• 11. Mai 2014 · 20:03 Uhr

Circus Maximus bei Red Bull: "Mehr war nicht drin"

Daniel Ricciardo hatte mehr Angst, auf dem Podest zu stolpern, als um seinen dritten Rang - Sebastian Vettel kann es noch, wenn es knifflig wird

(Motorsport-Total.com) - Bei Red Bull muss man sich langsam aber sicher daran gewöhnen, dass im teaminternen Duell ein Australier die Nase vorne hat. Beim Großen Preis von Spanien am Sonntag setzte Neuzugang Daniel Ricciardo seine gute Ausgangsposition in einen Podestplatz um. Als Dritter blieb er unmittelbar vor Sebastian Vettel, der von Startplatz 15 kommend eine furiose Aufholjagd zeigte und das Podium am Ende nur knapp verpasste. Ricciardo findet: "Einsamer Dritter ist kein schlechtes Ergebnis."

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Daniel Ricciardo durfte üben, wie man Schampus aus der Pulle schlürft Zoom Download

Schließlich durfte sich der 24-Jährige früh auf Podestkurs einrichten. "Der Start war nicht so wie gewünscht, weil ich danach ein bisschen Traktion eingebüßt habe", erklärt er. Allerdings blieb Ricciardo nach einem "Pseudoangriff" auf Williams-Pilot Valtteri Bottas dran und schob sich beim ersten Reifenwechsel am Finnen vorbei. "Es ging darum, dass die Zweistoppstrategie aufgeht. Danach war es ein einsames Rennen. Wir wussten, dass wir Mercedes nicht würden abfangen können, glaubten aber an ein besseres Tempo im Vergleich zu den Jungs hinter uns."

Stimmt. Weder Ferrari noch Williams oder Force India waren in der Lage, den Weltmeistern Paroli zu bieten. "Mit Sebs Leistung sieht es so aus, als wären wir das zweitbeste Team"; glaubt Ricciardo und hofft deshalb, dass der Kampf um Rang drei in Monaco dann von Anfang an ein teaminternes Duell wird. "Ich hörte im Funk, wie Seb nach vorne kam. All das Gerede über ihn wird bald aufhören, dann ist er wieder in weltmeisterlicher Form." Gerne würde aber Ricciardo selbst seine Qualitäten bei der Siegerehrung ausbauen: "Es ist so schön, wieder auf dem Podium zu stehen. Ich fühle mich da oben immer noch ein bisschen unbehaglich, aber sicher bin ich damit bald vertraut."

Wie spannend war's denn nun?

Ein bisschen mehr Action käme ihm als Bonbon auch noch gelegen: "Das Rennen war nicht übermäßig spannend", sagt Ricciardo, gibt aber zu bedenken, dass er "keine Ahnung" gehabt hätte, was hinter ihm so alles los war. Ganz anders hat Teamchef Christian Horner die Sache mit Überblick vom Kommandostand gesehen: "Das Rennen war großartig, auch wenn es Punkte gibt, die sich verbessern lassen." Maßgeblich zur Unterhaltung beigetragen hat Vettel, der in Barcelona - traditionell keine Strecke, die zum Überholen einlädt - elf Positionen aufholte.


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Spanien


"Alles in allem war es das Maximum", streicht der Heppenheimer heraus, ist sich über die unverhüllte Leistung des Autos aber im Unklaren: "Ich steckte im Verkehr fest und konnte gar nicht spüren, wie weit ich mit dem Wagen gehen und wie schnell wir würden fahren können." Ausgerechnet der härtere Reifen, von dem noch zwei frische Sätze in seiner Box lagerten, ermöglichte es Vettel, Anschluss zu halten und sich nach vorne zu kämpfen. "Ich habe es genossen. Daniel fuhr ein tolles Rennen und aus Teamsicht haben wir herausgeholt, was drin war."

Vettel wieder oder immer noch ganz der Alte

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Sebastian Vettel hatte deutlich mehr zu überholen als der Teamkollege Zoom Download

Horner stimmt zu: "Es war eine großartige Teamleistung. Daniel verdient sein erstes offizielles Podium, weil er am gesamten Wochenende tadellos war. Sebastian ist nach einem Alptraum-Start mit einem komplett verlorenen Freitag, einem Getriebeschaden am Samstag und einer Strafversetzung ein fantastisches Comeback gelungen", so der Brite., der bei allem Lob für die Piloten die Crew nicht vergisst: "Mit unserer starken Strategie und unserem Teamwork, inklusive der besten Boxenstopp-Zeit des Tages."

Auch Thierry Salvi ist beeindruckt von Ricciardo: "Daniel hat bestätigt, dass er am Wochenende der Schnellste hinter den Mercedes war. Er hat sich das Rennen perfekt eingeteilt, genau wie schon das Qualifying. Es ist ein Geschenk für das Team, dass er es auf das Podium geschafft hat"; meint der bei Motorenpartner Renault für Red Bull verantwortliche Techniker. Der Franzose weiß auch, dass Vettel entgegen der Erwartung vieler keinen Sprit sparen musste und wieder ganz der Alte ist: "Er hat das ganze Rennen über Vollgas gegeben. Also hat er wieder gezeigt, wie stark er in kniffligen Situationen sein kann."

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