Endlich Punkte: Grosjean erlöst Lotus
Romain Grosjean hat Lotus in Spanien endlich die ersten Punkte der Saison beschert, zufrieden ist man bei dem ambitionierten Team aus Enstone allerdings trotzdem nicht
(Motorsport-Total.com) - Die Durststrecke hat ein Ende: Im fünften Rennen der Formel-1-Saison 2014 hat Romain Grosjean für Lotus endlich die ersten Punkte des Jahres eingefahren. Insgeheim hatte man bei dem Team aus Enstone allerdings sogar mit mehr als nur Platz acht gerechnet, weshalb man nicht komplett zufrieden ist. Pastor Maldonado sorgte nach einem weiteren Zwischenfall wieder einmal für Gesprächsstoff.
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Romain Grosjean lieferte sich lange einen harten Kampf mit Fernando Alonso Zoom Download
"Wir haben in Sachen Pace mit dem Auto an diesem Wochenende einen Schritt nach vorne gemacht. Es war viel schneller als Platz 15, aber wegen der fehlenden Höchstgeschwindigkeit konnten wir nicht angreifen, auch wenn wir schneller waren, als die Autos um uns herum", berichtet Maldonado, der von ganz hinten starten musste und in der Anfangsphase nach einer Kollision mit Marcus Ericsson eine Fünf-Sekunden-Strafe aufgebrummt bekam.
Federico Gastaldi nimmt seinen Piloten dennoch in Schutz: "Manchmal kann man den Fahrer nicht dafür kritisieren, dass er versucht schnell zu sein", sagt der stellvertretende Teamchef und erklärt im Hinblick auf Grosjeans Rennen: "Wir sind nicht wirklich zufrieden. Wir hätten vor Ferrari landen können, das war unser Hauptziel."
Lotus will noch mehr
Ein Defekt am Antrieb des Franzosen verhinderte das allerdings. "Es war ein Sensordefekt, der noch andere Probleme mit sich gebracht hat", berichtet Grosjean und ergänzt: "Ich habe alles getan, was ich konnte, um die Probleme mit dem Antrieb zu umfahren, was die Dinge schwierig gemacht hat, als ich mit anderen Autos kämpfte."
Ohne das Problem wäre es laut Grosjean für die beiden Ferraris "auf jeden Fall schwieriger gewesen wäre, mich zu überholen." Trotzdem freut er sich über den achten Rang: "Es ist gut für die ganze Crew an der Strecke und in Enstone, dass sie endlich eine Belohnung für ihre harte Arbeit bekommen. Es gibt noch immer eine Menge Bereiche, in denen wir uns verbessern können, und das Auto war sicherlich heute nicht so schnell wie gestern."
Da hatte Grosjean den E22 im Qualifying noch auf Rang fünf gestellt. Maldonado ergänzt: "Wir müssen weiterhin daran arbeiten, schneller auf den Geraden zu sein. Das Ergebnis heute ist etwas enttäuschend , aber mein Rennen war durch den Start von ganz hinten ziemlich beeinträchtigt. Wenigstens haben wir die Zielflagge gesehen und weitere Daten für das Team gesammelt, damit wir das Auto weiterentwickeln können."
Immer wieder der Antrieb
Aktuell macht Lotus vor allem der Renault-Antrieb immer wieder Probleme. Gastaldi erklärt: "Wir arbeiten mit Renault, wir sitzen im gleichen Boot. Wir hatten an diesem Wochenende nicht mit so einem Problem gerechnet, denn wir alle hatten bis dahin einen großartigen Job gemacht. Aber offenbar war das nicht genug, wir müssen noch einige Probleme lösen."
Daher streitet er auch ab, dass es aktuell Verhandlungen mit Honda gebe, die Renault als Motorenlieferant ersetzen könnten. "Wir müssen mit Renault daran arbeiten, damit wir um so viele Punkte wie möglich kämpfen können. Vor uns liegen zwei Testtage und unser Ziel ist es, uns in Sachen Performance und Zuverlässigkeit weiter zu verbessern", so Gastaldi.
"Wir brauchen einfach das richtige Paket und ein Auto, das im gesamten Rennen eine gute Pace hat", sagt der stellvertretende Teamchef und Grosjean erklärt, dass man am Sonntag nicht nur Probleme mit dem Antrieb gehabt habe: "Es hat vergangene Nacht geregnet und die Wolken haben uns nicht unbedingt geholfen. Das Auto war schwierig zu fahren."
Grosjean bedankt sich beim Team
"Es war in dieser Saison ein harter Kampf für uns, endlich Punkte zu sammeln. Es war ganz sicher eines der härtesten Rennen, das ich seit einer langen Zeit bestritten habe." Trotzdem dürfte man bei Lotus erleichtert sein, dass man nun endlich die ersten Punkte auf dem Konto hat. Das bestätigt zumindest auch Alan Permane.