Kanada: Die "Bullen" erwarten höchst anspruchsvollen Kurs
Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo blicken mit Respekt und Vorfreude nach Montreal - ein Kurs, bei dem es einem Fahrer definitiv nicht an Motivation mangele
(Motorsport-Total.com) - In einer Woche beginnt in Kanada das siebte Rennwochenende der aktuellen Formel-1-Saison. Favorit ist nach wie vor Mercedes, doch spätestens in Monaco hat sich gezeigt, dass ein anderes Team unter Umständen bereits mithalten kann: Red Bull. Gegen Rennende hatte Daniel Ricciardo Lewis Hamilton gehörig unter Druck gesetzt, wurde aber letztlich Dritter. Sebastian Vettel hätte womöglich noch mehr ausrichten können, denn zu Rennbeginn lag er klar vor seinem Teamkollegen. Allerdings stoppte den Weltmeister erneut ein technischer Defekt.
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Daniel Ricciardo hat seinen Teamkollegen Sebastian Vettel mittlerweile überholt Zoom Download
In Montreal will man nun den nächsten Schritt in Richtung Spitze machen, obwohl der eigenwillige Austragungsort - eine Mischung aus Straßenkurs und klassischer Rennstrecke - eigentlich eine gute Höchstgeschwindigkeit fordert - die Red Bull im Gegensatz zu Mercedes bekanntlich nicht hat. "Kanada ist eine sehr anspruchsvolle Hochgeschwindigkeitsstrecke, umringt von Leitplanken und soliden Mauen", beschreibt Vettel. "Es gibt definitiv ein hohes Risikopotenzial, speziell in Kurve 15."
Damit spielt der Heppenheimer auf die "Wall of Champions" an - die räumliche Begrenzung einer schnellen Rechts-Links-Kombination vor der Start- und Zielgeraden, an der auch Vettel sein Auto bereits zerlegte. Nicht zuletzt wegen jener Schikane sei es in Montreal nicht ungewöhnlich, dass das Safety-Car auf die Strecke kommt. Auch Ricciardo zeigt Respekt vor Kurve 15 und betrachtet sie als Schlüsselstelle. Je näher man der Wand komme, desto schneller sei man auch. "Gib der Mauer einen Kuss, und du fühlst dich gut. Wenn du aber zu stürmisch küsst, ist es sofort aus."
Für Vettel wird es allmählich Zeit, wieder in die Spur zu finden und zu punkten, denn nicht nur Teamkollege Ricciardo ist in Monaco im Gesamtklassement am 26-Jährigen vorbeigezogen, sondern auch Force-India-Pilot Nico Hülkenberg. Sogar der drittplatzierte Fernando Alonso ist bereits um 16 Punkte enteilt. Für eine gute Platzierung Vettels müsste aber in erster Linie der RB10 mal wieder ohne Probleme laufen - so wie bei Ricciardo an fast jedem Wochenende.
Fotostrecke: F1 Backstage: Monte Carlo
Der Selfie des Wochenendes: Teenie-Popstar Justin Bieber macht von den Filmfestspielen in Cannes einen Abstecher nach Monaco - und trifft sich dort gleich mit Bernie Ecclestone, der um schlappe 63 Jahre älter ist. Die Grand-Prix-Journaille wartet indes vor verschlossener Tür des Ecclestone-Motorhomes und fragt sich: Worüber die beiden wohl sprechen? Fernando Alonso war das egal - er winkte beim Angebot eines Treffens mit Bieber dankend ab: "Keine Zeit." Fotostrecke
Davon ab wird der amtierende Champion vor dem Rennen einen Abstecher in die Metropole Toronto wagen, um gemeinsam mit einem alten Bekannten einen Sponsorentermin wahrzunehmen. "Vor dem Grand Prix reise ich am Mittwoch nach Toronto, um einen Tag mit Infiniti und seinen Gästen zu verbringen, was bestimmt ganz lustig wird. Ich werde zusammen mit David Coulthard ein paar Hot Laps mit den Infiniti-Gästen drehen." Ab Freitag wird es dann aber spätestens ernst für Vettel - dann sollte er endlich mal wieder seinen Teamkollegen schlagen.