• 21. Mai 2014 · 20:41 Uhr

Vettel: Platzt beim Jubiläumsrennen der Knoten?

In Monaco wird Sebastian Vettel sein 100. Rennen für Red Bull bestreiten, und nie war in dieser Saison die Chance größer, die Silberpfeile herauszufordern

(Motorsport-Total.com) - Egal, wie das Rennen zum Großen Preis von Monaco ausgeht, einen Grund zum Feiern wird Sebastian Vettel am Sonntag auf jeden Fall haben. Denn im Fürstentum geht der Heppenheimer zum 100. Mal bei einem Formel-1-Rennen für das Red-Bull-Team an den Start. Doch viel lieber als nur das Jubiläum würde der viermalige Weltmeister einen Triumph über die bisher dominanten Mercedes von WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton und Nico Rosberg feiern. Und die Chancen dafür stehen auf dem engen Stadtkurs besser als je zuvor in dieser Saison.

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Davon ist zumindest die Konkurrenz überzeugt. "Ich denke, Mercedes wird noch immer vorn sein, aber Red Bull wird sehr nahe dran sein", schätzt McLaren-Pilot Jenson Button vor dem Grand Prix das Kräfteverhältnis ein. Zuletzt war es dem am Saisonbeginn strauchelnden Weltmeisterteam gelungen, die RB10 zu verbessern und so den Rückstand auf die Silberpfeile zu verkürzen. "Ich weiß, dass das Team stark ist und bin daher zuversichtlich, dass wir stärker werden", sagt Vettel. "Die Frage ist nur: wie schnell?"

Der Trend spricht auf jeden Fall für die Bullen. Im Rennen von Barcelona waren Vettel und Ricciardo im Rennen klar die zweite Kraft. "Ich glaube, wir haben ein Problem gefunden. Das scheint behoben zu sein. Und in Barcelona ging es schon wieder besser", blickt der 26-Jährige auf den Großen Preis von Spanien zurück. Dennoch war der Rückstand auf die Mercedes noch beträchtlich, doch nun folgt mit dem engen Stadtkurs von Monaco eine völlig andere Rennstrecke.

Qualifying ist die halbe Miete

Dort ist nicht die Spitzenleistung gefragt, sondern vor allem jede Menge Abtrieb, über den der Red Bull nach wie vor verfügt. Doch reicht das, um die Silberpfeile erstmals in dieser Saison anzugreifen? "Man muss respektieren, dass Mercedes ein sehr starkes Paket hat. Sie werden daher auch hier stark sein. Nico und Lewis waren hier auch immer gut. Sie werden also diejenigen sein, die es zu schlagen gilt", meint Vettel.


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Williams-Pilot Felipe Masse sieht Red Bull hingegen klar im Aufschwung. "Wenn man sich ansieht, wie sie sich seit dem ersten Rennen verbessert haben, und wie stark sie im letzten Sektor in Barcelona waren, dann denke ich, dass es vielleicht die beste Strecke für Red Bull ist", sagt der Brasilianer. "Ich weiß nicht, ob sie es schaffen, vor Mercedes zu landen, aber ich denke, dass es der beste Kurs für sie sein kann."

Auch Vettel hofft, etwas näher dran zu sein. "Barcelona war in gewisser Weise ein Schritt in die richtige Richtung, zumindest was das Renntempo betrifft", so der Red-Bull-Pilot. "Sollte es trocken sein, ist ein sehr gutes Qualifying unser Ziel. Das ist schon mehr oder weniger die halbe Miete." Eine wichtige Rolle beim Aufholen des Rückstands auf die Mercedes sollte für Red Bull der Test in der vergangenen Woche in Barcelona spielen, doch dort verlief bei weitem nicht alles nach Plan.

Rückblick auf 99 Rennen für Red Bull

"In der ersten Hälfte des Tages sind wir gar nicht gefahren. Am Tag zuvor hatte der Sebastien (Buemi, Testfahrer; Anm. d. Red.) einen Getriebeschaden, deswegen haben wir viel Zeit verloren", blickt Vettel zurück. "Wir konnten aber in Anbetracht dessen dennoch relativ viel fahren. Es ist natürlich immer schwierig, was man an einem solchen Tag mitnehmen oder lernen kann. Es war in gewisser Weise auch wichtig als Vorbereitung auf hier, aber vor allem ging es darum, mit dem Auto zu fahren und verschiedene Dinge durchzuprobieren."

Und was ist bei Vettel in bisher 99 Rennen für Red Bull hängen geblieben? "Es war besser und erfolgreicher, als wir je erwartet hätten", sagt er. "2009 war es eine Überraschung, ein wirklich konkurrenzfähiges Auto zu haben." Doch davon konnten Vettel und Red Bull vor fünf Jahren nicht immer profitieren. "In meinem ersten Jahr habe ich Fehler gemacht, die ich möglicherweise machen musste. Das war Teil des Prozess des Zusammenwachsens, auch das Team hat Fehler gemacht."

"Vor allem 2009 sind wir zusammengewachsen, und es tat weh, dass wir im Kampf um die Weltmeisterschaft geschlagen wurden. Mein weiß ja nicht, ob man die Chance noch einmal bekommt. Alles danach war echt phänomenal. Das konnte man unmöglich erwarten, denn es können so viele Dinge passieren", so Vettel. "In diesem Jahr sieht es anders aus, aber wir sind erst fünf Rennen gefahren."

Mercedes nicht mit Red Bull zu vergleichen

Nun scheint Mercedes das neue Red Bull zu sein, denn bisher gingen alle fünf Saisonsiege an die Silberpfeile. Dennoch könne man die Situation kaum miteinander vergleichen. "Wir sind als Team nie mit fünf Siegen in die Saison gestartet. Wir haben die Saison im vergangenen Jahr zwar stark beendet, aber wenn man sich die Rennen, die Ergebnisse und die Abstände anschaut, ist es eine andere Geschichte."

"Rückblickend betrachtet sagt sich zwar leicht, wir hätten alles dominiert und es sei einfach gewesen, aber ich erinnere etwas anders daran", sagt Vettel. "Wir waren in den vergangenen Jahren an der Spitze und wissen, wie es sich anfühlt. Wir wissen, was dann auf einen zukommt. Sie sind jetzt möglicherweise in einer ähnlichen Position. Man muss zugeben, dass sie es momentan verdienen, dort zu sein, denn sie machen den besten Job", erkennt der Weltmeister an.

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