Die Reifen frieren: Buttons eisiges Problem
Jenson Button bekommt durch die Temperaturen keine Wärme in die Reifen, was ein besseres Ergebnis verhindert - Kupplungsprobleme gelöst
(Motorsport-Total.com) - Jenson Button fröstelt. Der Brite wurde heute Opfer der kalten und nassen Bedingungen in Schanghai und dürfte auch ob der sonstigen Leistungen der Chrompfeile aktuell nicht die wohligsten Gedanken haben. Der Weltmeister von 2009 musste sich beim Qualifying in China mit Rang zwölf zufriedengeben, während Teamkollege Kevin Magnussen gar nur auf Rang 15 landete. Der Schuldige war schnell gefunden: Wieder einmal wollten die Reifen nicht so auf Temperatur kommen, wie gewünscht.
"Ich denke, es ist eine schwierige Strecke, weil wir an diesem Wochenende bisher kühle Temperaturen hatten - und dann kommt auch noch der Regen hinzu", seufzt der Brite über das typisch britische Wetter im fernen Osten. Gerade bei solchen Wetterverhältnissen hat der MP4-29 große Probleme, die schwarzen Pneus in das richtige Temperaturfenster zu bekommen, dabei tue man im Team alles, um dem entgegenzuwirken.
Doch um ein optimales Ergebnis zu bekommen, besitzt der Bolide noch zu viele Schwächen. "Ich denke, generell fehlt es an Grip durch Abtrieb. Wenn man diese Probleme hat, ist es einfacher, Temperatur in die Hinterreifen zu bekommen, weil man sie einfach durchdrehen lassen kann. Das geht vorne nicht. Das ist einer der Hauptgründe, warum ich heute Probleme hatte", analysiert der Brite.
"Es ist schade, nicht in Q3 gekommen zu sein. Es war ein harter Tag für uns, aber ich freue mich auch auf morgen. Es gibt einige Autos, von denen wir wissen, dass wir sie nicht schlagen können. Aber: Es gibt einige Autos, gegen die wir fahren können. Wir können noch ein gutes Ergebnis rausholen." Damit das möglich wird, sollte das Wetter ein bisschen wärmer werden. Regen kann Button am Sonntag gar nicht gebrauchen. "Wir werden einen sehr schwierigen Nachmittag haben, sollte es regnen", meint er.
Laut Wetterbericht soll es aber trocken werden. Trotzdem könnten die Chrompfeile auch morgen in Probleme laufen, wenn die Temperaturen nicht deutlich steigen. Button gibt sich aber optimistisch: "Wenn wir in der Lage sind, die Reifen gut zum Arbeiten zu bringen, können wir ein gutes Rennen haben." Zwar kommt es auch noch auf die richtige Strategie an, doch diesbezüglich fühlt er sich bei McLaren wohl. "Ich denke, dass wir sehr gut darin sind, uns an verschiedene Bedingungen und Szenarien anzupassen."
Übrigens: McLaren-Fans müssten sich keine Sorgen wegen der Kupplungsprobleme machen, die vor zwei Wochen in Bahrain zu einem Doppelausfall geführt haben, versichert Rennleiter Eric Boullier. "Wir haben vermutlich versucht, ein neues Kupplungs-Mapping zu schnell einzuführen, um die Schaltvorgänge zu optimieren", erklärt der Franzose. "Wir hatten zwei Testtage in Bahrain, und wir haben eine Lösung gefunden. Alles ist in Ordnung."