Sauber in Kanada: Weniger Abtrieb, endlich Auftrieb?

Adrian Sutil und Co. hoffen in Montreal auf einen speziellen Heckflügel, hinter der passenden Abstimmung des Antriebsstrangs steht jedoch ein Fragezeichen

von Dominik Sharaf · 02.06.2014 10:53

(Motorsport-Total.com) - Nach den beiden Europarennen in Barcelona und Monaco begibt sich Sauber erneut auf eine längere Reise zum Großen Preis von Kanada auf dem Circuit Gilles Villeneuve in Montreal. Nach einem komplett verkorksten Saisonstart wollen die Schweizer, die in der Konstrukteurswertung sogar hinter Marussia zurückgefallen sind, endlich die Wende schaffen. Die Vorfreude auf das Rennen auf der Ile Notre-Dame ist bei Adrian Sutil und Esteban Gutierrez trotz der schlechten Vorzeichen riesig.

Viele Überholmöglichkeiten: Adrian Sutil mag die Strecke in Kanada

Der Deutsche schwärmt vom Kurs, der auf einer Insel im Sankt-Lorenz-Strom liegt: "Es ist eine tolle Rennstrecke, auf der ich gerne fahre. Aufgrund der vielen Geraden kann man hier gut überholen. Deshalb sind die Rennen dort oftmals spannend", meint Sutil und erwähnt, dass Schikanen sowie Randsteine eine weiche Fahrzeugeinstellung erfordern. "Generell sind die Motorleistung und die Bremsperformance entscheidende Faktoren. Das Wetter spielt auch eine Rolle."

Sutil kam bei fünf Auftritten in Kanada zweimal ins Ziel, was jeweils mit einem WM-Punkt für den zehnten Platz belohnt wurde. In Anbetracht der enttäuschenden Auftaktrennen wäre er damit 2014 wohl zufrieden: "Ich hoffe natürlich, dass uns diese Strecke besser liegt als die bisherigen", blickt der 31-Jährige voraus. Auch Gutierrez ist zuversichtlich: " Jeder im Team arbeitet sehr hart, um unsere gegenwärtige Situation zu verbessern", sagt der Mexikaner. "Wir müssen das Wochenende mit einer positiven Einstellung angehen."

Der C33 ist derzeit nicht in der Verfassung, um Spitzenplätze zu kämpfen

Für Gutierrez liegt der Schlüssel im Umgang mit den weichsten Pirelli-Mischungen, die auf der rutschigen Oberfläche des teilweise nicht permanenten Rennkurses besonders relevant sind. "Gerade das Aufwärmen der Reifen ist von Bedeutung, da diese auf den langen Geraden schnell abkühlen", erklärt der 22-Jährige, der gerne nach Montreal reist: "Der Große Preis von Kanada ist ein traditionelles Rennen, hinter dem eine lange Geschichte steht. Es ist generell ein schöner Event."

Giampaolo Dall'Ara hofft auf den Griff in die Sauber-Technikkiste, schließlich hat Hinwil aerodynamischen Modifikationen im Gepäck: "Der Circuit Gilles Villeneuve ist die erste Strecke des Rennkalenders, bei der spezielle Heckflügel zum Einsatz kommen. Dadurch soll der Luftwiderstand reduziert werden, wodurch die Autos zugleich weniger Abtrieb haben", weiß der Chefingenieur. "Es wird interessant sein zu sehen, wie die Teams die Antriebsstränge darauf abstimmen. Die Kombination aus langen Geraden und langsamen Kurven erfordert eine hohe Endgeschwindigkeit, eine gute Bremsbalance, schnelle Richtungswechsel, eine gute Traktion, sowie ein sanftes Einfedern beim Fahren über die Bodenwellen und die Randsteine."