• 10. Mai 2014 · 18:24 Uhr

Red Bull jagt Mercedes: Kaum sichtbarer Fortschritt und Strafe

Red Bull macht aus der aktuellen Situation nur halb das Beste: Ricciardo bester Mercedes-Verfolger, Vettel von der Technik eingebremst: Fünf Plätze zurück

(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardo ist der einzige Red-Bull-Pilot, der das gesamte Potenzial des RB10 am Samstag im Qualifying zum Großen Preis von Spanien zeigen konnte. Der Australier absolvierte in der Zeitenjagd saubere, schnelle Runden und stellte seinen Wagen auf die dritte Startposition. Teamkollege Sebastian Vettel hatte wieder einmal Pech. An seiner "Suzie" verabschiedeten sich zu Beginn von Q3 die Gänge, er konnte keine Rundenzeit markieren. Wegen eines Getriebewechsels startet der Champion nur von Platz 15.

"Wenn ich die Stärke von Mercedes mal ausklammere, dann kann ich mit meiner Leistung ganz zufrieden sein. Es ist gut gelaufen und meine Runde war in Ordnung", fasst Ricciardo nach seiner Fahrt auf Rang drei zusammen. "Ich sehe nicht, wie ich mich noch hätte weiter steigern können. Wir sind nun schnellste Verfolger und wollen den Rückstand auf Mercedes verringern, denn eine Sekunde ist viel zu viel."

"Für Sebastian tut es mir leid. Er erlebt wirklich ein hartes Wochenende. Mir ist es lieber, wenn wir beide kämpfen können", ergänzt der Red-Bull-Neuzugang. "Einen Rückstand von einer Sekunde pro Runde kann man kaum über Strategie wettmachen. Natürlich werde ich versuchen, Nico und Lewis beim Start anzugreifen. Unser Tempo im Longrun ist gut - allerdings nicht ganz so gut wie bei Mercedes."

"Im Rennen wird der dritte Platz wohl das Optimum für uns sein", meint Ricciardo vor dem Renntag in Spanien. "Wenn Mercedes morgen so weitermacht, dann sind sie realistisch betrachtet nicht zu packen. Und wenn wir gegen die Silberpfeile keine Chance haben, dann müssen wir wenigstens alle anderen hinter uns halten. Auch wenn der dritte Platz kein Sieg ist, so wäre er dennoch in Ordnung."

Red Bull ist auf "hartes Rennen" eingestellt

"Ich bin in Q3 aus das Garage gefahren und habe den zweiten Gang verloren. Der dritte Gang war noch in Ordnung, daher waren wir der Meinung, dass wir die Runde so schaffen könnten. In Kurve eins waren dann aber plötzlich alle Gänge weg. Ich konnte nicht weiterfahren", beschreibt Vettel sein erneutes Pech mit der Technik des Red-Bull-Renault RB10. Für den Weltmeister, der in Q1 schneller als Ricciardo gefahren war, wäre mehr möglich gewesen.

"Ich bin nach den verpassten Runden vom Freitag am heutigen Tag immer besser in einen Rhythmus gekommen. Es war hinter den Mercedes eng. Ich denke, ich hätte eine Chance auf Platz drei gehabt. Leider bin ich nicht so weit gekommen. Ich bin natürlich entsprechend enttäuscht", so Vettel. Teamchef Christian Horner kommentiert: "Daniel hat wirklich alles aus dem Auto herausgeholt und den Wagen auf Platz drei in die zweite Startreihe gestellt. Es ist schade, dass wir Sebastian dort wegen eines Getriebedefektes nicht auch sehen werden. Wir müssen noch schauen, ob es ein Softwareproblem oder etwas an den mechanischen Bauteilen war."


Fotos: Red Bull, Großer Preis von Spanien


Das Getriebe ist am Samstagabend im Fokus, der Antrieb von Renault seit dem Saisonstart eine Dauerbaustelle. "Wir hatten hier Fortschritte erwartet, nachdem wir in der Fabrik mit hohem Aufwand an der Elektronik und dem Energiemanagement gearbeitet haben. Wir erkennen eine Verbesserung im Vergleich zum China-Wochenende, allerdings haben alle anderen auch zulegen können", sagt Thierry Salvi, der die Renault-Einheiten bei Red Bull betreut. "Es hat nicht gereicht, um im Qualifying gegen Mercedes kämpfen zu können."

"Wenn ich mir die Top-Speed-Messungen anschaue, dann denke ich, dass wir näher dran sind als in den Rennen zuvor. Allerdings ist hier die Gerade nicht so lang wie jene in Schanghai. Etwas näher könnten wir aber tatsächlich gekommen sein. Ich denke, Renault hat da einen ganz guten Job gemacht. Etwas Fortschritt ist spürbar", lobt Ricciardo. Salvi schränkt ein: "Es ist noch ein weiter Weg bis zum Erreichen des richtigen Levels. Sebastian hatte Pech, dass er in Q3 nicht fahren konnte. Es ist schwierig zu akzeptieren, aber so etwas passiert im Motorsport. Wir haben uns schon auf ein hartes Rennen am Sonntag eingestellt."

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