Gähnendes Pferd? Alonso fand Soloritt "nicht langweilig"
Die von Technikproblemen und Max Chilton geplagte Ferrari-Truppe betrieb in Monaco Schadensbegrenzung - Räikkönen fordert harte Arbeit und Glück
(Motorsport-Total.com) - Casino, Hafen, Schwimmbad... Fernando Alonso hatte am Sonntag beim Großen Preis von Monaco genügend Gelegenheit, die Sehenswürdigkeiten des Fürstentums zu bestaunen. Schließlich fuhr der Ferrari-Pilot ein einsames Rennen auf dem Weg zu Platz vier, der das Maximum war, was die Möglichkeiten des F14 T erlaubten. Grund zur Pulserhöhung gab es für den Spanier nur nach dem verkorksten Start, schließlich versagten an seinem Auto zeitweise die Systeme zur Energierückgewinnung.
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Allein auf weiter Flur: Die Konkurrenz hielt zu Fernando Alonso viel Abstand Zoom Download
Bei Alonso sammelte sich der Angstschweiß unter dem Visier, schließlich rechnete er mit einem frühen Feierabend: "Ich machte mir Sorgen, auszuscheiden", sagt er. Die Sache ließ sich jedoch im Fahrbetrieb beseitigen. "Er hat glücklicherweise nicht zu viele Plätze eingebüßt und ist ein solides Rennen abgespult", erklärt Ferrari-Technikchef Pat Fry. So solide, dass man sich Gedanken über Sekundenschlaf bei Alonso machen musste. Vorne enteilte Daniel Ricciardo nach jeder Safety-Car-Phase, hinten ließen diverse Kampfgruppen Lücken reißen.
Taktische Möglichkeiten waren Mangelware, ein längerer Stint auf den Supersoft-Reifen kam nicht infrage: "Wir waren ohnehin schon in der Runde, in der wir hätten stoppen wollen", berichtet Alonso, der ohne sein temporäres ERS- und KERS-Problem weder gegen die Mercedes noch gegen den Red Bull Ricciardos Land gesehen hätte. "Selbst wenn mir volle Power zur Verfügung gestanden hätte, wäre zum Überholen kein Platz gewesen", meint er und beklagt mangelndes Tempo im Vergleich zur Spitze des Feldes.
Fry: "Müssen Worten Taten folgen lassen"
Ein weiteres Malheur ließ nicht lange auf sich warten: Am Ende gab es Bremsprobleme und das Auto zog beim Verzögern nach rechts. "Also mussten wir die Lenkung nach links korrigieren. Es ging darum, die Punkte nach Hause zu bringen", bilanziert Alonso, der das Monaco-Rennen auch ohne Streichhölzer in den Augen durchhielt. "Im Auto ist es nicht langweilig", entgegnet der 32-Jährige und verweist auf Safety-Car-Überraschungen und spontane Taktik-Entscheidungen. "Es ist eine Herausforderung und man muss sich ständig konzentrieren. Spannung war immer drin."
Das weiß auch Marco Mattiacci, obwohl der neue Ferrari-Rennleiter erst zum dritten Mal in der Verantwortung stand: "In der Vergangenheit war Monaco immer unvorhersehbar und wir waren uns bewusst, dass es Tausende Variablen gibt." Er trauert einem Podiumsplatz für Kimi Räikkönen hinterher, den eine Kollision mit Marussia-Pilot Max Chilton zunichte machte. "Das wäre schon ein massiver Schub für das gesamte Team gewesen", so Mattiacci. Sein finnischer Pilot will zügig noch mehr Fortschritte sehen.
Räikkönen ist die Lücke, die sowohl Mercedes als auch Red Bull in Monaco rissen, nicht verborgen geblieben: "Es gibt viel zu tun. Wir wissen, dass unsere Konkurrenten noch ein ordentliches Stück voraus sind", unterstreicht der Ex-Weltmeister. "Wenn wir aber so weitermachen, werden die Resultate nicht ausbleiben, vielleicht auch mit ein bisschen mehr Glück." Fry jedenfalls will dafür sorgen, dass das springende Pferd wieder größere Sätze vollführt: "Wir arbeiten ab morgen in Maranello und müssen Worten Taten folgen lassen."