Ericsson zum Abflug mit Massa: "War meine einzige Option"
Caterham-Pilot Marcus Ericsson erläutert den Zwischenfall mit Williams-Fahrer Felipe Massa in Q1 - Kamui Kobayashi kommt im zweiten Caterham nicht zurecht
(Motorsport-Total.com) - Caterham-Pilot Marcus Ericsson fährt am Monaco-Wochenende in Erinnerung an seinen berühmten Landsmann Ronnie Peterson. Rein sportlich gesehen gestaltet sich das Tribut bisher aber schwierig. Im Qualifying musste Ericsson mit der roten Laterne Vorlieb nehmen, nachdem er in Q1 in der Mirabeau-Kurve einen unglücklichen Zwischenfall mit Felipe Massa (Williams) hatte.
"Es war meine letzte schnelle Runde in dieser Session. Zuvor hatte ich keine komplett freie Runde erwischt, weil es sehr viel Verkehr gegeben hatte. Bei der Einfahrt in die Kurve blockierten die Hinterräder und ich schlitterte geradeaus in Richtung Streckenbegrenzung", schildert Ericsson und bedauert: "Es ist natürlich schade, dass Massa in diesem Moment außen neben mir lag."
Massa war nach dem Zwischenfall nicht gut auf den Rookie aus Schweden zu sprechen. "Das ist unglaublich. Viel mehr gibt es dazu nicht zu sagen", tobte der enttäuschte Williams-Routinier. Schließlich verlor er durch das Manöver des Formel-1-Neulings die Chance, in Q2 auf die Strecke zu gehen. Qualifiziert hatte sich Massa für den zweiten Teil der Zeitenjagd, doch nach der Zusammenkunft mit dem Caterham musste er seinen Williams nur wenige Meter später - kurz vor dem Eingang zum Tunnel - endgültig abstellen.
"Ich weiß nicht so recht, was ich dazu sagen soll, aber ich kann natürlich verstehen, dass er sauer ist", zeigt Ericsson Verständnis für Massas Reaktion und erläutert: "Wie gesagt: Ich fuhr in dieser Runde voll auf Angriff und verbremste mich. Ich konnte aber den Notausgang nicht nehmen, weil Felipe natürlich da war. Ich musste also in die Streckenbegrenzung fahren. Das war meine einzige Option."
Nachdem er sich die Szene noch einmal angesehen hat, gibt Ericsson zu Protokoll: "Ich musste in der Bremsphase meine Linie wechseln." Grund dafür war, dass sich Massa bei der Anfahrt zur Mirabeau zunächst noch langsam auf der Ideallinie befand, dem Schweden in der Kurve aber die Ideallinie weiträumig freigab.
"Dieser Linienwechsel war wohl einer der Gründe, weshalb die Hinterräder blockierten. Alles in allem war es aber keine großartige Aktion", nimmt Ericsson die Schuld für den Zwischenfall auf sich. Von den Rennkommissaren rund um Ex-Formel-1-Pilot Derek Warwick wird die Szene zur Stunde noch untersucht.
Schwieriges Wochenende für Kobayashi
So oder so nimmt Ericsson den ersten Monaco-Grand-Prix seiner Formel-1-Karriere vom 22. und damit letzten Startplatz in Angriff. Caterham-Teamkollege Kamui Kobayashi steht als 21. direkt neben dem Schweden in der letzten Startreihe.
"Ich fuhr in Q1 zwei Versuche mit den Supersoft-Reifen. Der erste war in Ordnung, aber ich wollte für den zweiten Versuch etwas mehr Frontflügel haben. Als ich dann wieder auf die Strecke ging, war das Tempo aber einfach nicht mehr so wie vorher. Ich glaube, man kann sagen, dass es ein ziemlich schwieriges Wochenende war", so der Japaner.
Cedrik Staudohar, der für Caterham zuständige Renault-Ingenieur an der Strecke, versichert trotz der denkbar schlechtesten Ausgangsposition: "Wir sind bereit, um morgen zu kämpfen. Dank verschiedener Optionen beim Energie-Management wollen wir aus jeder Gelegenheit, die sich uns bietet, Kapital schlagen."
Williams-Pilot Massa muss nach seinem unfreiwilligen Verzicht auf Q2 von Startplatz 16 in die 78 Rennrunden am Sonntag gehen.