Rosbergs Triumph: Alles fing mit einem Sturz an
Nico Rosberg und die Mercedes-Führungsetage jubeln über den Monaco-Sieg des Deutschen: Der "Krieg der Sterne" geht weiter - Toto Wolff: "Freunde waren sie nie"
(Motorsport-Total.com) - Nico Rosberg hat beim Heimspiel zurückgeschlagen. Der gebürtige Deutsche, der in Monaco aufgewachsen ist und bis heute dort lebt, sicherte sich in einem weiteren engen Duell gegen Mercedes-Teamkollege Lewis Hamilton den Sieg beim Grand Prix in Monte Carlo. Rosberg wehrte die Attacken des Briten ab und holte sich nach vier Siegen des Kontrahenten in Serie endlich wieder einen Erfolg. "Eigentlich ein Hammer-Wochenende, es war die ganze Zeit total eng. Mein Teamkollege hat immer Druck gemacht", sagt der Sieger.
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Es grüßt der Monaco-Sieger von 2013 und 2014: Nico Rosberg ist erleichtert Zoom Download
Die wichtigen Tage des Rennwochenendes im Fürstentum hatten mit einem Unfall begonnen. Vor dem umstrittenen Qualifying in den Straßen von Monaco war Rosberg am Samstagmorgen aus dem Bett gefallen. "Seitdem läuft's. Vielleicht habe ich ja meinen Kopf etwas zu fest angeschlagen", scherzt der Weltmeistersohn im Gespräch mit 'RTL'. Bleibende Schäden gab es nicht. Im Rennen agierte Rosberg abgeklärt und jederzeit hoch konzentriert.
"Bei mir ist es im Rennen mit dem Sprit knapp geworden. Das kam überraschend für mich. Ich musste alles umstellen: andere Gänge, andere Fahrweise. Das war eine große Herausforderung, insbesondere weil mein Teamkollege immer so nahe dran war", erklärt er. "Ich habe den Rhythmus wiedergefunden und es lief okay. Meine Reifen waren auch besser als bei meinem Teamkollegen. Daher konnte ich am Ende wieder schön wegziehen. Es war richtig cool."
Mercedes-Chefetage im Jubel
"Diese Strecke ist so außergewöhnlich, aber auch hier waren wir wieder so dermaßen dominant. Es ist phänomenal", sagt Rosberg, der beim kommenden Rennen in Kanada eine weitere große Show von Mercedes erwartet. "Nico ist ein tolles Rennen vom Start bis ins Ziel gefahren - immer vorneweg", lobt Mercedes-Formel-1-Vorstand Niki Lauda. "Es gibt kein Rennen, das wichtiger ist als Monaco", frohlockt Vorstandschef Dieter Zetsche.
Rosberg hatte gleich mehrere Glücksbringer vor Ort: seine Verlobte Vivian, seinen Vater Keke - und Mercedes-Technikvorstand Thomas Weber. "Immer vor meinen Geburtstag gewinnt Nico, deswegen komme ich immer hierher. Besser geht es nicht. Jetzt lassen wir es richtig krachen. Dann konzentrieren wir uns wieder auf das nächste Rennen", sagt der Ingenieur. Zetsche ergänzt erleichtert: "Im Rennen war alles eindeutig, da gab es keine strittigen Szenen. Insofern muss man akzeptieren, wenn nur einer gewinnen kann."
"Ich hoffe, dass bis zum letzten Rennen beide Piloten noch Chancen im Kampf um den Titel haben. Dann wollen wir ein ganz spannendes letztes Saisonrennen sehen. Das wäre das Beste für die Serie. Das bedeutet dann aber auch, dass sich die beiden bis zum letzten Rennen nicht um den Hals fallen werden", meint der Mercedes-Konzern-Boss. Auch Sportchef Toto Wolff erwartet heiße Kämpfe. "Freunde waren sie nie", so der Österreicher.
"Sie kennen sich, aber jetzt geht es heiß her. Es geht um die Weltmeisterschaft. Das wird intensiv - das ist doch klar. Das wird uns hoffentlich die gesamte Saison so begleiten", sagt Wolff. Sportdirektor Paddy Lowe fügt freudig hinzu: "Es sind eben tolle Wettbewerbstypen. Es ist so selten, dass man zwei Fahrer hat, die gleichzeitig auf einem solchen hohen Level im Kampf um Siege agieren können. Das genießen wir. Es ist gut für uns und gut für den Sport."