Was kommt da geflogen? Hamilton im Blindflug...
Lewis Hamilton hatte kurz vor Ende des Grands Prix eine Schrecksekunde zu überstehen: Etwas flog in sein linkes Auge, was bei Red Bull für böse Scherze sorgte
(Motorsport-Total.com) - Wer während der Fahrt schon einmal etwas ins Auge bekommen hat, der weiß, wie unangenehm diese Sache ist. Und jetzt stellen Sie sich mal vor, das gleiche passiert Ihnen während eines Formel-1-Rennens - und das ausgerechnet auf dem engen Stadtkurs von Monaco. Für Lewis Hamilton waren die letzten zwölf Runden im Fürstentum sicherlich nicht die angenehmsten. Über Funk meldete er, dass etwas in seinem linken Auge sei und er nichts mehr sehen könne.
Ob es eine todesmutige Fliege oder nur ein wenig Staub war, kann auch der Brite im Anschluss nicht mehr sagen: "Es kam ein wenig Wind bei mir hinein, und dann habe ich irgendwelche Teile oder Dreck in meine Augen bekommen", schildert der Mercedes-Pilot im Anschluss an das Rennen. Gehandicapt musste Hamilton die letzten Runden überstehen, was gar nicht so einfach gewesen sei: "Ich bin mit einem Auge gefahren, was eigentlich unmöglich ist", sagt er.
"In den langsamen Kurven musste ich mein Auge zumachen, was es noch schlimmer gemacht hat", so Hamilton weiter, der dadurch den Anschluss an Teamkollege Nico Rosberg verlor. Doch es kam noch schlimmer: Von hinten rückte Daniel Ricciardo mit riesigen Schritten näher und setzte den Silberpfeil-Pilot mächtig unter Druck. "Als er die Lücke geschlossen hat, habe ich mir schon ernsthaft Sorgen gemacht, weil ich nur mit einem Auge gefahren bin", so Hamilton weiter.
Doch glücklicherweise löste sich das Problem wieder von selbst: "Fünf Runden vor dem Ende ist es besser geworden, und ich konnte vor Daniel bleiben", pustet der Brite durch. Am Ende rettete Hamilton den zweiten Rang hinter Rosberg ins Ziel und kam damit im wahrsten Sinne des Wortes mit einem blauen Auge davon. "Ich denke nicht, dass es irgendeinen Unterschied zum Ausgang gemacht hat", kann er im Nachhinein sagen.
Trotz des Problems konnte Mercedes in Monaco einen Doppelerfolg einfahren, weswegen man bei den Silberpfeilen schon wieder darüber lachen kann - und auch die Konkurrenz scheint sich amüsiert zu haben, wie Aufsichtsratschef Niki Lauda bei 'RTL' verrät: "Ein führender Red-Bull-Mitarbeiter, ich sag seinen Namen nicht, hat, wie sie gesagt haben, dass Lewis was im Auge hat, gemeint, sie müssen jetzt zum Marko gehen und fragen, was man da tun soll."
Ein böser Scherz, bedenkt man die Tatsache, dass dem Motorsportkonsulenten von Red Bull einst ein aufgewirbelter Stein ins Auge flog, wodurch der Österreicher seine Karriere beenden musste und seitdem eine Augenprothese trägt. Für Landsmann Lauda geht dieser Spaß zu weit: "Das werde ich dem Helmut nachher mal sagen, da kenne ich nichts." Zum Glück war bei Lewis Hamilton wohl kein Stein am Werk - auch wenn er immer noch nicht weiß, was ihn geplagt hat.