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Ferrari mit Rückstand: Fortschritte zu klein
Ferrari erlebt ein enttäuschendes Qualifying in Barcelona: Auf Mercedes fehlen fast zwei Sekunden - Kimi Räikkönen schlägt Lokalmatador Fernando Alonso
(Motorsport-Total.com) - Der Europa-Auftakt in Spanien ist traditionell das Rennen, für das die Teams die ersten großen Updates der Saison im Gepäck haben. Das Qualifying am Samstag war der erste Indikator über ein eventuell verschobenes Kräfteverhältnis. Mercedes war aber weiterhin mit deutlichem Abstand an der Spitze zu finden. Dahinter folgte der Red Bull von Daniel Ricciardo. Felipe Massa stellte den Williams in die zweite Startreihe und Lotus glänzte nach dem schwierigen Saisonstart mit dem fünften Platz von Romain Grosjean. Und Ferrari?
Das italienische Traditionsteam konnte keinen Sprung nach vorne machen. Dem F14T fehlten fast zwei Sekunden auf die Spitze. Selbst Red Bull war mit knapp acht Zehntelsekunden nicht in Reichweite der Roten. Somit wurden es die Startplätze sechs und sieben. Kimi Räikkönen war einen Tick schneller als Fernando Alonso. "Wir können mit dem sechsten Platz nicht zufrieden sein, weil wir natürlich an der Spitze kämpfen können", kommentiert der "Iceman" das Ergebnis.
Dennoch sieht der Weltmeister von 2007 kleine Fortschritte: "Verglichen mit dem vergangenen Wochenende konnten wir einige Probleme lösen. Ich habe auch ein besseres Gefühl im Auto." Dennoch nimmt bei Ferrari derzeit niemand das Wort Sieg in den Mund. Der Rückstand ist derzeit zu groß. "Gestern war der Longrun gut. Generell haben wir gut gearbeitet, aber es gibt noch viel zu tun, weil wir noch nicht schnell genug sind", setzt Räikkönen fort. "Morgen muss mir ein guter Start gelingen und dann ein normales Rennen."
"Natürlich brauchen wir auch eine gute Strategie und müssen ein Auge auf den Reifenabbau haben. Es wird nicht einfach, aber wir werden ganz bestimmt kämpfen." Sein Teamkollege Alonso wird sein Heimrennen vom siebten Platz in Angriff nehmen. Im Vorjahr holte der Asturier vor heimischer Kulisse den Sieg. "Das war kein gutes Qualifying", merkt der 32-Jährige kritisch an. "Das Ergebnis ist aber mehr oder weniger wie erwartet."
"Es ist vor allem in Bezug auf den Grip ein schwieriges Wochenende. Das gilt aber für alle Teams. Ich würde gerne weiter vorne starten, aber so ist es eben heute gelaufen. Wir waren nicht schnell genug und müssen nun an morgen denken, wie wir einige Positionen aufholen und so viele Punkte wie möglich erobern können." Ferrari brachte zwar Updates nach Spanien, doch nicht so große wie erwartet. Die Autos von Alonso und Räikkönen fuhren in einer etwas unterschiedlichen Konfiguration.
Bei Alonso sind der Auspuff und Leitbleche neu. Bei Räikkönen gab es eine neue Befestigung des Heckflügels sowie neue Seitenkästen. Unter dem Strich waren es nur Detaillösungen und zu wenig, um einen Angriff auf die Silberpfeile zu starten. "Einige der Updates funktionieren, andere müssen noch mehr getestet werden", bewertet Alonso die Teile. "Im Vergleich zu China gibt es aber definitiv eine Verbesserung."
Updates teils positiv, teils negativ
"Trotzdem haben wir noch Probleme mit dem Heck, obwohl wir viel mit der Abstimmung ausprobiert haben. Kimi ist gut gefahren und ich hoffe, dass beide Autos auf besseren Plätzen ins Ziel kommen. Wir müssen jetzt für morgen die beste Strategie finden und einen guten Start hinlegen. Wir dürfen keine Fehler machen, denn dieses Rennen verlangt hohe Konzentration." Auf Teamchef Marco Mattiacci wartet noch viel Arbeit, bis die Scuderia aus eigener Kraft wieder siegfähig ist.
Chefingenieur Pat Fry analysiert das Qualifying folgendermaßen: "Das Qualifying war für alle schwierig. Die Streckenverhältnisse haben sich seit gestern nicht merklich verbessert. Deshalb war es schwierig, eine saubere Runden zusammenzuhängen. Wir setzten bei beiden Autos die Arbeit an der Balance fort, denn wir versuchten, den Grip zu erhöhen", berichtet der Brite. "Es war aber nicht genug, um bessere Startplatz für Fernando und Kimi zu erreichen. Hier in Barcelona ist es immer wichtig, den Reifenabbau genau zu verstehen."
"Diese Strecke ist für die Performance und den Abbau beider Mischungen eine Herausforderung. Generell haben wir bei der Stabilität des F14T kleine Fortschritte erzielt. Das betrifft die Bremsphase und den Eingang der Kurve, aber auch die Abgabe der Antriebsleistung. Die Fahrer haben dadurch mehr Vertrauen zum Auto. Trotzdem müssen wir noch viel arbeiten, um die Effizienz des Autos zu erhöhen, vor allem auf aerodynamischer Seite. Das morgige Rennen wird schwierig, aber wir haben zwei unglaubliche Fahrer, die versuchen werden, einige Positionen gutzumachen."