Caterham: Kostet vergebene Monaco-Chance Millionen?
Markus Ericsson beendete das Rennen auf Platz elf - Kamui Kobayashi macht Jules Bianchi dafür verantwortlich, es nicht in die Top 10 geschafft zu haben
(Motorsport-Total.com) - Dem Jubel des Marussia-Teams, das beim Grand Prix von Monaco seine ersten Punkte eingefahren hat, musste Caterham über sich ergehen lassen. Das Team selbst schrammte nur haarscharf an diesem historischem Ergebnis vorbei und kann den Ärger über diese liegen gelassene Gelegenheit nicht unterdrücken. Am Ende blieb mit dem elften Platz von Markus Ericsson nur eine Wiederholung des Erfolges von Witali Petrow in Brasilen 2012 und ein unnötiger 13. Platz für Kamui Kobayashi.
"Trotz des 13. Platzes bin ich nicht zufrieden, denn ich bin sicher, dass wir es in die Punkte geschafft hätten, wenn Bianchi mich nicht berührt hätte, als er sich an mir vorbeikämpfen wollte", so der aufgebrachte Japaner, der nach der zweiten Safety-Car-Phase in der Hafenschikane mit dem Marussia-Piloten aneinander geriet. "Das Auto war danach kaum noch zu fahren, also ist es eigentlich gut, dass wir es überhaupt ins Ziel geschafft haben. Das Team hat alles dafür getan, um uns zu helfen, so weit nach vorne wie möglich zu kommen. Wir hatten eine gute Strategie, großartige Boxenstopps - wenn du aber überholt und dabei getroffen wirst, kann das nichts werden."
Auch Ericsson hätte sich gerne den Ruhm verdient, den Bianchi in Monte Carlo einstrich. Der Rookie konnte aber immerhin vor Kimi Räikkönen ins Ziel kommen: "Für mich war es gut, obwohl das ganze Team natürlich enttäuscht über das Endergebnis ist. Es war aber ein unglaubliches Erlebnis, meinen ersten Monaco-Grand-Prix zu beenden, und die Tatsache, dass wir unser bestes Ergebnis wiederholen konnten, ist auch toll. Es ist nur schade, dass dabei nicht mehr herumgekommen ist, nachdem sich alle im Team so viel Mühe geben haben."
Technisch gab es in Monaco diesmal kaum etwas auszusetzen: "Von unserer Seite her hatten wir ein ziemlich gutes Rennen und freuen uns, dass wir dem Team helfen konnten, ihr bisher bestes Ergebnis in diesem Jahr einzufahren", sagt Renault-Supportchef Cedrik Staudohar. "Wir hatten ein paar kleinere Probleme mit dem ERS, aber das hat sich weder auf die Rundenzeiten noch auf die allgemeine Leistung ausgewirkt, und die Fahrer konnten ungehindert attackieren."
"Jeder weiß, dass es in Monaco zu ganz verrückten Rennen kommen kann, und genauso ist es auch geschehen", so Teamchef Cyril Abiteboul. "Es fühlt sich etwas seltsam an, denn obwohl wir das beste Ergebnis, das wir je hatten, wiederholen konnten, hatten wir auch die Chance auf Punkte, so wie Marussia. Das wurde uns jedoch nicht vergönnt, obwohl unsere Fahrer und das gesamte Team einen tollen Job gemacht haben."
Für die mittelfristige Zukunft von Caterham wird das heutige Ergebnis möglicherweise gravierende Auswirkungen haben, denn die zwei Punkte für Marussia bedeuten bereits eine Vorentscheidung im Kampf um den zehnten WM-Platz. Der wiederum ist gerade für die ums finanzielle Überleben kämpfenden Nachzügler-Teams wichtig, weil er bei der Verteilung des Preisgeld-Topfs der Formel 1 Vergünstigungen in Millionenhöhe bedeutet.