Barcelona: Red Bulls Rennen der Wahrheit
Auf Red Bull wartet in Barcelona ein ganz wichtiges Rennen: Sollte man erneut hinterherfahren, sprechen viele Gründe gegen den Titel
(Motorsport-Total.com) - Jetzt gilt es für Red Bull. Drei Wochen hatte man im Lager der Bullen Zeit, um sich zwischen China und Spanien auf den Europaauftakt in Barcelona vorzubereiten und den Vorsprung der dominierenden Silberpfeile schmelzen zu lassen. Und gerade auf dem Circuit de Catalunya wäre ein Erfolg für das Team besonders wichtig, bedenkt man den Stellenwert dieses Rennens.
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Red Bull muss geschlossen aufholen, wenn sie in der WM eine Chance haben wollen Zoom Download
Zum einen bringen die Teams zum Europaauftakt traditionell ihr erstes großes Update-Paket mit. Wer dort am besten zurechtkommt, der sollte also auch in den kommenden Rennen einen Vorteil haben. Zudem heißt es mit Blick auf Barcelona immer: Wer auf dieser Strecke schnell ist, der ist auf allen Kursen schnell. Eigentlich sollte man meinen, dass Red Bull der schnelle, anspruchsvolle Kurs in Montmelo liegen sollte, doch die bisherige Bilanz der Bullen ist recht durchwachsen.
Zwar konnte man 2010 (Mark Webber) und 2011 (Sebastian Vettel) jeweils einen Sieg auf spanischem Boden einfahren, ansonsten reichte es gerade einmal zu einem weiteren Podestplatz. Im vergangenen Jahr verpassten Vettel und Webber mit den Plätzen vier und fünf den Sprung auf das Podium knapp, in diesem Jahr wäre er fast zwingend notwendig, wenn man angesichts der 97 Punkte Rückstand im Kampf um den WM-Titel noch ein Wörtchen mitreden will.
Doch Sebastian Vettel glaubt, dass sein Team beim Europaauftakt wieder in der Spur sein wird: "Die langen, schnellen Kurven in Montmelo bedeuten, dass es zu einem Auto mit hocheffizienter Aerodynamik passen wird", erklärt der Heppenheimer. Sein RB10 passt durchaus zu dieser Beschreibung. Auf Motorenpower kommt es hier hingegen nicht so sehr an wie zuletzt in China oder Bahrain.
Was man allerdings braucht, um auf dem Circuit de Catalunya schnell zu sein, das gilt es für die Fahrer erst noch herauszufinden: "Man braucht relativ wenig Abtrieb auf der langen Geraden, aber das würde zu Lasten des Rests der Runde gehen und macht das Auto schwierig zu kontrollieren", beschreibt Daniel Ricciardo das Dilemma. "Die richtige Balance zu finden, ist nicht einfach."
Denn nach einem flüssigen und schnellem ersten Sektor kommen die Fahrer in einen etwas technischeren zweiten Sektor, bevor es im letzten Abschnitt hauptsächlich in langsamer Fahrt weitergeht. "Der Kurs hat von allem ein bisschen, darum genießt er als Teststrecke eine hohe Beliebtheit", weiß der Australier, der sich schon auf sein erstes Europarennen für Red Bull freut.
Auch Sebastian Vettel freut sich schon auf den Großen Preis von Spanien. Einerseits, weil die Rennpause dann vorbei ist, und andererseits ist dann die Zeit der provisorischen Übersee-Lager vorbei. "Ein kleiner Randaspekt ist, dass wir wieder die Energy-Station bekommen, die für uns und das Team viel Platz bietet. Das wird in den nächsten Wochen so etwas wie unser kleines Zuhause", lacht er. Vielleicht findet Red Bull ja auch einen Grund für eine kleine Einweihungsparty.