Jährige, der die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben stand, als man ihr sagte, dass der Schaden irreparabel sei und sie nicht mehr rausfahren kann. "Nach all der harten Arbeit nur eine schnelle Runde gefahren zu sein, das ist hart, aber so ist die Formel 1 eben manchmal. Man muss die guten und die schlechten Zeiten hinnehmen. Heute war nicht mein Tag, aber ich werde zuversichtlich bleiben und weiter hart arbeiten."
Wolff kurzzeitig sogar auf dem ersten Platz
Bis zu ihrem Ausrollen hatte Wolff "gleich in der ersten Runde eine gute Performance" (Williams-Berater Alexander Wurz), und so schien ihr Name kurzzeitig sogar auf Platz eins auf. Dort stand am Ende Nico Rosberg (Mercedes) mit einer Bestzeit von 1:35.424 Minuten, 0,731 Sekunden vor seinem Teamkollegen und Lokalmatador Lewis Hamilton - vielleicht auch dank einer Setup-Änderung in der Schlussphase, die der deutsche WM-Leader am Boxenfunk explizit lobte.
Dabei hatte die Session nicht ganz nach Wunsch begonnen, denn am Anfang hatte man Rosberg über "ein Problem beim ERS" informiert. Das war später jedoch kein Thema mehr. Aber auch bei Hamilton lief der erste Installation-Run nicht glatt: "Mein Lenkrad steht nicht gerade", ärgerte sich der Brite, der den Fehler des Mechanikers danach korrigieren lassen musste. Trotz dieser Schlampereien: Mercedes ist für Silverstone ganz klarer Favorit.
Erste Verfolger sind Ferrari und Red Bull: Fernando Alonso (+0,839) wurde Vierter, obwohl er am Ende fast keinen Weg an Sergio Perez (11./Force India/+2,296) im Racing-Modus vorbeigefunden hätte; Daniel Ricciardo (+1,199) wurde trotz eines Getriebeproblems Vierter, gefolgt von Kimi Räikkönen (+1,279) und Sebastian Vettel (1,497). Letzterer hatte eine kleine Schrecksekunde, als er mit dem RB10 in der letzten Minute neben die Strecke kam.
Kimi: "I know what I am doing" revisited
Räikkönen sorgte für einen der Lacher der Session, als er in typischer Kimi-Manier am Boxenfunk rotzte: "Weiß ich ja, ich will aber noch was ausprobieren." Zuvor hatte ihm sein Renningenieur befohlen, die Einstellung "Torque 3" zu wählen. Die Top 10 komplettierten heute Morgen Jenson Button (7./McLaren/+1,539), Daniil Kwjat (+1,751), Jean-Eric Vergne (beide Toro Rosso/+1,803) und Kevin Magnussen (McLaren/+1,807).
Und wie erging es den anderen Freitagsfahrern, abseits von Wolff? Schneller als der Stammpilot war keiner von ihnen. Die meisten Runden schaffte Daniel Juncadella (14./Force India/+2,659), nämlich 23. Giedo van der Garde (15./Sauber/+2,904) blieb am geräuschlosesten, und Robin Frijns (20./Caterham/+6,837) konnte wegen technischer Probleme keine Talentprobe abgeben. Marcus Ericsson (19./+5,173) versenkte seinen Caterham im Kiesbett.
Als einziger Fahrer blieb Pastor Maldonado (Lotus) komplett ohne Zeit: Beim Rausfahren aus der Box wurde er angewiesen, das Auto abzustellen, und später nahmen seine Mechaniker einen Komplettumbau in Angriff - wahrscheinlich, um den Motor zu wechseln. Somit sind einige der elf Teams gut beschäftigt, bevor es heute Nachmittag in Silverstone mit den nächsten eineinhalb Stunden Training weitergeht...