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Heißer Fight bei Mercedes: Lauda hebt den Daumen
Nicht nur am Start wurde es zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton eng, doch während Niki Lauda alles für okay befand, fordert ein anderer Experte eine Strafe
(Motorsport-Total.com) - Dass das Teamduell bei Mercedes ohne Rücksicht auf Verluste geführt wird, hat sich in dieser Saison schon mehrfach gezeigt. Kanada bildet da keine Ausnahme: Auch beim Rennen auf dem Circuit Gilles Villeneuve gerieten Nico Rosberg und Lewis Hamilton wieder mehrfach aneinander und zeigten bis zum Ausfall des Briten ein enges Duell.
Die Zuschauer mussten dabei gar nicht lange auf den ersten Konfliktpunkt warten. Schon am Start wollte Hamilton Rosberg überholen, weil er besser vom Fleck kam, doch Rosberg verteidigte die Innenbahn hart und schickte den ausweichenden Hamilton leicht ins Gras. Der Weltmeister von 2008 konnte zwar weiterfahren, musste Rang zwei allerdings erst einmal Sebastian Vettel überlassen. Viele Worte wollte Hamilton im Anschluss nicht darüber verlieren: "Ich hatte einfach einen guten Start. Das ist alles, woran ich mich erinnere."
Auch wenn man bei Mercedes wohl eine kleine Schrecksekunde erlebte, so geht die Aktion für Aufsichtsratschef Niki Lauda aber in Ordnung: "Lewis war einen Tick schneller, aber Nico hat sehr spät gebremst. Meiner Meinung nach hat er ihn absolut fair überholt und damit war der Lewis dann Dritter." Diskussionen über einen möglichen neuen Zwist will der Österreicher bei 'RTL' aber im Keim ersticken: "Jegliche Diskussionen darüber sind absolut überflüssig. Es wurde ja auch untersucht, aber Nico war vorne und der Vordere ist klar der Stärkere, und deswegen ging es dann einfach weiter."
Abkürzen: Herbert fordert Strafe
In Folge musste Hamilton erst einmal Vettel aus dem Weg räumen, bevor er sich auf die Jagd nach Rosberg machen konnte. Doch mit der Zeit kam der Brite immer näher an die Spitzenposition heran und versuchte einen Angriff - und es kam zur zweiten strittigen Szene. In der letzten Schikane vor Start und Ziel räuberte Rosberg geradeaus und behielt seine Führung so. Mehr noch: Der Deutsche verlangsamte danach nicht genug und bekam Ärger mit den Rennkommissaren.
Doch die Stewards beließen es bei einer letzten Verwarnung. Für Lauda geht die Entscheidung in Ordnung: "Wenn du in Führung liegst, musst du ja keinen Platz zurückgeben. Nur wenn du dir einen Vorteil holst, dann musst du ihn vorfahren lassen. Es wurde ja auch untersucht und ist kein Problem." Doch sein Expertenpendant von 'Sky Sports F1', Johnny Herbert, schätzt die Szene anders ein. Er hätte Rosberg eine Strafe aufgedrückt.
"Er nutzte es als besten Vorteil, den er bekommen konnte. Eine Fünf-Sekunden-Strafe wäre da eigentlich angebracht gewesen", urteilt der Brite. Zwar müsse man noch Raum für Fehler haben, doch Vorteile sollte man daraus nicht ziehen - wie es Rosberg seiner Meinung nach hier getan hat. "Wenn du deinen Abstand vergrößerst, nachdem du einen Notausgang genommen hast, dann hast du dadurch einen Vorteil", sagt er klipp und klar.
Teamduell vorzeitig beendet
Und Hamilton? Dem ist das im Nachhinein ziemlich wurst: "Ich habe nicht großartig darüber nachgedacht. Normalerweise muss man langsamer machen, wenn man die Strecke verlässt." Wenige Runden später kürzte aber auch der Brite in einer ähnlichen Szene ab, als er Rosberg angreifen wollte. Doch im Gegensatz zu seinem Teamkollegen gab er seinen Platz an der Spitze wieder ab - und rollte kurze Zeit später an die Garage. Bei ihm hatte schon der Bremsdefekt zugeschlagen.
Und so war das Duell kein Duell mehr. Rosberg musste ohne Lewis Hamilton seinen wunden Mercedes über die Distanz schleppen, sodass der Kampf zwischen den beiden erst einmal eine Unterbrechung fand. In der WM führt Rosberg durch seine 18 Zähler nun mit 22 Punkten, doch Lewis Hamilton wird sicher beim nächsten Grand Prix wieder angreifen. Die heutige Schlacht mag Rosberg zwar für sich entschieden haben, der Krieg ist aber noch lange nicht vorbei.