FIA warnt die Piloten: Bei Kurve 8 wird genau hingeschaut
Wer sich einen Vorteil verschafft, ein Überholmanöver einfädelt oder eine Kollision riskiert, muss mit einer Unterschung der Rennleitung rechnen
(Motorsport-Total.com) - So mancher Pilot staunte nicht schlecht, als er beim Qualifying zum Österreich-Grand-Prix am Samstag auf den Monitor mit den Meldungen der Rennleitung schaute. Die Offiziellen strichen reihenweise Zeiten, weil Fahrer in Kurve 8 des Red-Bull-Rings, dem ultraschnellen Rechtsknick kurz vor Start und Ziel, die Bahn verließen. Die Null-Toleranz-Politik kam zu diesem Zeitpunkt überraschend, kurz vor dem Rennen hat die FIA mit einer entsprechenden Depesche für Klarheit gesorgt.
In dem Dokument heißt es: "Während des Rennens wird jeder Fahrer, der die Strecke ausgangs Kurve 8 verlässt und sich dabei einen klaren und bleibenden Vorteil verschafft, den Stewards gemeldet." Durch einen weiten Bogen hinaus in die asphaltierte Auslaufzone ist es möglich, mehr Schwung mitzunehmen, jedoch ist das oft nicht gewollt. Die Kurve wird blind bei 200 Kilometern pro Stunde gefahren, weshalb beispielsweise Romain Grosjean seinen Fauxpas überhaupt nicht bemerkte.
Der Rennleitung, die in Spielberg von Le-Mans-Rekordsieger Tom Kristensen als Fahrerkommissar unterstützt wird, geht es mehr um eine mögliche Vorteilsnahme als das bloße Überfahren der weißen Linie mit allen vier Rädern: "Wir würden zum Beispiel nicht erwarten, dass ein Piloten, der die Strecke ausgangs Kurve 8 verlassen hat, versucht, einen vor ihm liegenden Fahrer vor Kurve 1 zu überholen." Bei wiederholter Zuwiderhandlung eines Piloten ist dennoch mit einer Untersuchung gegen ihn zu rechnen.
Auch wer vor einem Konkurrenten wieder einschert und damit eine Kollision in Kauf nimmt, muss damit rechnen, dass er eine Strafe erhält. "Die Piloten seien daran erinnert, dass sie im Falle des Verlassens der Strecke nur auf sichere Art und Weise sowie ohne jeden bleibenden Vorteil zurückkommen dürfen", heißt es in dem Bulletin.