Räikkönen bedient: Balanceprobleme schuld
Der Ferrari-Neuzugang ist mit dem Handling seines Autos extrem unzufrieden, während Teamkollege Alonso mit einem guten Start für Furore sorgen will
(Motorsport-Total.com) - Die Ansprüche sind andere, aber derzeit ist Ferrari schon mit kleinen Fortschritten zufrieden. Beim Qualifying zum China-Grand-Prix in Schanghai am Samstag war Fernando Alonso (1:55.143 Minuten, +1,177 Sekunden) als Fünfter zum dritten Mal in dieser Saison schneller als sein neuer Teamkollege Kimi Räikkönen (1:56.860 Minuten, +2,831 Sekunden). Der Finne strich bereits im zweiten Abschnitt als Elfter die Segel und macht die Technik mitverantwortlich.
Räikkönen spricht von "zwei schwierigen Tagen", was Technikchef Pat Fry nicht entgangen ist. "Er hat gestern in der ersten Session und heute mit der Balance des Autos gekämpft, speziell in den langsamen Kurven", so der Ferrari-Verantwortliche. Immerhin bemerkt Räikkönen über das Qualifying: "Ich fühlte mich wohler im Auto." Er räumt ein: "Leider habe ich auf meiner schnellen Runde in Q2 viel Zeit im letzten Sektor verloren und den Sprung in Q3 nicht geschafft."
Grund zur Klage hat der Stoiker aus dem Norden durchaus und stellt dem F14 T kein gutes Zeugnis aus: "Das Handling des Autos war nicht konstant, weil es in einigen Abschnitten stabil war und in anderen weniger. Meine Balanceprobleme hatten Einfluss auf meine Leistung." Räikkönen tappt im Dunkeln, wenn es um die Ursache für den Schlamassel geht: "Ich kann noch nicht sagen, was passiert ist, aber die am Freitag verpasste Fahrzeit hat sicher nicht geholfen. Ich will mich auf das Rennen konzentrieren und mein Bestes für ein gutes Resultat geben."
Alonso sieht die widrigen Umstände in China als Anlass, sich nicht zu grämen. "Wenn es regnet, weiß man nie, wie es ausgeht, weil die Bedingungen sich Runde für Runde verschlechtern können. Ein Grund, zufrieden zu sein." Er sieht den Schlüssel zu einem guten Rennergebnis in einer gelungenen Anfangsphase ohne jegliche Scharmützel: "Wir müssen versuchen, einen guten Start zu erwischen und Zweikämpfe zu vermeiden, bei denen ich zuletzt Zeit verloren habe."
Die Fortschritte am Boliden infolge der Testfahrten in Bahrain bewertet der Spanier positiv: "Das Auto verhält sich in allen Bereichen besser und leistet aerodynamisch dank kleinerer Updates mehr. Wir haben ein Plus an Power, weil wir einige Einstellungen des Antriebsstrangs überarbeitet haben." Fry setzt am Sonntag auf Alonso: "Mit ihm werden wir jede Chance, zu attackieren, nutzen. Kimi soll nach vorne gebracht werden und so viele Punkte wie möglich holen. In beiden Fällen sind die ersten zwei Runden der Schlüssel", gibt der Technikchef die Marschroute vor.