• 07. Juni 2014 · 20:06 Uhr

Montreal-Pole: Rosberg zwingt Hamilton in die Knie

Pole-Position auf Hamilton-Terrain: Nico Rosberg setzt sich im Qualifying in Montreal vor seinem Teamkollegen durch - Sebastian Vettel überraschend auf Platz drei

(Motorsport-Total.com) - Im "Krieg der Sterne" hat Nico Rosberg heute in Montreal eine wichtige Schlacht gewonnen: Der Mercedes-Pilot sicherte sich in einem hart umkämpften Qualifying zum Grand Prix von Kanada (Formel 1 live im Ticker) die Pole-Position. Damit bestätigte er den Tipp, den Sportchef Toto Wolff vor Beginn des Zeitfahrens geäußert hatte, sorgte aber in den Augen vieler Experten für eine Überraschung. Denn Hamilton hatte auf dem Circuit Gilles Villeneuve, den er zu seinen Lieblingsstrecken zählt, noch nie zuvor ein Qualifying-Stallduell verloren.

Im entscheidenden zweiten Q3-Run hatte Hamilton noch Vorsprung nach dem ersten Sektor, im zweiten Streckenabschnitt büßte er aber zu viel Zeit an. Auf einen kleinen Fahrfehler möchte er die verpasste Pole-Position nicht schieben: "Nico ist heute einfach gut gefahren." Eine Ansicht, die Mercedes-Boss Niki Lauda teilt: "Dass Nico die letzte Runde so hingezaubert hat, war unglaublich. Eine perfekte Leistung! Nico war heute einen Tick schneller."

Rosberg legte im ersten Versuch 1:14.946 Minuten vor und lag damit 68 Tausendstelsekunden vor Hamilton. Am Ende steigerte sich der Führende auf 1:14.874 Minuten - und hatte unterm Strich 0,079 Sekunden Vorsprung. "Ich kenne Lewis' Bilanz hier nicht genau, aber auf dieser Strecke ist er sehr stark. Umso mehr freut es mich, dass es geklappt hat", jubelt der WM-Leader und ergänzt: "Es ist auch klasse, dass wir wieder über eine halbe Sekunde Vorsprung vor allen anderen haben."

Tolle letzte Runde von Vettel

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Sebastian Vettel war am Ende näher an der Spitze dran als befürchtet Zoom Download

Sebastian Vettel schaffte indes eine Überraschung und sicherte sich als erster Mercedes-Verfolger den dritten Startplatz. In Q1 und Q2 noch verhältnismäßig deutlich hinter seinem Teamkollegen, verbesserte er sich mit seiner letzten Runde vom sechsten auf den dritten Platz. "Das war wichtig", freut sich der Red-Bull-Pilot. "Morgen kann alles passieren. Ich denke, im Renntrimm kommen wir etwas besser zurecht." Sein Rückstand betrug 0,674 Sekunden.

Das Williams-Team darf sich indes über die Startpositionen vier (Valtteri Bottas/+0,676) und fünf (Felipe Massa/+0,704) freuen, auch wenn man sich nach den überragenden Leistungen im Freien Training und in Q2 wahrscheinlich sogar ausgerechnet hatte, beide Autos in die zweite Reihe zu bekommen. Vor allem sah Massa lange aus wie der schnellere der beiden Williams-Piloten, doch im entscheidenden Moment wiederholte Bottas dann seine Topleistung aus dem Vorjahr.

Massa trauert dem dritten Platz nach

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Die Williams sind besonders im Renntrimm beeindruckend schnell unterwegs Zoom Download

"Der dritte Platz wäre definitiv möglich gewesen", ärgert sich Massa, erinnert aber daran, dass er am Freitagnachmittag derjenige war, der die schnellsten und konstantesten Longrun-Zeiten des gesamten Feldes fahren konnte: "Der gestrige Tag war sehr gut. Hoffentlich können wir das morgen bestätigen." Insofern sei auch durchaus "die Chance da", auf das Podium zu fahren, aber: "Jeder, der in unserer Nähe steht, hat die Chance darauf."

Hinter Daniel Ricciardo (6./Red Bull/+0,715) rundeten Fernando Alonso (Ferrari/+0,940), Jean-Eric Vergne (Toro Rosso/+1,288), Jenson Button (McLaren/+1,308) und Kimi Räikkönen (Ferrari/+1,340) die Top 10 ab. Letzterer schenkte sich den ersten Q3-Versuch und wurde die "rote Laterne" auch nicht los, als er es dann doch noch probierte. Zuvor hatte Nico Hülkenberg (Force India) den Q3-Einzug gegen Vergne um gerade mal 45 Tausendstelsekunden verpasst.

"Die Runde hat gepasst, aber man sieht: Es ist extrem eng", sagt Hülkenberg, der mit dem Ergebnis nicht unglücklich ist: "Ich glaube, Elfter ist gar keine schlechte Ausgangsposition. Man kann vielleicht etwas über eine alternative Strategie machen, auf den harten Reifen starten." Sein Landsmann Adrian Sutil belegte im Qualifying Platz 16. Dessen Sauber-Teamkollege Esteban Gutierrez konnte wegen eines Chassiswechsels nach dem Trainingsunfall gar nicht erst antreten.

Renault-Power wieder einmal zu schwachbrüstig

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Manchmal waren die Betonmauern für einige Fahrer etwas zu nahe an der Strecke Zoom Download

Was die Fahrfehler-Quote angeht, setzte sich zumindest in Q1 der Trend der vergangenen Tage fort. Den einzigen Crash besorgte aber Marcus Ericsson (21./Caterham) - und löste damit 16 Sekunden vor dem Ende des ersten Segments eine Unterbrechung aus. Bereits zuvor war Pastor Maldonado (17./Lotus) langsam geworden. Aber: "Die Lotus sind sowieso zu langsam geradeaus, während die Toro Rosso mit dem gleichen Motor voll dabei sind", fällt Experte Marc Surer auf.

Dass Rosberg heute schneller war als Hamilton, sei "eine super Leistung", findet der ehemalige Formel-1-Pilot - aber Niki Lauda warnt: "Lewis wird noch ziemlich unbequem, wartet mal das Rennen ab! Ich habe keinerlei Prognosen. Ich weiß nur, dass die beiden volle Pulle gegeneinander fahren werden. Mal sehen, wie das mit der Stimmung zwischen den beiden ausgeht, mit Lewis dahinter. Für einen Rennfahrer ist es immer schwierig, Zweiter zu sein."

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