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Massa: "Er soll mal in meiner Situation sein"
Felipe Massa ist mächtig sauer über Sergio Perez und will, dass der Mexikaner aus den Vorfällen lernt, auch wenn er es nicht glaubt - Die Strafe findet er zu harmlos
(Motorsport-Total.com) - Fans von Felipe Massa müssen sich keine Sorgen machen: Dem Brasilianer geht es gut. Nach einem Check im Medical Centre und einer weiteren Kontrolle im örtlichen Spital wurde der Williams-Pilot schnell wieder an der Rennstrecke gesichtet. Seinen Unfall mit Sergio Perez hat Massa mental und körperlich gut weggesteckt, auch wenn er immer noch mit dem Verhalten des Mexikaners hadert.
Die Schuldfrage sieht Massa nämlich eindeutig geklärt: "Ich hatte DRS und war so viel schneller auf der Geraden als er. Kurz vor der Kurve bin ich nach links gezogen, und beim Anbremsen war mein Rad neben seinem Hinterrad. Plötzlich ist er in mein Auto gezogen und wir haben uns berührt", schildert der ehemalige Vize-Weltmeister den Unfall aus seiner Sicht. "Ich habe gesehen, dass mein Vorderrad aufgestiegen ist. Ich konnte nicht mehr bremsen und bin geradeaus geschossen."
Mit geschätzten 27g schlug Massa in Kurve 1 frontal in die Barriere. "Der Aufprall war hart. Ich habe gedacht, dass es weh tun würde. Ich bin glücklich, dass nichts passiert ist", sagt er erleichtert. Zudem ist der Williams-Pilot froh, dass er nicht noch Sebastian Vettel mit ins Aus gerissen hat: "Ich habe ihn gesehen, aber ich bin sehr schnell an ihm vorbeigeschossen. Wir sind 300 Stundenkilometer gefahren, und wenn vor uns noch ein Auto gewesen wäre, hätte es einen sehr heftigen Unfall gegeben."
Für das Verhalten von Perez hat Massa kein Verständnis, das hat er ihm auf dem Weg ins Medical Centre auch klargemacht: "Ich war so enttäuscht über ihn, also habe ich gesagt, dass er lernen muss. Ich wollte, dass er mal in meiner Situation ist, weil ich einen großen Crash hatte und sehen will, ob er daraus lernt." Doch glauben mag Massa das nicht so recht. Er hält "Checo" für lernresistent, denn ähnliche Aktionen habe Perez schon oft geritten. "Es ist nicht das erste Mal, dass er beim Anbremsen in jemanden reinfährt", schüttelt Massa den Kopf.
Dabei gibt es schon seit Jahren die Regel, dass ein Fahrer nicht mehr die Linie wechseln darf, wenn er sich einmal für eine Seite beim Anbremsen entschieden hat. Dass er selbst zu risikoreich in der Szene agiert habe, bestreitet Massa aber. "Ich hatte DRS und konnte an seine Seite ziehen. Er hatte Probleme mit den Reifen und ich hätte ihn einfach überholt. Ich denke nicht, dass das Risiko groß war. Es war eine Möglichkeit. Es war normal, ich habe nichts Verrücktes gemacht", verteidigt er sich.
Mit Hilfe der Daten von Williams bestätigten die Rennkommissare im Übrigen die Meinung von Massa und belegten Perez mit einer Strafe für das kommende Rennen. Fünf Plätze wird der Mexikaner strafversetzt, was Massa allerdings mit einem Kopfschütteln quittiert. "Sie haben Regeln für jeden Unfall, und ich weiß nicht, wie das funktioniert - aber für mich ist das nicht genug", schimpft er.