• 18. April 2014 · 09:31 Uhr

Schanghai: Vorsprung von Mercedes schmilzt

Guter Einstand für den neuen Ferrari-Teamchef, aber Mercedes behält zum Auftakt in China die Oberhand: Lewis Hamilton vor Fernando Alonso und Nico Rosberg

(Motorsport-Total.com) - Nach der überraschenden Bestzeit von Fernando Alonso (Ferrari) am Vormittag rückte Mercedes das Kräfteverhältnis im zweiten Freien Training vor dem Grand Prix von China (Formel 1 live im Ticker) wieder zurecht: Lewis Hamilton (konnte wegen eines Problems mit der Radaufhängung erst nach 45 Minuten auf die Strecke gehen) setzte sich mit einer Bestmarke von 1:38.315 Minuten an die Spitze, allerdings nur 0,141 Sekunden vor Alonso. Am ersten Arbeitstag des neuen Ferrari-Teamchefs Marco Mattiacci scheint der Vorsprung der Silberpfeile also zumindest geschmolzen zu sein.

Allerdings sind Hamilton und Teamkollege Nico Rosberg (3./+0,411) nach wie vor in der Favoritenrolle für das Rennen in Schanghai, zumal sie nicht nur mit wenig Benzin und weichen Reifen am schnellsten unterwegs waren, sondern auch während der Longrun-Tests in der letzten halben Stunde den schnellsten und konstantesten Eindruck hinterließen. 1:42.7 Minuten schaffte Rosberg da - und lag damit um eine Zehntelsekunde vor Hamilton.

Den sieht der Deutsche auch als seinen Hauptkonkurrenten, wohingegen er Alonso "noch nicht sehr ernst" nimmt, auch wenn Ferrari inzwischen "auf jeden Fall schon ein bisschen stärker" sei. Experte Marc Surer teilt diese Einschätzung: "Im mittleren Sektor, dem Gewichtssektor, war Alonso Schnellster. Vielleicht war es also eine Bestzeit für den neuen Teamchef." Aber Surer sagt auch: "Im Vorjahr hat er hier gewonnen. Offensichtlich liegt ihm und dem Ferrari diese Strecke."

Rosberg noch mit Spielraum nach oben

Foto zur News: Schanghai: Vorsprung von Mercedes schmilzt

Pastor Maldonado setzte seinen Lotus in der Boxeneinfahrt ins Kiesbett Zoom Download

Teamintern muss man sich laut Surer um Rosberg keine Sorgen machen, obwohl zuletzt meist Hamilton die Nase vorne hatte: "Nico musste seine schnellste Runde abbrechen, als die gelbe Flagge wegen Maldonado kam. Da wäre mehr drin gewesen", glaubt der ehemalige Formel-1-Pilot und ergänzt: "Wir wissen auch, dass Mercedes am Freitag meistens ein bisschen mehr Sprit drin hat als die Konkurrenz. Sie legen in der Regel am Samstag stärker zu als andere."

Schnellster Longrun-Fahrer war nämlich erstaunlicherweise Daniel Ricciardo (4./Red Bull/+0,496), der in seiner allerletzten Runde eine Bestzeit von 1:42.3 Minuten aufstellte. Auch sein Teamkollege Sebastian Vettel (5./+0,700) steigerte sich ganz am Ende auf 1:43.4 Minuten. Doch der große Unterschied zwischen den Longrun-Zeiten der beiden Red-Bull-Piloten legt den Verdacht nahe, dass Ricciardos Zeit nicht hundertprozentig repräsentativ war.

Auffällig aber, dass der Australier Vettel schon wieder hinter sich lassen konnte. Langsam eine alarmierende Tendenz für den viermaligen Weltmeister? "Das ist das typische Zeichen", relativiert Surer. "Immer, wenn der Red Bull noch nicht so ist, wie Vettel ihn gerne hätte, dann fährt der Teamkollege schneller. Das war mit Mark Webber am Anfang des Jahres oft so. Sobald er das Auto so hinbekommt, wie er es haben will, sieht ihn aber keiner mehr."

Red Bull oder Ferrari: Wer ist zweite Kraft?

Red Bull scheint hinter Mercedes die zweite Kraft zu sein, möglicherweise auf Augenhöhe mit Ferrari. Vettel schiebt nach dem Freitag jedenfalls keine Panik, sondern hat im Gegenteil das Gefühl, dass sich das Team beim Bahrain-Test steigern konnte: "Ich denke, wir haben ein bisschen zugelegt, was das Auto angeht", zeigt sich der Red-Bull-Fahrer hoffnungsvoll - aber noch keinesfalls euphorisch, denn: "Es ist kein Riesenschritt."

Felipe Massa (Williams/+0,830) zählt als Sechster des Tagesklassements und Fünfter der Longrun-Wertung zum erweiterten Favoritenkreis im Kampf um den dritten Platz hinter dem Mercedes-Express. Kimi Räikkönen (Ferrari/+0,968), der heute wegen eines Lenkungsdefekts viel wertvolle Trainingszeit opfern musste, Jenson Button (McLaren/+1,176), Romain Grosjean (Lotus/+1,222) und Daniil Kwjat (Toro Rosso/+1,333) komplettierten die Top 10.

Maldonado bekleckert sich nicht gerade mit Ruhm

In denen sucht man Force India diesmal vergeblich: Nico Hülkenberg schaffte zwar mit 1:43.9 Minuten eine halbwegs ordentliche Longrun-Bestzeit, im Gesamtklassement landete er aber mit 1,421 Sekunden Rückstand nur an elfter Position. Landsmann Adrian Sutil (17./Sauber/+2,080) fiel indes vor allem auf, als er am Ende der Session mit brennenden Bremsscheiben versuchte, seine Bestzeit zu unterbieten - was spektakulärer aussah, als es wirklich war.


Fotos: Großer Preis von China


Der Preis für den peinlichsten Auftritt des Tages geht aber zweifellos an Pastor Maldonado (18./+2,140): Bereits am Vormittag verzeichnete er einen Ausritt, weil er nicht auf die Strecke schaute, während er am Lenkrad etwas verstellte, und am Nachmittag versenkte er den Lotus in der Boxeneinfahrt (!) im Kiesbett - genau an der gleichen Stelle, an der im Jahr 2007 Hamilton in seinem ersten McLaren-Jahr den WM-Titel liegen lassen hatte.

Was den weiteren Verlauf des Wochenendes angeht, sind Prognosen alleine schon deswegen unmöglich, weil es morgen regnen soll. Die Mercedes-Konkurrenz hat jedenfalls nur eine ernsthafte Hoffnung: "Sie bekommen die Vorderreifen nicht wirklich auf Temperatur", hat Experte Surer beobachtet. Rosberg bestätigt dies: "Normalerweise haben wir immer Probleme mit den Hinterreifen. Hier sind die Vorderreifen das Problem."

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