Monaco am Donnerstag: Reifen bleiben große Unbekannte
Mit der harten Mischung am trockenen Morgen, wenige Runden auf Supersoft am Nachmittag: Wenige Erkenntnisse über die Reifen am ersten Monaco-Tag
(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 hat zum Auftakt des Grand-Prix-Wochenendes in Monaco verhältnismäßig wenig Arbeit erledigen können. Am Donnerstagvormittag drehten die Piloten bei guten Bedingungen viele Runden auf den härteren Medium-Pneus, aber die Strecke bot zu jenem Zeitpunkt kaum Grip. Ein starker Regenguss spülte den Abrieb über Mittag weg, die zweite Session begann bei Nässe und endete mit nur wenigen Umläufen auf den Supersoft-Reifen, die für schnelle Runden im Qualifying so wichtig sein werden.
"Am Vormittag hatte ich den Eindruck, dass die Reifen zu hart sind. Speziell wenn es so kühl ist wie heute. Dann hat man einfach keinen Grip", schildert Lotus-Pilot Romain Grosjean stellvertretend für viele seiner Kollegen. Das Signal des Vormittags war klar: Im Qualifying in Monaco am Samstag wird ohne den weichen Option-Reifen (Supersoft-Mischung) gar nichts gehen. Vor diesem Hintergrund ist interessant, dass Lewis Hamilton seine Tagesbestzeit dennoch auf den Mediums erzielen konnte.
Der Nachmittag brachte schwierige Bedingungen für die Piloten. Wegen der anfangs nassen Piste warteten fast alle Teams lange in den Garagen, erst anschließend wagte man sich vorsichtig auf Intermediates auf die Bahn. Lernen konnte man zu jenem Zeitpunkt nichts, denn das weitere Wochenende soll trocken sein. In den allerletzten zehn Minuten der zweiten Session gab es wenigstens eine kurze Gelegenheit, mit den Supersoft-Reifen auf Tempo zu kommen.
"Das war leider nicht viel auf jenen Pneus, die im Qualifying so wichtig sein werden", sagt Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery. "Da kann man nichts machen. Es macht manchmal einfach keinen Sinn, irgendwelche Risiken einzugehen. Wenn einer herausfährt und dann das Auto zerlegt, dann sagen alle, er sei der Oberdepp. Wir sind hier auf einem Stadtkurs. Da ist ist ohnehin noch einmal ganz anders als auf permanenten Strecken, wo man reichlich Auslaufzonen hat."