• 20. Juni 2014 · 16:51 Uhr

Vorteil für Hamilton im Mercedes-Duell - Rosberg verwirrt

Mercedes bereitet sich zum Auftakt des Rennwochenendes einmal mehr nur selbst Probleme: Ingenieure arbeiten an Nico Rosberg vorbei - Hamilton fährt vorne weg

(Motorsport-Total.com) - Auch das achte Rennwochenende der Formel-1-Saison 2014 fängt für Mercedes wieder mit einem dominanten Auftritt an. Am Freitag nehmen Lewis Hamilton und Nico Rosberg in beiden Trainingseinheiten die ersten beiden Plätze ein und lassen die Konkurrenz erneut weit hinter sich. Besonders gut zu Recht kam dabei Hamilton, der am Nachmittag die schnellste Runde fuhr. Bei Rosberg hapert es noch an der Kommunikation mit seinen Ingenieuren.

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Vergessen Bescheid zu geben: Nico Rosbergs Crew ließ ihn im Dunkeln tappen Zoom Download

Da war Rosberg dann doch etwas verwirrt, als er am Nachmittag seine schnellen Runden drehen wollte, und ihm plötzlich die Power fehlte. Ein Defekt, ein Fehler, eine Gefahr? Nein, nur eine von der Garage aus vorgenommene Einstellungsänderung, von der der Deutsche im Auto nichts mitbekam.

"Die sagen mir halt Sachen, die ich am Auto ändern muss und auf einmal werde ich langsamer und langsamer und dann frag ich natürlich nach, was jetzt los ist", erklärt Rosberg gegenüber 'ORF'. "Und dann bekomme ich als Antwort 'Ach so, ja, wir haben jetzt weniger Motorenleistung'. Da denke ich mir 'Ja super, danke, das könnt ihr mir ja vielleicht mal sagen', weil sich meine Bremspunkte verändern und so weiter, weil ich viel langsamer am Ende der Geraden ankomme."

Rosberg im ersten, Hamilton im zweiten Training schneller

"Aber es ist manchmal schwierig", will der aktuelle WM-Führende gar nichts erst eine teaminterne Unruhe aufkommen lassen, "weil so viele Leute involviert sind und so viele Sachen müssen probiert werden, da ist einfach mal vergessen worden, dem Fahrer zu erklären, was Sache ist."

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Keine Probleme in Spielberg: Lewis Hamilton fand sich in Österreich schnell zu Recht Zoom Download

Mit 0,140 Sekunden Vorsprung im ersten und 0,377 Sekunden Rückstand im zweiten Freien Training, reihte sich Rosberg dann doch wieder hinter Teamkollege Hamilton ein. "Es lief gar nicht schlecht, dafür, dass ich hier noch nie gefahren bin", erklärt dieser. "Ich habe mich schon in den ersten Runden der ersten Einheit recht wohl gefühlt. Und ich habe immer mehr Zeit herausholen können. In jeder Runde habe ich neue Linien und verschiedene Sachen herausgefunden."

Seine Zeiten von 1:11.295 Minuten am Vormittag und 1:09.542 Minuten am Nachmittag konnten sich auch sehen lassen. Fernando Alonso, der in beiden Einheiten die drittschnellste Zeit fuhr, kam jedenfalls nicht dichter als 0.311 Sekunden im ersten und 0,928 Sekunden im zweiten Freien Training an die Mercedes-Führung heran.

Mercedes arbeitet an Kühlung

"Es scheint so, als ob es ihm richtig gut liegt" beurteilt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff Hamiltons Leistung gegenüber 'ORF'. "Aber er hat auch alles gegeben, das hat man auf seiner schnellsten Runde gesehen. Ich mache mir aber keine Gedanken. Wenn es dann wieder richtig um etwas geht, werden die beiden schon wieder nah beieinander sein."

"Ich glaube, dass die Verfolgerrolle wirklich von Vorteil sein kann", schätz Hamilton seine Situation ein. Der Brite liegt nach dem Ausfall in Kanada 22 WM-Zähler hinter Rosberg. "Wenn man in Führung liegt steht man mehr unter Druck, Fehler zu machen. Und ich kann hoffentlich davon profitieren." Deswegen möchte er sich auch im Qualifying durchsetzen: "Ich glaube nicht, dass die Pole-Position besonders wichtig sein wird. Die Gerade bis zur Kurve 2 ist sehr lang. Aber ich mag es noch immer lieber, von vorne zu starten, also wird das mein Ziel sein."

Auch Hamilton klagte zwischendurch über einen Power-Verlust. Wolff erklärt jedoch, dass es bisher keine Probleme mit der Antriebseinheit gab: "Wir haben mehrere Dinge probiert, mehrere Kühlspezifikationen. Die Geraden sind hier relativ kurz, da bekommt man das Auto nicht immer optimal heruntergekühlt und da probieren wir verschiede Dinge. Wir müssen uns da richtig aufstellen, denn wenn es dann wärmer wird, werden alle Schwierigkeiten bekommen."

Ein Auge hat man bei Mercedes auch auf die Verfolger, die, wie Montreal gezeigt hat, stets zur Stelle sind, sobald es bei den Führenden Probleme gibt. "Man darf die Konkurrenz niemals unterschätzen", so Wolff. "Die kommen wieder. Ich glaube, dass wir insbesondere von Red Bull noch nicht alles gesehen haben. Unser größter Feind ist im Moment aber die eigene Haltbarkeit."

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